DEUTSCHE HYPO

Trump-Crash lässt auch Immobilienklima abstürzen

Die erhoffte Stabilisierung des Aufwärtstrends hat sich nicht bestätigt. Im April brach das Deutsche Hypo-Immobilienklima um 7,2% ein. Zwei Sektoren traf es besonders hart.

Werner Rohmert,
Sinkende Zahlen bei den Immobilienfonds
Sinkende Zahlen bei den Immobilienfonds © AdobeStock

Die Hoffnung auf eine Trendumkehr des Immobilienklimas hat sich mit der April-Befragung von Bulwiengesa im Auftrag der Deutschen Hypo/NordLB zerstreut. Nachdem sich der Klimaindex im März positiv entwickelte, sank die Stimmung der rund 1.000 befragten Immobilienexperten in der 208. Monatsbefragung um beachtliche 7,2% auf nun 92,7 Punkte.

Aus PLATOW-Sicht ist bei Stimmungsbefragungen selten die persönliche Situation von der Unternehmensperspektive zu trennen. Viele Befragte dürften über persönliche Kapitalanlagen verfügen, die im Crash des von US-Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochenen Zollstreits kräftig verdampften. Hinzu kommt die neue, weltweite konjunkturelle Unsicherheit. Auch wenn dies nur wenig mit Immobilien direkt zu tun hat, ist ein Einfluss auf die Stimmung sehr wahrscheinlich.  Aus Bulwiengesa-Sicht ist dieser Verlauf vor allem dem drastischen Rückgang des Ertragsklimas (-12,7% auf 91,6 Punkte) geschuldet. Das Investmentklima sank dagegen nur leicht um 1,1% und steht jetzt bei 93,8 Punkten.

Büro- und Handelklima brechen ein

Ein Blick auf die Assetklassen zeigt, dass die Mehrheit teils erhebliche negative Stimmungstendenzen aufweist. Vor allem das Büroklima (-12% auf 70,4 Punkte) und das Handelklima (-9,7% auf 80,2 Punkte) mussten in der aktuellen Befragung deutliche Verluste hinnehmen. Einzig das Wohnklima kam im April mit nur einem leichten Dämpfer davon und erwies sich mit einem Rückgang um -0,5% auf 149,6 Punkte als robust.

Trotz der anhaltenden politischen Unsicherheiten und geopolitischen Herausforderungen sei der Transaktionsmarkt über die Breite aller Assetklassen konstant, so Oliver Boser, Deutsche Hypo. Finanzierungsanfragen hätten zugenommen. Insbesondere bei Wohnimmobilien seien positive Tendenzen zu verzeichnen. Im Gegensatz zu den seit Jahresbeginn verbesserten Erwartungen bei Handel und Logistik bleibe der Büroimmobilienmarkt jedoch weiterhin herausfordernd. Anfragen blieben sehr verhalten. Die allgemein spürbare Unsicherheit bei Büro halte nach wie vor an. Hoffnungen setzt die Deutsche Hypo auf nachhaltige Impulse aus dem milliardenschweren Bundespaket in Bereichen wie Logistik und Infrastruktur.

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