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Wohnungsbau – Stimmung hellt sich auf

Das ifo-Geschäftsklima im Wohnungsbau hat sich deutlich verbessert. Auch die Stimmung der Immobilienfinanzierer hat sich aufgehellt. Ist das die ersehnte Trendwende?

Werner Rohmert,
Bagger von Kiemt in Baugrube
Bagger von Kiemt in Baugrube

Das ifo Institut sieht zu Beginn des zweiten Halbjahres ein deutlich verbessertes Geschäftsklima im Wohnungsbau. Das  „BF.Quartalsbarometer Q3 2025″ von BF.direkt, das von Bulwiengesa erarbeitet wird, errechnet gleichfalls einen deutlichen Stimmungsaufschwung bei den Immobilienfinanzierern. Die Stimmung im Wohnungsbau habe sich im Juli spürbar verbessert, so Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg von -31,4 auf -25,2 Punkte. Die Unternehmen seien vor allem mit Blick auf die Zukunft weniger skeptisch. Aber auch die Bewertung der aktuellen Lage hellte sich leicht auf. Das sei aber von Optimismus noch weit entfernt. Die Unzufriedenheit bleibe hoch. Der Anteil der Firmen mit Auftragsmangel sank von 47,9 auf 46,1%. Das ist der niedrigste Wert seit August 2022. Auch die Stornierungsquote fiel von 9 auf 8,2%. Eine nachhaltige Besserung des Wohnungsbaus werde davon abhängen, wie sich die Finanzierungskosten weiter entwickeln.

Verbesserte Refinanzierungsbedingungen

Diesbezüglich macht das „BF.Quartalsbarometer“ Hoffnung. Der Stimmungsindex der Immobilienfinanzier stieg von -9,58 Punkten im zweiten Quartal auf nun -7,04 Zähler. Das sei zwar weiter spürbar im negativen Bereich, aber immerhin der beste Wert seit dem ersten Quartal 2022. Wichtiger Grund sei die Besserung der Refinanzierungsbedingungen. Nach 50% der Befragten, die im zweiten Quartal noch von steigenden Refinanzierungsaufschlägen berichteten, sind es jetzt nur noch 18,9%. Die Hälfte der befragten Finanzierungsexperten verbucht ein wachsendes Neugeschäft. Die durchschnittlich vergebenen Kreditvolumina legten leicht zu.

Wohnimmobilien bleiben die bei den Finanzierern beliebteste Nutzungsart. Büroobjekte und Logistikimmobilien liegen nahezu gleichauf und rangieren auf der Beliebtheitsskala nach wie vor weit vorne. 69,8% der Befragten finanzieren derzeit Büroobjekte im Bestand und 53,5% Büro-Projektentwicklungen, ergänzt BF.direkt-CEO Franceso Fedele. Die Loan-to-Values für Bestandsobjekte gaben dennoch von 61,94 auf 61,05 nach. Die Loan-to-Costs bei Projektentwicklungen gingen von durchschnittlich 70,30 auf 69,68 zurück. Gleichzeitig verringerten sich die Margen für Büro-Bestandsobjekte von 225,2 auf 203,5 Basispunkte und bei Büro-Projektentwicklungen von 331,5 auf 302,1.

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