Geldpolitik

Immobilien

BaFin bringt Adler in Verlegenheit

Wer mit dem Fall Adler Group vertraut ist, spricht davon oft wie von einem Mikadospiel: Nur keine hastigen Manöver, bloß keine zu große Unruhe verbreiten, sonst geht das einzige, was das Geld der Anleger retten kann – der Abverkauf der Immobilien – auch noch schief.

Sustainability

Kotzbauer wütet gegen „deutsche Komplexität“

Zum „Sustainable Finance“-Panel auf der von der AmCham organisierten 16. Transatlantic Business Conference war der Saal immerhin zur Hälfte gefüllt, der Dresscode erinnerte mit fast ausnahmslos Anzug- bzw. Kostümträgern stark an die „Old Economy“. Der Gesprächsinhalt drehte sich hingegen um Zukunftsthemen: wirtschaftliche Transformation, Energiewende, europäische Regulierungswut.

Er wird wertvoller und wertvoller - der Bitcoin.
Krypto

Krypto-Szene im Skandal-Strudel

Der Enron-Abwickler John Ray III, seit ein paar Tagen CEO der bankrotten Krypto-Börse FTX, hat in seiner Karriere schon einiges an Chaos gesehen. Der Fall FTX scheint ihn dennoch schockiert zu haben. Noch nie, erklärte Ray der US-Presse, habe er solch komplettes Versagen interner Kontrollen gesehen. Zudem seien keinerlei vertrauenswürdige Finanzdaten vorhanden. Ob die FTX-Pleite noch weitere Unternehmen mit sich reißt, war bei Redaktionsschluss unklar; um den Krypto-Verleiher BlockFi gibt es bereits Pleite-Gerüchte, die Plattform Genesis stoppte Auszahlungen und Neukredite. 

Colliers

Die Zeiten extrem niedriger Büro-Leerstände sind vorbei

Mit Blick auf die künftige Entwicklung der Büroleerstände scheiden sich die Geister. Die Profis, die allerdings vom Geschäft leben und die Miethöhe naturgemäß eher optimistisch sehen, gehen von anhaltender Nachfrage, steigenden Mieten und wenig Leerstandsgefahren aus.

Geldpolitik

Konjunktur – Die Hoffnung wächst

Die Börse gilt meist als zuverlässiger Frühindikator für die weitere konjunkturelle Entwicklung. Seit Anfang Oktober befindet sich der DAX auf einem strammen Erholungskurs. So erstaunt es auch nicht, dass der ZEW-Konjunkturindex, der auf einer Befragung von fast 200 Börsenprofis basiert, bereits den zweiten Monat in Folge nach oben zeigt. Im November fiel der Anstieg sogar unerwartet kräftig aus.

Zentrale der Deutschen Bundesbank
Bundesbank

Bundesbank – Michael Meister als Beermann-Nachfolger im Gespräch

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat offensichtlich in den eigenen Reihen einen Kandidaten für die Nachfolge von Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann gefunden. Nach unseren Informationen soll es sich um den ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Michael Meister, handeln.

Banken

Euro Finance Week – Schattenboxen zwischen Bankern und Aufsehern

Zur 25. Jubiläumsausgebe der „Euro Finance Week“ in Frankfurt hatten die Veranstalter vom Deutschen Fachverlag die Bühne für einen Showdown zwischen den Spitzen der Aufsichtsbehörden, Andrea Enria (EZB), Mark Branson (BaFin) und Joachim Wuermeling (Bundesbank), und den versammelten Top-Bankern bereitet. Doch offensichtlich waren beide Seiten sichtlich bemüht, den zuletzt hochgekochten Streit um Dividendenausschüttungen und die Aktivierung zusätzlicher Kapitalpuffer nicht auf die Spitze zu treiben, um dem Finanzplatz keinen unnötigen Schaden zuzufügen. Dazu trug sicher auch bei, dass die Kontrahenten nicht direkt aufeinander trafen, sondern säuberlich getrennt auftraten.

M&A

Investmentbanker hoffen auf Trendwende

Der Zahltag für Investmentbanker wird dieses Jahr bescheidener ausfallen als in den vergangenen Rekordjahren. Seit Anfang 2022 liegen die Einnahmen („Fees“) für die Beratung bei Transaktionen 35% unter Vj., wobei Hochrisikoanleihen am stärksten einbrachen (-78%), gefolgt vom Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen (-63%). In der EMEA-Region beläuft sich der Einnahmenpool bislang auf 15,3 Mrd. Euro (minus 40% z. Vj.), 56% davon wurden durch M&A generiert (Vj: 40%).

