Aufsicht / Regulierung / Compliance

Telekommunikation

1&1 hat Ärger mit der BaFin

Für Freunde des Abseitigen sind die täglichen Meldungen der BaFin eine echte Fundgrube. Dass es z. B. einer Pseudo-Firma namens „Barclay Private Equity“ gelungen sein muss, gutgläubigen Abnehmern Pseudo-Aktien von TikTok zu verkaufen, kann man sich kaum ausdenken. Trocken und pflichtbewusst warnt die BaFin vor diesem und zahlreichen ähnlichen Anbietern oder auch vor einer Pseudo-Aufsichtsbehörde namens „FISEU“, die lt. eigener Webseite den gesamten europäischen Investment- und Asset-Management-Sektor einschließlich Krypto reguliert und deren siebenköpfiges „Board“ ausschließlich aus Griechen zu bestehen scheint.

Flugzeughersteller

Airbus bleibt trotz Rekordnachfrage vorsichtig

Starke Zahlen und eine Aktie auf Dreijahreshoch können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Luftfahrtmanager in den goldenen Vor-Covid-Jahren verlernt haben, mit Krisen umzugehen, so das Fazit eines hochrangigen Brancheninsiders beim Blick auf die Airbus-Ergebnisse.

Beteiligungen

Scharfe Regulierung macht AIF-Vertrieben das Leben schwer

Die Platzierungsstatistik des Branchenmediums „k-mi“ zeigt seit vielen Jahren früh die wichtigsten Trends auf. In der Summe zeichneten Privatanleger (Publikums-)AIF und Vermögensanlagen im Volumen von 1,82 Mrd. Euro. Das ist rund ein Viertel weniger (-24%) als im Ausnahmejahr 2021, dem besten Jahr der KAGB-Ära.

Noch hat die Panne keine Konsequenzen für Vorstandschef Heiko Beck.
Bankensektor

dwpbank – Millionenpanne wäre um ein Haar viel teurer geworden

Dass die dwpbank Ende 2022 etwa 60 Mio. Euro durch fehlerhafte Abrechnungen für ein Gaspreis-Zertifikat eingebüßt hat, ist bekannt. Auch dass das nach Steuern knapp dem eigentlich geplanten Gewinn fürs Jahr entspricht. Der endgültige Bericht der internen Revision liegt zwar noch nicht vor, aber eine Reihe von Statusberichten.

Die AMLA wird ihren Sitz in Frankfurt haben und Mitte 2025 ihre Tätigkeit aufnehmen
EU-Institutionen

Immer größere Pläne für neue EU-Geldwäschebehörde

In Sachen Geldwäschebekämpfung geht der Trend zum großen Wurf. Anders als die deutschen Pläne für eine neue Zentralbehörde („Bundesfinanzkriminalamt“), die seit Christian Lindners vollmundiger Ankündigung im vergangenen Jahr nebulös geblieben sind (s. PLATOW v. 21.11.), ist der Start der europäischen Anti-Money Laundering Authority (AMLA) aber schon beschlossene Sache. Und bereits lange vor der Eröffnung wächst das Projekt rapide in die Breite.

Im Netz ist derzeit die Hölle los
Cybersecurity

Bundesbank meldet Cyberangriffe

Mit Fortlaufen des Kriegs in der Ukraine werden deutsche Unternehmen und Aufsichtsbehörden immer stärker dort hineingezogen. Nach dem Beschluss von Bundeskanzler Olaf Scholz, „Leopard2“-Panzer an die Ukraine zu liefern, drohten pro-russische Hacker mit einem Vergeltungsschlag. Deutschland solle sich auf die „Apokalypse“ einstellen, schrieb die Hackergruppe Killnet laut „Handelsblatt“ auf dem Messenger-Dienst Telegram. Das BSI warnt vor akuter Gefahr.

Bankensektor

Deutsche Bank – Bei den Kosten längst nicht freigeschwommen

Wenn Christian Sewing und sein Vize und CFO, James von Moltke, kommenden Donnerstag (2.2.) die Geschäftszahlen der Deutschen Bank für 2022 mit Journalisten diskutieren, wird PLATOW besonders auf die Kosten-Planung des Duos achten. Umsatzseitig hat die DB geliefert (das im Juli 2019 ausgesprochene Ziel von 25 Mrd. Euro wird mit Sicherheit weit übertroffen) und auch die angepeilte EK-Rendite von 8% n. St. dürfte erreicht worden sein.

Deal-Ticker

Kurz und kompakt – Spannende Deals im Januar 2023

Ein Energieversorger macht sich hübsch für den Verkauf, Asset Manager Bantleon sichert sich im zweiten Anlauf ein Objekt der Begierde, die Sparkassen launchen ein neues Produkt und digitale Assets treffen auf traditionelles Bankgeschäft – die aus unserer Sicht spannendsten Mandate zum Jahresauftakt kurz und bündig zusammengefasst.

