Bankensterben

Bankensektor

Französische Banken wecken Konsolidierungsfantasien

Die größten französischen Banken fallen dieser Tage durch ihre soliden Zahlen aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr auf. Das sind mit Blick auf die erwartete Konsolidierung im europäischen Bankensektor gute Neuigkeiten für die Institute. Denn wer seine Eigenkapitalbasis und Profitabilität stärkt, erhöht die Chancen, sich schwächere Konkurrenten einzuverleiben, statt selbst zum Übernahmeziel zu werden.

Sparkassen

Sparkassen und grüne Transformation – Mehr Größe wagen

Bis 2050 soll Europa nach Plänen der EU klimaneutral sein. Hierzu müssen Investitionen in bisher nie gekanntem Ausmaß gestemmt werden. Banken und Sparkassen sind als Finanzierer der grünen Transformation gefordert. Wie groß die Aufgaben sind, wird am Beispiel des Braunkohletagebaus deutlich, der die Region Aachen-Düren über Jahrzehnte geprägt hat, jetzt aber von neuen Industrien und neuer Wertschöpfung abgelöst werden muss.

Bankensektor

Zinsen – Qualvoller Wendepunkt

Lange wurden höhere Zinsen von einem Teil der Finanzindustrie, insbesondere den Banken und Sparkassen, herbeigesehnt. Jetzt sind sie in einer Geschwindigkeit und in einem Ausmaß da, wie es der Markt noch nie gesehen hat. Die von der Deutschen Bundesbank regelmäßig erfasste Umlaufrendite war Anfang März noch im negativen Bereich (-0,22%) und schnellte binnen weniger Monate bis auf 2,41% (21.10.) nach oben. Vor allem die Wendepunkte eines Zinszyklus gelten für das Treasury einer Bank als besonders kritisch. So auch dieses Mal.

Bankensektor

Fusionsfieber bei Sparkassen und Genossen dürfte anhalten

Bei hiesigen Kreditinstituten lief es schon schlechter. Allerdings müssen sich die Banken auf den durch hohe Inflation, Konjunktureinbruch, geopolitische Spannungen und weiterhin gestörte Lieferketten bedingten „Sturm“ einstellen. Gelingt ihnen das nicht, werden sie das Potenzial einer EK-Rendite von durchschnittlich 7 bis 9% (bis 2026) nicht erreichen, konstatieren die Unternehmensberater von Bain & Company in ihrer neuesten Studie.

Medien

M6-Verkauf abgeblasen – Rabe will weiter für TV-Fusionen werben

Die Bertelsmann-Tochter RTL Group will ihre Beteiligung von 48,3% an dem französischen TV-Sender M6 nun doch nicht verkaufen. Dabei sollen die Kaufpreisgebote für M6 durchaus attraktiv gewesen sein. Wie zu hören ist, sollen die zahlreichen Interessenten deutlich über 20 Euro je Aktie geboten haben.

Banken

Thomas Groß . . . und die neue Helaba

Trotz des Sparkassen-Stallgeruchs, der jeder der zurzeit noch fünf echten Landesbanken innewohnt, nimmt der Markt jedes Haus anders wahr. Die Helaba, die ihren Hauptsitz in Frankfurt, dem führenden deutschen Finanzplatz hat, kam dabei jahrzehntelang nicht besonders gut weg. Sie galt als langweilig und übervorsichtig. Und das am Platz Frankfurt, wo sonst Erfolg und Innovationen auch im Banking ihren Ausgangspunkt haben. Ein Kolossalschaden in den 1970er-Jahren, der als Helaba-Skandal ganz Hessen erschütterte und den damaligen Ministerpräsidenten Albert Osswald sein Amt kostete, wirkte nach.

Medien

RTL-Chef Thomas Rabe – Pfeifen im Walde

Demonstrativ unbeirrt gab sich RTL Group-Chef Thomas Rabe bei der Präsentation der Halbzeit-Ergebnisse des börsennotierten TV- und Radio-Konzerns. Der Fokus liege unverändert auf einem Zusammenschluss von TF1 und der französischen RTL-Tochter M6, einen Plan B gebe es nicht, verkündete Rabe, der in Personalunion auch den RTL-Mutterkonzern Bertelsmann führt.

Gesundheitswesen

Ärzte sehen Einstieg von Kapitalinvestoren kritisch

Anfang der Woche erst hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seinen Maßnahmenplan zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vorgestellt. Die Krankenkassen warnen vor einer milliardenschweren Finanzlücke im kommenden Jahr. Die Rede ist von geschätzt 17 Mrd. Euro.

Simon Weiß / Joseph Marx
Personalie des Monats

Willkie Farr & Gallagher baut deutsche Kapitalmarktrechtspraxis auf

Mit gleich zwei Neuzugängen auf Partnerebene verstärkt die US-Sozietät Willkie Farr & Gallagher ihr Deutschland-Büro in Frankfurt. Simon Weiß und Joseph Marx wechseln zum 1. Juni 2022 von McDermott Will & Emery und bilden den Kern der neuen deutschen Kapitalrechtspraxis.

