Marktebbe setzt Banken unter Wettbewerbsdruck
Der schwache Immobilienmarkt hat Folgen für die Kreditwirtschaft: Der Wettbewerb im Neugeschäft wird härter, die Margen geringer, berichtet die Immobilienhochschule IREBS.

Die schwächelnden Immobilienmärkte setzen auch Banken unter Druck. Zwar lassen sich bei riskanten Objekten weiterhin hohe Margen erzielen, wie die Studie „German Debt Project“ der International Real Estate Business School (IREBS) mit Unterstützung des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zeigt. Doch der Wettbewerb um solide Immobilien mit mutmaßlich geringem Risiko hat sich verschärft – und drückt die Margen.
Zudem wächst der Anteil der Kredite, die binnen eines Jahres auslaufen. Bleibt eine Erholung an den Transaktionsmärkten aus, drohen neue Belastungen. Das Niveau notleidender Kredite dürfte hoch bleiben, warnt Tobias Just, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der IREBS. Vorsichtig agierten die Banken weiterhin bei Finanzierungen von Büroobjekten in Nebenlagen.
Vorteile für Nichtbanken
Auch die Regulierung bleibt ein Problem. Zwar sehen Banken makroprudenzielle Steuerungsmechanismen inzwischen weniger kritisch, und die EU-Omnibus-Initiative erleichtert die Berichtspflichten. Doch die hohe Regulierungsdichte verschafft Nichtbanken Vorteile – und fördert Regulierungsarbitrage.
Steigende Anforderungen und Investitionsdruck in digitale Geschäftsmodelle erhöhen den Konsolidierungsdruck in der Branche. Immerhin: Die Risiken für das Finanzsystem sind derzeit geringer als zur Finanzkrise 2008. Die Banken sind finanziell und datenseitig besser auf eine Krise vorbereitet. Auch gibt es Anzeichen für eine Marktbelebung.