Filialgeschäft / Filialsterben

Gewerkschaften

Tarifabschluss – Kampf der Lohn-Preis-Spirale

Tarifautonomie ist ein heiliges Gut. Deshalb wollte sich Robert Habeck bei Maybrit Illner bezüglich der zu dieser Zeit noch laufenden Tarifgespräche der Metaller zu keiner Aussage hinreißen lassen. Eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern, sei das Wichtigste. Die Notenbanken sehen das ähnlich.

Filiale von C&A
Kleidung

C&A auf Modernisierungskurs

Das Düsseldorfer Modeunternehmen C&A hat sich in der Vergangenheit gern bedeckt gehalten, zuletzt wohl aus gutem Grund: Im Gj. 2020/21 machte das Unternehmen bei einem Umsatz von 1,4 Mrd. Euro (-36% z. Vj.) 340 Mio. Euro Miese. Die mit dem Turnaround beauftragte CEO Giny Boer (seit Herbst 2020 an Bord) berichtete nun beim ICFW-Abend von ihren Fortschritten. Der Onlineumsatz habe sich verdoppelt. 730 der 1 300 Filialen erhielten einen „Facelift“, außerdem wurden 350 identifiziert, die entweder umziehen oder umgebaut bzw. geschlossen werden, weil sie nicht mehr ins Konzept passen.

Kaufhäuser

Galeria – Eine Sisyphos-Mission

In Erwartung, dass der Bund nach 680 Mio. Euro Stütze nicht noch einmal Geld nachschießen wird (offizielle heißt es, weitere zinstragende Fremdmittel würden nur belasten), hat sich Warenhausriese Galeria für das Schutzschirmverfahren und die nächste Sanierung in Eigenregie entschieden. Für CEO Miguel Müllenbach bedeutet dies parallel zur Strategie „Galeria 2.0“ also „Sanierung 2.0“. Wieder muss der Rotstift her. Mindestens jeder dritte der verbliebenen 131 Filialen soll weichen. Das wären noch mal so viele, wie im ersten Verfahren 2020, als 42 Häuser geschlossen wurden. Feilschte Müllenbach damals allerdings noch um jeden Standort, mistet er jetzt radikal aus, um die Chance einer erfolgreichen Transformation zu erhalten.

Bankensektor

HVB – TLTRO versaut Zinsergebnis

Zum nahenden Ende seiner Dienstzeit zeichnet sich ab, dass HVB-Chef Michael Diederich mit einer Erfolgsbilanz im Gepäck geht. Im Q3 stieg der Gewinn der Unicredit-Tochter zum Vj.-Quartal um rd. 13% auf 256 Mio. Euro, wenngleich er zum Vorquartal deutlich einbrach (-37%). Das lag v. a. am schwächelnden Zinsergebnis (-9% ggü. Q2), das entgegen des Branchentrends nicht von den EZB-Leitzinserhöhungen profitiert hat. Das wiederum sei einem einmaligen Bereinigungseffekt aus dem TLTRO-Programm zuzuschreiben.

Konsumgüter

Douglas – Müller geht

Als CEO hat Tina Müller bei der Düsseldorfer Parfümkette Douglas eine klare Duftmarke hinterlassen. Von Opel gekommen (davor Henkel), nahm die Digitalisierung der Beauty-Größe mit ihr am Steuer richtig Fahrt auf (E-Commerce-Umsatz verdreifacht), während im Filialnetz kräftig aussortiert wurde (500 Standorte geschlossen).

Commerzbank-Tower in Frankfurt
Universalbank

Commerzbank – Feinschliff an der Strategie

Auffallend gelassen ist derzeit die Stimmung in der Commerzbank. Trotz Inflation, Energiekrise und drohender Rezession müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn Vorstandschef Manfred Knof sein Gewinnziel für 2022 von mehr als 1 Mrd. Euro doch noch verfehlt. Für leichte Irritationen sorgten im Vorfeld der jährlichen Strategiesitzung von Vorstand und Aufsichtsrat am 28.9. allerdings Spekulationen über einen zusätzlichen Abbau von 50 Filialen.