Marktausblick

Ausblick 2023 – Das Jahr mit den zwei Gesichtern?

Ein Gutes hat die aktuelle „Multi-“ oder „Polykrise“ immerhin: Die Ausblicke der Anlageprofis auf das kommende Jahr waren selten so spannend wie heute. Dass die massiven Einbrüche an den Börsen allmählich vorbei sein sollten und sich bald wieder gute Gelegenheiten bieten werden, hört man inzwischen fast allerorten.

Weihnachtsmärkte

Weihnachtsmärkte – Zwischen Energiesparen und WM-Kontroverse

Hinter den Schaustellern liegen nach zwei Coronajahren samt Maßnahmen-Wirrwarr harte Zeiten. Zu einem Massensterben in der Branche hat das „dank der staatlichen Hilfsprogramme“ aber nicht geführt, sagt uns Frank Hakelberg, Geschäftsführer des Deutschen Schaustellerbunds.

Bankensektor

Schattenbanken – Zaghafte Regulatoren

Seit der Finanzkrise fordern Zentralbanker und Aufseher in regelmäßigen Abständen eine schärfere Regulierung des Schattenbankensektors, der mittlerweile für fast die Hälfte des weltweiten Finanzsystems steht. Doch passiert ist bislang nur wenig, wie die Eingriffe der Zentralbanken zur Rettung strauchelnder Geldmarktfonds zu Beginn der Pandemie oder die Turbulenzen um die Pleite des Hedgefonds Archegos gezeigt haben.

Kapitalanlagen

Risikomanagement – Vom Ehrprinzip zur Compliance-Matrix

Dass leichte Kost nur in der Mittagspause auf den Tisch kommen würde, machte gleich der Begrüßungsredner klar. Ingo Mainert, als CIO Multi-Asset Europe beim Tagungssponsor Allianz Global Investors an belastbare Zahlen und klare Entscheidungen gewöhnt, zitierte Karl Popper: „Alle Uhren sind Wolken.“ Regelmäßig und berechenbar, so des Philosophen Erkenntnis, ist kaum ein System; stattdessen muss man mit Chaos und Unvorhersehbarkeit zu rechnen versuchen.

Zentralbanken

EZB-Bilanzabbau – Nagel rammt Pflöcke ein

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel drängt auf einen Abbau der durch die Anleihekäufe kräftig aufgeplusterten EZB-Bilanz. Das Thema steht auch auf der Tagesordnung für die nächste Zinssitzung des EZB-Rats am 15. Dezember. Die von der EZB angehäuften Anleihebestände summieren sich auf gigantische fast 5 Billionen Euro. Die Notenbank hat ihre Anleihekäufe über das Pandemie-Notfallprogramm PEPP und das konventionelle Kaufprogramm APP zwar längst eingestellt, doch noch immer werden die auslaufenden Bonds beider Programme wieder ersetzt. Angesichts steigender Leitzinsen stelle sich zunehmend die Frage, warum durch die Reinvestitionspolitik die Entwicklung der Anleiherenditen im Euroraum tendenziell gebremst wird, so Nagel. Es passe nicht zusammen, die Zinsen am kurzen Marktende in die eine Richtung zu bewegen und jene für längere Laufzeiten in die andere Richtung zu beeinflussen, moniert der Bundesbank-Chef.

Geldpolitik

US-Inflation sinkt stärker als erwartet

Die brachialen Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank Fed zeigen zunehmend Wirkung. Im Oktober hat sich der Preisauftrieb in den USA deutlicher verlangsamt als erwartet. Die Inflationsrate sank auf 7,7% nach 8,2% im Vormonat. Damit lässt der Preisdruck bereits den vierten Monat in Folge nach. Auch die von der Fed besonders beachtete Kerninflation, ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise, fiel von 6,6 auf 6,3% und damit stärker als erwartet. Das dürfte erneute Spekulationen über eine weniger harte Gangart der US-Notenbank aufkeimen lassen.

