JLL

Spitzen-Büromieten in ganz Europa vor Höhepunkt

An Europas Büromärkten steigen die Spitzenmieten weiter. Bald könnten sie ihren Höhepunkt erreicht haben, wie die JLL-Immobilienuhr zeigt. Zieht jetzt die Vermietungsaktivität nach?

Hochhaus des Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart, Deutschland
Hochhaus des Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart, Deutschland © AdobeStock

Der europäische Index der Bürospitzenmieten des noch knappen New Work-Topsegments verzeichnete im dritten Quartal 2024 einen starken Anstieg um 2,7% allein gegenüber dem Vorquartal. Mit 6,9% ist das im Jahresvergleich das kräftigste Wachstum seit dem ersten Quartal 2008 und liegt über dem Zehnjahresdurchschnitt von 3,9%. Während veraltete Bestandsobjekte Preisdruck ausgesetzt seien, verzeichneten hochqualitative Flächen weiterhin Mietsprünge, so Hela Hinrichs, Director EMEA Research bei JLL.

Mietsteigerungen wurden in 16 von 23 Indexmärkten beobachtet. London, Den Haag, Paris, Warschau und Düsseldorf mit Werten zwischen 5 und 3,6% im Quartalsvergleich liegen vorne. Dublin ging dagegen um 4% zurück. In den restlichen sechs Märkten stagnierten die Spitzenmieten. Die JLL-Uhr zeigt, wo sich die Spitzenmieten der Büromärkte innerhalb ihrer Mietpreis-Kreisläufe befinden. Im aktuellen Zyklus ist dabei aber aus PLATOW-Sicht die Spreizung der Büromarktsegmente zu berücksichtigen.

Die Vermietungsaktivität im dritten Quartal 2024 entsprach dem Niveau des Vorjahres. Eine wachsende Pipeline großer Deals deutet auf einen möglichen Aufschwung der Vermietungsaktivität hin. Allerdings wäre es aus PLATOW-Sicht eher verwunderlich, wenn nach dem Attentismus der vergangenen Unsicherheitsjahre jetzt keine Nachhol-Deals an den Markt kämen. Da erstklassige Büroflächen in den Innenstädten begrenzt und teuer bleiben, rechnet Hinrichs jetzt wieder mit einer Belebung auch in guten B-Lagen mit hochwertigen Beständen.

Im Jahresvergleich verzeichneten zwölf Märkte, u.a. Luxemburg, Dublin, Rotterdam, München und Madrid, einen Anstieg der Büronachfrage. Die restlichen elf Städte erlebten einen Rückgang der Flächenumsätze. Die Fertigstellungen beliefen sich im dritten Quartal auf insgesamt 1,1 Mio. qm. Paris mit 298.000 qm, London mit 181.000 qm und Dublin mit 116.000 qm machten mehr als die Hälfte der im dritten Quartal fertiggestellten Büroflächen aus. Der europäische Büroleerstand stieg um 30 Basispunkte auf 8,5% und damit auf den höchsten Stand seit 2015. Prime Office blieb aber knapp. In 16 der 23 Indexmärkte legten die Leerstände zu.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse