Aufsicht / Regulierung / Compliance

Banken

Hessischer Bankentag – Erreichtes nicht verspielen

Karlheinz Walch ist ein kluger Kopf, und er kennt aufsichtsrechtliche Themen, die den Bankenmarkt in Europa in Atem halten, aus dem Effeff. Deshalb war er beim 3. Hessischen Bankentag am
Donnerstagabend bei der Deutschen Bundesbank (Hauptverwaltung Hessen) mehr als nur Vertretung für das für Banken und Finanzaufsicht zuständige Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling, der als Experte kurzfristig beim EU-Gipfel in Brüssel gefragt war.

Geldpolitik

BMW-Aktionäre kommen nach hartem Jahr glimpflich davon

Trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs in 2018 um 16,9% auf 7,2 Mrd. Euro und keineswegs rosiger Aussichten für das laufende Jahr klettert die Ausschüttungsquote bei BMW von gut 30 auf 32%. Susanne Klatten und Stefan Quandt, die zusammen 46,7% an BMW halten und deren AR-Bestellung auf der HV verlängert werden soll, erhalten damit gut 1 Mrd. Euro. Das ist zwar weniger als im Vorjahr, angesichts der Herausforderungen, denen sich BMW im laufenden Jahr ausgesetzt sieht, aber nicht schlecht. BMW-Vormann Harald Krüger, der selber auf eine Verlängerung seines 2020 endenden Vertrages hofft, weiß nur zu gut, wie wichtig ein verlässlicher Aktionär ist. Das gilt umso mehr als die gesamte Automobilindustrie im Umbruch ist und sich für viel Geld neu aufstellen muss.

Geldpolitik

Wirecard – Trübe Wasser

Der Zahlungsdienstleister Wirecard kommt nicht zur Ruhe. Nach einem negativen Analysten-Kommentar von Citi sowie einem Zeitungsbericht, demzufolge die Singapurer Ermittler nun auch die Wirecard-Filiale in Indien ins Visier genommen haben sollen, brach am Freitag der DAX-Wert zeitweise um 10% ein. Die heftige Kursreaktion ist insofern erstaunlich, da die Finanzaufsicht BaFin ein Leerverkaufsverbot für Wirecard-Aktien verhängt hat. Zuvor sorgten bereits kritische Medienberichte in Singapur über einen Streit zwischen Wirecard und den örtlichen Polizeibehörden über die Herausgabe von Firmenakten für Aufsehen. Wirecard hat bislang stets beteuert, eng mit den Ermittlern in Singapur zusammenzuarbeiten.

Geldpolitik

Unsere Bank- und Stromriesen – Wer sich durchkämpfen wird

Der Brückenschlag von den Bank- zu den Stromriesen gelingt mithilfe der Deutschen Bank. 1969 holte sie sich mit Alfred Herrhausen einen Quereinsteiger aus der Industrie ins Haus. Ehe es Herrhausen bei der Deutschen bis an die Vorstandsspitze schaffte, hatte er bei Ruhrgas, die später in E.ON aufging, und bei VEW, heute ein Teil von RWE, Führungspositionen inne.

Geldpolitik

Deutsche Bank ringt mit sich

Das traditionell starke erste Quartal muss die Deutsche Bank wohl verloren geben. Grund war der Government Shutdown in den USA, der dramatische Auswirkungen auf internationale Renten- und Währungsmärkte hatte. Der ab Februar spürbare Aufholeffekt wird die zweistelligen Ertragseinbußen im Januar kaum ausgleichen. Für Christian Sewing, der mit dem Q1 eigentlich demonstrieren wollte, dass die Deutsche Bank nicht nur bei Kostensenkungen sondern auch bei Ertragssteigerungen vorankommt, ist das ein erneuter Rückschlag.

Geldpolitik

Volks- und Raiffeisenbanken – „Champions entstehen im Wettbewerb“

Der EU-Gipfel am 21./22.3. dient auch der Vorbereitung des Spitzentreffens der EU und China am 9.4.. Industriepolitik ist das große Thema. Sie steht zurzeit auch im bisher so marktfreundlichen Deutschland hoch im Kurs: Den Verkauf strategisch wichtiger Player an unliebsame chinesische Adressen will Berlin erschweren.

Geldpolitik

Wirecard in ruhigerem Fahrwasser

Rechtzeitig vor der Vorstellung der 2018er Bilanz am 4.4. versucht Wirecard-CEO und 7%-Aktionär Markus Braun von den Negativ-Schlagzeilen der letzten Wochen abzulenken. Auf Twitter deutete er am Freitag (8.3.) an, dass der Markt sich sehr bald auf die „starke operative Leistung und die Innovationen von Wirecard“ konzentrieren könne. Aus zuverlässiger Quelle hören wir, dass die mit der Untersuchung der angeblichen Unregelmäßigkeiten in der Niederlassung in Singapur beauftragte Kanzlei Rajah & Tann spätestens in zwei Wochen ihren Bericht vorlegen wird. Braun gibt sich gelassen und erwartet nicht, dass die in der „FT“ erhobenen Vorwürfe (u. a. manipulierte Nutzerzahlen) belegt werden können. Vielmehr, so ist aus seinem Umfeld zu hören, werde der Zahlungsdienstleister mit einem hervorragenden operativen Ergebnis für 2018 glänzen.

Geldpolitik

Zentralinstitut – Grandke wirbt für „Koalition der Willigen“

Geduldig pflügte sich Hessens Sparkassen-Präsident Gerhard Grandke auf seiner Bilanz-PK in Frankfurt durch sein Redemanuskript. Grandke berichtete von sinkenden Zinsüberschüssen im Gefolge der Niedrigzinsen und geringeren Gewinnen der hessischen Sparkassen sowie den Leiden durch die Regulierung. Nur zu dem derzeit sensibelsten Thema in der Sparkassen-Organisation, dem von DSGV-Präsident Helmut Schleweis vorgeschlagenen Sparkassen-Zentralinstitut, fand sich kein Wort in Grandkes Rede. Natürlich wusste der erfahrene Sparkassen-Fuchs, dass er an diesem Komplex nicht vorbeikommt. In der anschließenden Fragerunde rammte Grandke denn auch ein paar Pflöcke in die Diskussion um die mögliche Schaffung eines Zentralinstituts der Sparkassen-Organisation ein.

Geldpolitik

Genossenschaftsverband – Keine neue Fusion in Sicht

Das Hoheitsgebiet von Ralf W. Barkey als Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes erstreckt sich bereits von der Nord- und Ostsee bis zu den südlichen Grenzen zu Bayern und Baden-Württemberg. Hier wacht der Verbandschef sorgsam über die Entwicklung der 381 (2017: 401) Volks- und Raiffeisenbanken in 14 Bundesländern.

Asset Management

Für digitale Vermögensverwaltung wird die Luft zunehmend dünner

In den vergangenen drei Jahren verzeichnete der europäische Markt für digitale Vermögensverwaltung einen raschen Aufschwung. Die guten Zeiten dürften auch in den nächsten Jahren anhalten. Lt. einer aktuellen Analyse von Deutsche Bank Research belief sich das verwaltete Vermögen von Robo Advisor in Europa per Ende 2018 auf ca. 14 Mrd. Euro bei etwa 900 000 Kunden.

Geldpolitik

Bilfinger – Ex-Chef Bodner droht höchste Schadenersatzforderung

Einstimmig hat der Bilfinger-Aufsichtsrat am vergangenen Dienstag (12.2.) beschlossen, gegen zwölf Ex-Vorstände des Unternehmens Schadenersatzforderungen im Volumen von insgesamt rund 100 Mio. Euro wegen Compliance-Verstößen im Zusammenhang mit diversen Korruptionsfällen durchzusetzen. Grundlage der Entscheidung ist ein neues Rechtsgutachten des Münchener Jura-Professors Mathias Habersack, über das Vorstandschef Tom Blades auf der Bilanz-PK berichtete. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass der Aufsichtsrat „zwingend“ Schadenersatzansprüche gegen die Ex-Vorstände geltend machen müsse. Habersack hat in seiner 100 Seiten umfassenden Expertise auch die Erkenntnisse aus den beiden vorherigen Gutachten der Kanzlei Linklaters und des renommierten Rechtswissenschaftlers Michael Hoffmann-Becking berücksichtigt und bewertet.

Geldpolitik

Deutsche Bank – BaFin erhöht den Druck

Die BaFin hat die Deutsche Bank angewiesen, die gruppenweiten Risikomanagementprozesse im Korrespondenzbankbereich des Instituts zu überprüfen und falls erforderlich anzupassen. Zudem hat die Aufsichtsbehörde das Mandat des im September von der BaFin eingesetzten Sonderbeauftragten erweitert, um die Umsetzung der angeordneten Maßnahmen zu überwachen.