Andre Happel
Personalien des Monats

Noerr bekommt Verstärkung im Transaktionssteuerrecht

Zum 1. Februar begrüßt die Sozietät Noerr mit Andre Happel einen neuen Steuerrechtspartner. Der 43-Jährige kommt von Fieldfisher, wohin er Anfang 2020 von Freshfields Bruckhaus Deringer gewechselt war, um am Standort Frankfurt eine deutsche Steuerrechtspraxis aufzubauen.

Thomas Gilles und Franz D. Kaps
Drei Fragen an ...

Lieferketten – Kaum zu überblickende Risiken

Gerade erst ist das „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten“ – kurz LkSG – in Kraft getreten, schon gibt es Kritik an seiner Wirksamkeit. Nur die wenigsten Unternehmen, heißt es, wüssten vollständig Bescheid über die Zustände bei ihren direkten Lieferanten, bei mittelbaren Geschäftspartnern blicke fast niemand durch. Umsetzungsprobleme sind damit quasi vorprogrammiert.

Umsetzung von CSRD und ESRS

Nachhaltigkeitsberichtspflichten – Viel zu tun

Für Vorstände und Aufsichtsräte brechen mit Umsetzung der Ende 2022 verabschiedeten europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) nicht komplett neue Zeiten an. Die Daten zu Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, die Unternehmen erheben müssen, werden aber sehr viel detaillierter werden. Das dürfte sich nicht zuletzt auf die Vorstandsvergütung auswirken.

Top Thema

Klimaklagen – Wann kommt die Flut?

Ziemlich genau 2.000 Klagen mit Bezug zum Klimawandel gab es bisher weltweit, die ersten aus dem Jahr 1986, die meisten – rund 500 – aus den vergangenen zwei Jahren. Zwar spielt sich der Großteil der Fälle, die die Forscher der London School of Economics und der Columbia Law School für die 2022er-Ausgabe ihrer jährlichen Studie zu globalen Klimaklagen-Trends gezählt haben, in den USA ab. Doch auch in Europa und in Deutschland laufen immer mehr solcher Verfahren.

Bankensektor

Zinswende setzt Sparkassen und Volksbanken unter Stress

Gerade in Krisenzeiten feiern sich Sparkassen und Genossenschaftsbanken gern als Hort der Stabilität. Doch ausgerechnet die von ihren Dachverbänden DSGV und BVR geradezu herbeigesehnte Zinswende bereitet den kleinen Instituten zunehmend Probleme. Die abrupt gestiegenen Zinsen haben zwar die Zinsmargen verbessert, sorgen aber zugleich auch für erhebliche Wertminderungen in den Anleihebeständen der Sparkassen und Volksbanken.

Chemielabor (Symbolbild)
Industrie

2023 – Schicksalsjahr der Chemie

Die energieintensive Industrie hat ein hartes Jahr hinter sich. 2023 wird aber die eigentliche Belastungsprobe, sagt IGBCE-Chef Michael Vassiliadis. Bisher konnten sich viele Betriebe mit gutem Hedging gegen hohe Energiekosten schützen. Jetzt läuft diese Absicherung aus. „Wir sind nicht überm Berg“, warnt Vassiliadis auf der Jahres-PK der IGBCE. Gleicher Tenor beim BDI. Präsident Siegfried Russwurm sieht die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Standorts durch die hohen Energiepreise gefährdet und drängt auf rasches Vorankommen bei den Preisbremsen. Damit wäre allerdings nur ein Teil der Problematik gebannt.

EZB
Zentralbanken

Schattenbanken – Regulierung durch die Hintertür

Seit der Pleite des Hedgefonds Archegos legen die Aufsichtsbehörden ein verstärktes Augenmerk auf die Risiken aus dem Schattenbanken-Sektor. Doch bislang bleiben die Forderungen der Aufseher und Zentralbanker nach einer stärkeren Regulierung von Hedgefonds, Familiy Offices und anderen Schattenbanken-Akteuren weitgehend ungehört.

Immobilien

Adler Group – Die Suche geht weiter

Gerne hätte Adler-Verwaltungsratschef Stefan Kirsten mit einem doppelten Befreiungsschlag gleich zu Jahresbeginn die drängend-sten Probleme des schwer angeschlagenen Wohnimmobilienkonzerns abgeräumt. Doch der vom Amtsgericht Berlin-Charlottenburg als Abschlussprüfer für die Bilanz 2022 der Adler Group-Tochter Adler Real Estate bestellte Wirtschafsprüfer KPMG hat das Mandat abgelehnt.

Bankensektor

Cum-Ex-Rückforderungen – North Channel Bank muss zusperren

Immerhin auf der Website der North Channel Bank (NCB) ist die Welt noch in Ordnung. „Mit unserem Leitbild Engage – Connect – Enable sorgen wir dafür, dass aus Ideen innovative Lösungen entwickelt werden“, begrüßt die Bank potenzielle Kunden, die von den Cum-Ex-Verwicklungen des kleinen Mainzer Hauses noch nichts gehört haben. Nachdem 2009 Investoren aus den USA das ehemalige Bankhaus Oswald Kruber übernommen hatten, mischte das umgetaufte Institut bei einigen besonders innovativen Lösungen mit Dividendensteuerbezug mit. Das hatte böse Folgen.

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