Banking

Coba nimmt Private Banking-Kunden ins Visier

Privatkunden-Vorstand Thomas Schaufler hat das Premium-Segment als neues Wachstumsfeld der Commerzbank entdeckt. Neben dem schon lange etablierten Wealth Management für besonders vermögende Kunden (ab 500 000 Euro Assets under Management) will die Commerzbank künftig verstärkt auch das bislang vernachlässigte Private Banking-Segment ausbauen.

Bankensektor

OLB-Chef Barth hat seine Hausaufgaben wohl erledigt

Sein Gesellenstück lieferte Stefan Barth bis vor zwei Jahren als CRO bei der gelisteten Bawag Group AG in Wien. Zunächst als Vorstand und seit einem Jahr als CEO, macht er nun Tempo bei der ebenfalls an die Börse strebenden OLB in Oldenburg. Mit der Börsenreife bereitet er den dort eingestiegenen Finanzinvestoren (u. a. Apollo, Grovepoint) viel Freude, sichert aber auch, wie Barth im Telefonat mit PLATOW betont, die Eigenständigkeit.

Banken und Zahlungsdienstleister

EPI – Totgesagte leben länger

Neues Leben einhauchen wollen die Sparkassen der taumelnden europäischen Bezahlinitiative European Payments Initiative (EPI). Diesen Freitag/Samstag (2./3.9.) treffen sich die regionalen Sparkassen-Präsidenten mit DSGV-Chef Helmut Schlweis zu ihrer traditionellen Herbst-Klausur. Neben geschäftspolitischen Themen wie dem digitalen Euro und Nachhaltigkeit bis hin zu einem sparsameren Umgang mit Energie und Wasser auch in den Filialen steht auch die Positionierung der Sparkassen-Organisation zu EPI auf der Tagesordnung.

Die Bitcoin-Minen arbeiten weiter
Banken

Krypto ist nicht totzukriegen

Wenn ein BaFin-Exekutivdirektor öffentlich warnt, dann sollte man wohl zuhören. Eine „fatale Signalwirkung“ könne es entfalten, wenn so bodenständige Institute wie deutsche Sparkassen Krypto-Anlagen anböten, sagte Raimund Röseler vor ein paar Tagen dem „Handelsblatt“.

Bankfilialen

Abschied vom Kassenschalter

Als kürzlich eine (provisorische) EZB-Statistik besagte, dass in Deutschland 2021 kaum noch Bankfilialen weggefallen seien, war die Skepsis groß. Analyst Peter Barkow (Barkow Consulting) rechnete nach und kam auf 19 900 verbleibende ‚echte‘ Filialen, ohne Partnerfilialen in Paketshops und dergleichen. Das wären 6,5% weniger als 2020. Bei „finanz-szene.de“ zählte man die Standorte der zehn größten Banken und Verbünde durch und kam auf 6,7% Minus. Die Streichlisten der Banken selbst lassen ebenfalls wenig Zweifel daran, dass das Filialnetz weiter schrumpft. 

Kreditinstitut

Frankfurter Volksbank setzt „Statement“ in Rhein-Main

Frankfurt ist nicht nur der Sitz der großen genossenschaftlichen DZ Bank sowie der Fondstochter Union Investment. Durch die Fusion der Frankfurter Volksbank mit dem deutlich kleineren Rüsselsheimer Pendant wächst das Institut, das künftig Frankfurter Volksbank Rhein-Main heißen soll, in der Mainmetropole zu einer der größten Volksbanken Deutschlands (neue Bilanzsumme 15 Mrd. Euro).

