Logistik – Zarte Wachstumshoffnungen für 2026
Ein vorsichtig optimistisches Bild zeichnen führende Marktakteure für den Logistikimmobilienmarkt im nächsten Jahr. Positive Impulse werden von zwei Seiten erwartet.

Der Logistikimmobilienmarkt steht vor einer Phase moderater Stabilisierung. Gleichzeitig erscheinen neue strukturelle Nachfragetreiber. Das wurde bei einer Online-Pressekonferenz mit Tobias Kassner (Garbe Industrial), Maximilian Tappert (HIH Invest), Marten Helms (Catella IM) und Manuel Schrapers (Metroplan) deutlich. Für das Jahr 2026 zeichnen die Experten ein vorsichtig optimistisches Bild. Ein dynamischer Aufschwung sei aufgrund der makroökonomischen Rahmenbedingungen aber unwahrscheinlich.
Die fundamentalen Kostentreiber Bau- und Grundstückspreise sowie Finanzierungskosten verlieren an Dynamik, werden sich aber nicht auf dem Niveau von vor 2020 normalisieren. Die Renditen und Mieten seien dagegen stabil. Die Leerstandsquoten bleiben im internationalen Vergleich niedrig. Allerdings verzeichnen Berlin und Leipzig aufgrund erheblicher spekulativer Entwicklungsvolumina momentan steigende Leerstände. In den großen etablierten Logistikregionen wie Hamburg, München, Frankfurt und Stuttgart seien moderne Flächen weiterhin nahezu voll vermietet.
Impulse vom Online-Handel und Verteidigung
Ein wieder erstarkter Impulsgeber sei der E-Commerce. Die Umsätze würden nach einer pandemiebedingten Sättigungsphase wieder wachsen. Besonders stark treten dabei internationale Anbieter aus Asien auf. Ein weiterer Wachstumsbereich ist der Verteidigungssektor. Laut Garbe Industrial könnten die europäischen Verteidigungsanstrengungen bis 2030 eine Flächennachfrage von 7,5 Mio. bis 14,9 Mio. qm erzeugen. Durch Zeitversatz werde sich der Verteidigungssektor als Treiber erst ab 2026 spürbar bemerkbar machen. Neben Nachfrageimpulsen gerät zunehmend die Energieversorgung in den Fokus. Die Elektrifizierung von Lkw-Flotten, der steigende Energiebedarf durch Automatisierung sowie Anforderungen von Mitarbeitenden und Kunden führen dazu, dass Stromverfügbarkeit zu einem kritischen Standortfaktor werde.