Bankenwesen

Deutsche Bank – Fressen oder gefressen werden

 Das Werben für eine europäische Bankenkonsolidierung gehörte lange zum Standard-Repertoire in den Reden von Deutsche Bank-Chef Christian Sewing. Seit jedoch der Aktienkurs im Gefolge des Ukraine-Kriegs eingebrochen ist und die Marktkapitalisierung der Deutschen Bank entsprechend auf nur noch 19,6 Mrd. Euro zusammenschnurrte, ist dieses Thema wieder etwas in den Hintergrund gerückt.

Medien

ProSiebenSat. 1 – Berlusconi zeigt die Zähne

Werner Brandt kann erhobenen Hauptes gehen und sein Amt als AR-Chef bei ProSiebenSat. 1 in die Hände des früheren Springer-Managers Andreas Wiele legen. Aus der angedrohten Machtdemonstration des italienischen Großaktionärs Media for Europe (früher Mediaset) des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi auf der HV wurde nichts.

Finanzverbund

Gregor Schellers Mission beim GVB

Vor einer Woche präsentierte Gregor Scheller nicht nur die guten 2021er-Zahlen der 202 bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken, sondern vor allem auch sich selber. Seit 1.2. ist Scheller Präsident des GVB mit Vertrag bis Ende 2023.

Was wir lesen

Das lasen wir im Februar 2022

Deutschlands Anwaltszunft gerät unter Geldwäscheverdacht, Europas Banken kriegen gegenüber der Konkurrenz aus Asien und den USA kein Bein auf die Erde und BaFin-Präsident Mark Branson erläutert seine Sicht einer starken und innovationsfreundlichen Finanzaufsicht – auch in diesem Monat sind wir bei unseren Recherchen wieder auf spannende Beiträge der Kollegen gestoßen. Unser Dank geht diesmal an Legal Tribune Online, Handelsblatt und Börsen-Zeitung.

Was noch wichtig ist

M&A-Deals – Gute Kommunikation zahlt sich aus

Dass sich eine gute Kommunikationsstrategie im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen kann, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Berufsverbandes der Investment Professionals (DVFA) zur Kapitalmarktkommunikation. Denn schludern Emittenten bzw. Verkäufer bei der Darstellung der M&A-relevanten Details, führt das bei Investoren und Analysten meist zu Bewertungsabschlägen. Um bis zu 20% können sich Unternehmensübernahmen so verteuern, so das zentrale Ergebnis der Studie.

Weitere Personalien im Überblick

Bryan Cave Leighton Paisner gewinnt Steuerrechtler mit Finanzierungsexpertise

Die US-Kanzlei Bryan Cave Leighton Paisner begrüßte zum Jahreswechsel einen neuen Partner für ihre deutsche Steuerrechtspraxis. Heiko Stoll kommt von GSK Stockmann und leitet künftig von Frankfurt aus die deutsche Praxisgruppe. International wird er zudem dem Team Corporate & Finance Transactions angehören.

BNP Paribas Real Estate

Institutioneller Wohnungshype ungebrochen

Nachdem Wohnungsportfolios mangels Rechenbarkeit seit den 90er-Jahren bei Institutionellen eher auf der Verkaufsliste standen, da Verwaltung, Instandhaltung, Rechtsrisiken, Mieterschutz, und Sanierungserfordernisse sich als Herkulesaufgaben erwiesen, hat die Zinsentwicklung in Verbindung mit einer gestiegenen Wohnraumnachfrage Wohnungsportfolios in den vergangenen 10 Jahren wieder attraktiv werden lassen.

Mergers and Acquisitions

2022 bringt Welle von Mega-Deals

Für viele Investmentbanken war 2021 trotz Corona ein gutes Jahr. Mit Transaktionen im Wert von 5,8 Bio. US-Dollar wurde am Markt für Fusionen und Übernahmen (M&A) ein neues Rekordhoch erreicht und das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 2007 (4,4 Bio. Dollar) um gut 30% übertroffen. Allein in Deutschland wurden Deals im Volumen von etwa 250 Mrd. Dollar abgeschlossen, was z. B. der Deutschen Bank rd. 340 Mio. Dollar an Gebühren in die Kassen spülte.

Kapitalanlage

Fondsbranche steuert auf Jahr der Superlative zu

Auch wenn auf Böller und Raketen verzichtet werden muss, dürften bei vielen Fondsgesellschaften zum Jahreswechsel zumindest die Champagner-Korken knallen. Vor allem die Vertriebler werden Grund zum Feiern haben, denn noch nie war ein Jahr für die deutsche Fondsbranche so absatzstark wie 2021.

Sparda Bank in Stuttgart
Genossenschaftsbanken

Sparda-Banken werden nach Gerichtsurteil nervös

Wie wir hören, wächst die Unruhe bei den elf Sparda-Banken nach dem Urteil des Berliner Landgerichts gegen die Sparda-Bank Berlin vor zwei Wochen. Der vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) erkämpfte Richterspruch untersagt es der Sparda-Bank Berlin, weiterhin Minuszinsen zu erheben. Die Verwahrentgelte seien zurückzuzahlen. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen.

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