Einzelhandel

Ceconomy – Inflation bedroht den Post-Corona-Aufschwung

Nach wie vor klingt Ceconomy-Finanzvorstand Florian Wieser recht verhalten, wenn es um die Umsatzprognose geht: Für 2021/22 rechne man nur mit leichter Steigerung, erklärte er im Bilanz-Call erneut. Dabei setzte der Konzern in Q2 des im Oktober angebrochenen Gj. satte 18,8% mehr um (5,02 Mrd. Euro) als im Pandemie-geschwächten Q2 2020/21 (4,32 Mrd. Euro), weil die deutschen MediaMarkt- und Saturn-Filialen endlich wieder öffnen konnten. Das Weihnachtsgeschäft hatte noch der Lockdown verhagelt, doch im 1. Hj liegt Ceconomy nun immerhin 2,1% über Vorjahresniveau.

Einzelhandel

Lebensmitteldiscounter drehen an der Preisschraube

Klimakrise, Energiekrise, Rohstoffkrise, Lieferkettenkrise – dass die sich auftürmenden Schwierigkeiten an der Supermarktkasse ankommen würden, war nur eine Frage der Zeit. Trotzdem schlugen die Wogen hoch, als kürzlich bekannt wurde, dass Aldi Süd und Aldi Nord die Preise für rund 400 Produkte erhöhen.

Bankenwesen

Genossenschaftsbanken – „FinanzPunkte“ finden kaum Nachahmer

Als innovatives „Zukunftsmodell“ feierten die Frankfurter Volksbank und die Taunus Sparkasse 2019 die Eröffnung der ersten „FinanzPunkte“. Erstmals kooperierten säulenübergreifend eine Volksbank und eine Sparkasse großflächig bei der gemeinsamen Nutzung von Bankfilialen, um auch in ländlichen Gebieten weiterhin stationär Finanzdienstleistungen anbieten zu können.

Drogeriemarkt

Rossmann – Pandemie ein Segen für den Firmenpatriarch

Dass Drogerien in der Pandemie als systemrelevant eingestuft und damit von Zugangsbeschränkungen befreit sind, zahlt sich für Rossmann, die Nr. 2 im Drogeriemarkt nach dm, auch im zweiten Corona-Jahr kräftig aus.

Einzelhandel

Ceconomy – Verkrustet war gestern

Das neue dynamische Duo, Karsten Wildberger und Florian Wieser, versprüht bei Ceconomy Optimismus. Zwar steckt die MediaMarkt-Saturn-Mutter wie alle Händler im Würgegriff der Pandemie. Doch die rot-blauen Elektromärkte haben die Zeit vor allem für Transformation genutzt.

Sparda Bank in Stuttgart
Genossenschaftsbanken

Sparda-Banken werden nach Gerichtsurteil nervös

Wie wir hören, wächst die Unruhe bei den elf Sparda-Banken nach dem Urteil des Berliner Landgerichts gegen die Sparda-Bank Berlin vor zwei Wochen. Der vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) erkämpfte Richterspruch untersagt es der Sparda-Bank Berlin, weiterhin Minuszinsen zu erheben. Die Verwahrentgelte seien zurückzuzahlen. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen.

Bankenwesen

Frankfurter Volksbank erfindet sich neu

Von der Zentrale der Frankfurter Volksbank in der Börsenstraße zum Apple Store sind es nur ein paar Meter zu Fuß. So ist es sicher kein Zufall, dass das neue Design der ersten komplett umgebauten und modernisierten „Filialen der Zukunft“ der Frankfurter Volksbank an die Atmosphäre des nahegelegenen Apple Stores erinnert.

Bankhäuser

Hauck Aufhäuser Lampe – Neustart auch im Vorstand

Erst vor kurzem wurde Hauck & Aufhäuser-Vormann Michael Bentlage zum Vice President der Fosun International Gruppe ernannt. Eigentlich ein große Ehre, wird dies bei Hauck & Aufhäuser auf Nachfrage aber kräftig runtergespielt. Das sei keine große Sache, heißt es. Tatsächlich können solche Ehren nicht nur bei chinesischen Unternehmen auch schnell wieder aberkannt werden, wenn sich die Erwartungen nicht erfüllen. Danach sieht es aktuell aber gar nicht aus:

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