Geldpolitik

Bilfinger – Blades strotzt vor Selbstbewusstsein

Das Selbstbewusstsein ist zurück bei Bilfinger. Mit neuem Führungsteam, das mit CFO Christina Johansson und dem frisch eingesetzten COO Duncan Hall nun vier Köpfe zählt, soll 2019 endlich die schwarze Null geschrieben werden.

Asset Management

DWS – Befreiungsschlag zeigt Wirkung

Gleich in mehrfacher Hinsicht ist die DWS Group gut ins neue Jahr gestartet. Auf dem Parkett legte der Vermögensverwalter der Deutschen Bank, für den es nach holprigem Börsengang im vergangenen Jahr stetig bergab ging, endlich wieder zu.

Geldpolitik

Deutscher Zucker – Ein Problem, zwei Lösungsansätze

Der anfängliche Optimismus, dass die Öffnung des EU-Zuckermarktes mit ihren grenzenlosen Exportmöglichkeiten das Geschäft von Deutschlands Branchengrößen Süd- und Nordzucker ankurbelt, ist längst in der harten Realität verpufft. Konkurrenz aus Brasilien oder Indien, wo das süße Pulver deutlich günstiger aus dem Rohr statt der Rübe hergestellt wird, sorgte im Vorjahr für massiven Preisverfall in Europa. Überkapazitäten lassen zudem den Weltmarktpreis dahinschmelzen. Ein boomender Export könne das nicht abfedern, musste Südzucker-Chef Wolfgang Heer bereits gestehen. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen, Nord und Süd müssen sich von der schönen Erinnerung an die wohlbehütende EU-Regulierung verabschieden und handeln.

Asset Management

Vermögensverwalter – Das Geheimnis von Pictet

Als Boris Collardi, der langjährige CEO von Julius Bär, im vergangenen Sommer von Zürich nach Genf wechselte, um einer von sieben geschäftsführenden Teilhabern der Privatbank Pictet zu werden, war auch für die letzten Zweifler erkennbar, dass dieses Institut, bei dem seit Gründung 1805 neben den Namensgebern noch die Familien Demole und de Saussure den Ton angeben, in einer Extra-Liga spielt.

Geldpolitik

Fintechs müssen noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten

Fintech-Anbieter haben im Firmenkundengeschäft 2018 nicht nachhaltig Fuß fassen können. Zwar haben sich Fintechs und Banken in der Zusammenarbeit weiter angenähert, das anhaltend schwierige Marktumfeld birgt allerdings nach wie vor große Herausforderungen: Unternehmenskunden vermeiden eher Risiken, haben eine extrem geringe Fehlertoleranz und treiben Innovationen nicht voran. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die die Wirtschaftskanzlei CMS Deutschland und die Bank ING in der Bundesrepublik gemeinsam mit Finance-Research durchgeführt haben.

Geldpolitik

Hype um Legal Tech – Innovation ist anstrengend

Derzeit finden fast monatlich Legal Tech-Konferenzen statt, gefühlt wöchentlich entstehen neue Legal Tech-Startups. Die Versprechungen der Anbieter sind dabei oft genauso unrealistisch wie die Erwartungen der Unternehmensvertreter und Anwälte, die meistens hoffen, dass durch einen simplen Knopfdruck alle rechtlichen, Budget- und Ressourcenprobleme gelöst sind. Doch die Realität sieht meist völlig anders aus, weiß Nicolai Behr, Partner und Co-Head Innovation der Wirtschaftskanzlei Baker McKenzie.

Geldpolitik

Wirecard – Unter Wölfen

Markus Braun ist genervt. Viel zu lange hatte der Wirecard-Chef zu den Vorwürfen der „Financial Times“ geschwiegen, die in der vergangenen Woche gleich zweimal den Aktienkurs des DAX-Werts massiv einbrechen ließen. Geriert sich Braun doch auch nach dem Aufstieg des Zahlungsabwicklers in den deutschen Leitindex immer noch wie der CEO eines ungestümen Fintechs, der seine vornehmste Aufgabe im Vorantreiben von Innovationen sieht, statt sich mit lästigem Krisenmanagement herumzuschlagen.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse