Bulwiengesa

Logistik trotzt wirtschaftlicher Unsicherheit

Die schwächelnde Konjunktur sorgt laut Bulwiengesa dafür, dass viele Logistikunternehmen größere Anmietungen oder Käufe verschieben. In einigen regionalen Märkten mit hoher Bauaktivität seien inzwischen Überkapazitäten zu verzeichnen.

Innenansicht des Bechtle Logistikzentrums in Neckarsulm, Deutschland
© Bechtle

Das sei aber jeweils eine rein regionale Gemengelage. Insgesamt blieben die Fertigstellungszahlen 2024 mit mehr als 5 Mio. qm Logistikfläche gegenüber 2023 mit 4,8 Mio. qm aber stabil. Im schwachen Gesamtmarkt konnten sich Logistikimmobilien auf den ersten Platz aller gewerblichen Assetklassen setzen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der neuen Kurzstudie „Logistik und Immobilien 2024“, die Bulwiengesa zum zehnten Mal in Partnerschaft mit der Bremer SE, Garbe, und Savills veröffentlicht hat.

Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 4,4 Mrd. Euro konnte Logistik den Vorjahresumsatz um fast 20% übertreffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Allerdings sei das Rekordjahr 2022 mit damals rund 8,5 Mrd. Euro in den drei Vergleichsquartalen Q1 bis Q3 noch in weiter Ferne. Die Nettospitzenrenditen in den A-Standorten haben sich bei 4,25% stabilisiert. In der Umsatzverteilung gaben die wichtigsten Logistik-Hubs zusammen mit rund 848 Mio. Euro um 5% nach, während die übrigen Standorte um 28% auf 3,5 Mrd. Euro zulegen konnten. Das Führungstrio innerhalb der Top-Logistikmärkte bilden Berlin mit 198 Mio. Euro, die Region Frankfurt mit 171 Mio. Euro und Hamburg mit 139 Mio. Euro.
Tobias Kassner, Research-Chef bei Garbe, sieht in den kommenden Jahren zusätzlichen Flächenbedarf. E-Commerce werde wieder stärker wachsen. Rhein-Ruhr und Berlin rangieren weiterhin auf den beiden vorderen Plätzen. Erstmals rückt die Region Halle/Leipzig im Ranking auf Platz drei vor. Hamburg, Rhein-Main/Frankfurt oder auch Köln verlieren. Im Ranking rückten die Regionen nach oben, die überhaupt noch Flächen zur Verfügung haben, so Savills.

Die Dauerbrenner unter den künftig zu bewältigenden Aufgaben blieben neben der Standortfrage nachhaltiges Bauen, ESG-Anforderungen, Automatisierung, Robotisierung und KI sowie Arbeitskräftemangel. Durch Regularien und technische Innovationen gebe es immer weniger standardisierte Gebäude. Das verteuere nicht nur das Bauen, sondern erfordere auch vollkommen neue Planungen. Panattoni mit fast 2 Mio. fertiggestellten qm und Garbe mit 477.000 qm bleiben in der Langzeitbetrachtung seit 2018 die stärksten Akteure unter den Projektentwicklern.

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