Fintech

Schmerzvolle Zäsur im Kryptomarkt

Die Kryptobörse FTX ist quasi über Nacht implodiert. Nachdem der einstige Investor, spätere Erzrivale und kurzzeitig als Retter in der Not geglaubte Chinese Changpeng Zhao („CZ“), CEO der weltgrößten Krypto-Handelsplattform Binance, kurzzeitig Hoffnung aufkommen ließ, folgte schnell die Ernüchterung: Nach einem kurzen Blick in die FTX-Bücher und -Interna wurde CZ so abgeschreckt, dass er wenige Stunden nach Kaufabsicht klarstellte, er werde FTX doch nicht retten.

Eingangsbereich BayernLB
Bankensektor

BayernLB – Immobilienverkäufe sollen Jahresergebnis retten

Nicht für alle Banken sind die stark steigenden Zinsen ein Segen, zumindest auf kurze Sicht. Im operativen Kundengeschäft profitierte zwar auch die BayernLB in den ersten drei Quartalen von den höheren Zinsen, dennoch brach das Ergebnis vor Steuern um 41% auf 381 Mio. Euro ein.

Tagung

Lebt die Immobilienwirtschaft weiter im „Gestern“?

Auf der „Handelsblatt“-Jahrestagung „Wirtschaftsfaktor Real Estate“ gaben sich die Matadore der Immobilienwirtschaft die Klinke in die Hand. Der erste Tag befasste sich mit den eher generellen Themen der aktuellen Situation. Die Branche zeigt dabei Haltung.

Bankensektor

Bankenaufsicht – Ringen um Kapitalpuffer

Der antizyklische Kapitalpuffer in einer Bandbreite von null bis 2,5% ist ein relativ neues, überaus scharfes und die Banken in ihren Kreditgeschäften durchaus einschränkendes Instrument der Bankenaufsicht. Werden die Puffer aktiviert, heißt das für die Geldhäuser, dass sie bei der Kreditvergabe entsprechend mehr Eigenkapital vorhalten müssen. Auf einem Symposium der Bundesbank, das diese traditionell in Kooperation mit dem Verlag Fritz Knapp organisiert, debattierten Aufseher und Vertreter der Kreditwirtschaft aus ihren jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln durchaus kontrovers über das richtige Maß.

Kosmetik

Henkel – Geschäfte mit Russland bald passé

Der Konsumgüterriese Henkel hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr wieder einmal angehoben und erwartet nun 7 bis 8 (vormals 5,5 bis 7,5)% Wachstum. Im Q3 erzielten die Düsseldorfer mit 6 Mrd. Euro einen Quartalsumsatz in Rekordhöhe (nominal +17,3% z. Vj., bereinigt +11,3%), was Preissteigerungen im Inflationsumfeld zuzuschreiben ist, die der Konzern an seine Händler abdrücken konnte. Die Klebstoffsparte performte wie gewohnt am besten (+22,6%, bereinigt +16,8%). In der neu entstehenden Konsumgütersparte (Laundry & Home Care und Beauty Care) habe Henkel seinen Marktanteil trotz der Inflation über alle Regionen hinweg konstant halten können, betonte CEO Carsten Knobel. Als Reaktion auf die Preiserhöhungen beobachtet er bei den Endkunden ein Abwandern von Premium- hin zu mittelpreisigen Markenprodukten („Persil“ zu „Weißer Riese“ statt „Weißer Riese“ zu „Spee“, so die Private-Label-Kategorie). Auch künftig will Knobel dort alle Preissegmente bedienen. Für das bereinigte Konzernergebnis je Vorzugsaktie wird im Gj. ein Rückgang von -25 bis -15 (vormals: -35 bis -15)% erwartet.

Pharma

Bayer – Zugpferd Glyphosat beginnt zu lahmen

Noch einmal konnte Bayer-Chef Werner Baumann für das dritte Quartal mit starken Zahlen glänzen. Demnach stieg der um positive Währungseffekte im Volumen von 940 Mio. Euro bereinigte Konzernumsatz um 5,7% (unbereinigt: +15,3%) auf 11,3 Mrd. Euro. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) verbesserte sich um gut 17% auf 2,5 Mrd. Euro. Getrieben wurde das Zahlenwerk vor allem von der Agrochemie-Sparte Crop Science, die wie schon im ersten Halbjahr von deutlich höheren Preisen für den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat profitierte. Auch wenn dieser Effekt im dritten Quartal bereits wieder abebbte, legte der Umsatz bei Herbiziden (vornehmlich Glyphosat) um satte 45% zu.

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