Investmentbanking / Kapitalmarktgeschäft

Geldpolitik

Strahlkraft des Finanzstandorts Frankfurt wirkt

Frankfurt ist ein festes Reiseziel der Entscheidungsträger aus der Bankenbranche. Nicht zuletzt durch die Übernahme der Bakenaufsicht durch die EZB wird der Finanzplatz Frankfurt international immer beliebter. Das sieht auch der Geschäftsführer des Verbands der Auslandsbanken, Oliver Wagner, nicht anders. Gleichwohl ist der Ausblick für viele ausländische Institute derzeit negativ. Gerade im Privatkundengeschäft hätten sie auf Grund des Niedrigzinses Einbußen erlitten. Diese könnten auch durch gut laufende Investmentbanking- und Wealth Management-Geschäfte nicht ausgeglichen werden. Die Auslandsbanken stehen für 11% der Gesamtbilanz aller Kreditinstitute.

Banken

Deutsche Bank lässt sich in der Strategie-Frage nicht treiben

Die Zeiten in denen der Vorstandssprecher der Deutschen Bank zusammen mit der Strategieabteilung (nicht selten nur in Person von Axel Wieandt) in kleiner Runde eine neue Strategie erarbeitet und dann dem Rest-Vorstand und Aufsichtsrat zum Abnicken vorgelegt hat, sind seit dem Ausscheiden von Josef Ackermann vorbei. Es ist einer der sichtbarsten Belege für den von Anshu Jain und Jürgen Fitschen eingeleiteten kulturellen Wandel, dass heute länger und breiter über die künftige Strategie diskutiert wird. Der gesamte Vorstand und die Leiter der Geschäftseinheiten haben sich in den letzten Wochen mehrfach getroffen und stehen in engem Dialog mit dem Aufsichtsrat, der sich unter Paul Achleitner aktiver einbringt als dies früher der Fall gewesen ist.

Geldpolitik

Deutsche Bank will Rückzug der Konkurrenz nutzen

Lange hatte Deutsche Bank-Co-Chef Anshu Jain darauf gebaut, dass sich die Erträge nach den Einbrüchen im Gefolge der Finanz- und Euro-Krise wieder erholen, um die hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten und die verschärften Regulierungsanforderungen abzufedern. Doch Jains Hoffnung erfüllte sich nicht. Die Geldschwemme der Notenbanken drückte stärker als erwartet auf das wichtige Handelsgeschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen. Zudem bremsen die Niedrigzinsen das Privatkundengeschäft. Um der mauen Profitabilität Beine zu machen und die ambitionierte Verschuldungsobergrenze (Leverage Ratio) einzuhalten, basteln Jain und Co-Chef Jürgen Fitschen seit Monaten an der Neujustierung der Strategie, die im zweiten Quartal präsentiert werden soll.

Geldpolitik

HypoVereinsbank kann vor Kraft kaum laufen

Mit über 21% hartem Kernkapital, egal nach welcher Definition, ist die HypoVer­einsbank international einsame Spitze. Auch das Ergebnis von 1,1 Mrd. Euro vor Steuern in 2014 kann sich sehen lassen. Dank ihrer vollen Taschen wäre das Haus prädestiniert dafür, ordentlich zuzulegen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Im Kreditgeschäft verliert die UniCredit-Tochter seit Jahren Marktanteile, nicht zuletzt weil man nicht gezwungen ist, Volumen zu machen, so Vormann Theodor Weimer auf der Bilanz-PK.

Banken

Neustart bei Credit Suisse

Die Credit Suisse wird ab Juni von Tidjane Thiam geführt. Dabei ist die Ernennung des bisherigen Prudential-Chefs die größere Überraschung, zu der die CS einigen Applaus von der Börse wie auch von Wettbewerbern bekommt. Dass es wieder einmal eng wird für Brady Dougan, hat sich dagegen schon angedeutet (s. Brief v. 13.2.).

Banken

Royal Bank of Scotland – Rückzug aus Deutschland

Es war ein schwerer Gang, den Joachim von Schorlemer, Deutschland-Chef der Royal Bank of Scotland, am vergangenen Donnerstag antreten musste. Kurz zuvor hatte Royal Bank of Scotland-CEO Ross McEwan erneut einen Milliarden-Verlust für das vergangene Jahr und die Konzentration des einst äußerst expansiven Instituts auf den britischen Heimatmarkt verkündet.

Asset Management

UBS – An Axel Webers Wesen scheiden sich die Geister

Das Abschlussquartal 2014 war für die UBS nicht wirklich erfreulich. Gerade in der Paradesparte Wealth Management, die nach dem Teilausstieg im Investmentbanking natürlich noch stärker im Rampenlicht steht, lagen die Ergebnisse unter den Erwartungen. Das gilt für die Mittelzuflüsse, aber mehr noch auf der Kostenseite. UBS-CEO Sergio Ermotti musste gar die für den Bereich bisher geltenden Margenziele zurücknehmen, wodurch das Schweizer Geschäft als starkes zweites Standbein der UBS etwas übersehen wurde. Statt die Krise langsam hinter sich zu lassen, sehen sich die Eidgenossen, die ihren Wettbewerbern nicht zuletzt dank einer geschickten Kommunikation oft als Vorbild vorgehalten wurden, Kosteneinsparungen und neuen Rechtsstreitigkeiten gegenüber.

Banken

BayernLB – Kooperation mit Berenberg gefällt nicht jedem

Zu Jahresanfang hatten die BayernLB und Berenberg eine strategische Partnerschaft vorgestellt, die auf den ersten Blick beiden Häusern nutzt. Die BayernLB profitiert von der IPO- und M&A-Kompetenz der Nordlichter, während die Hamburger Privatbank, die allein 2014 deshalb über 10 Kunden ablehnen musste, weil sie die Finanzierung nicht stemmen konnte, künftig auf die Ressourcen der Bayern zurückgreifen kann. Jetzt erreichen uns aber Hinweise, dass bei der BayernLB wohl doch nicht jeder diesem Coup des neuen Vorstandschefs Johannes-Jörg Riegler applaudieren mag. So gibt es sogar im Aufsichtsrat der BayernLB Kritik.

Banken

UBS – Der Musterschüler macht schlapp

So positiv die Überraschung vor wenigen Tagen bei der Vorlage der Zahlen der Deutschen Bank war, so negativ ist sie jetzt beim 2014er Zahlenwerk der UBS ausgefallen. Trotz Verdoppelung der Dividende und eines teilweise Steuereffekten geschuldeten 13%-Plus beim Gewinn auf 3,6 Mrd. CHF rasselte die Aktie gestern nach Bekanntgabe der Zahlen kräftig in den Keller und stand am Nachmittag immer noch mit 2,6% im Minus. Vormann Sergio Ermotti musste zahlreiche Ziele anpassen und mit Blick auf schwierige Rahmenbedingungen und den erstarkten Franken eingestehen, dass Profit und Performance der UBS möglicherweise auf Dauer unter Druck geraten könnten.

Banken

Deutsche Bank – Die Belastungen werden 2015 kaum geringer

Die Deutsche Bank kann noch positiv überraschen. Mit einem Nettogewinn von 441 Mio. Euro nach einem Verlust von 1,4 Mrd. Euro im Vorjahr schlug sich der deutsche Branchenprimus im vierten Quartal deutlich besser als erwartet, obwohl die bereinigte Kostenbasis auf Grund der verschärften Regulierungsanforderungen um 7% gestiegen ist. Dabei profitierte die Deutsche Bank im Schlussquartal vor allem von drei Faktoren:
1. Die Kosten für Rechtsstreitigkeiten fielen mit 207 Mio. Euro deutlich niedriger aus als im Vorjahr mit 1,1 Mrd. Euro. Dieser Rückgang resultiert jedoch einzig aus Verzögerungen bei den Vergleichsverhandlungen, die eine schnellere Bereinigung der Altlasten verhinderten. 2. Ein Steuerertrag von 189 Mio. Euro im vierten Quartal plusterte das Nettoergebnis zusätzlich auf und sorgte dafür, dass der Überschuss oberhalb des Gewinns vor Steuern (253 Mio. Euro) landete. 3. Anders als der US-Konkurrenz gelang es der Deutschen Bank, im Schlussquartal im Wertpapier-Handelsgeschäft zu glänzen und die Erträge im Investmentbanking kräftig um 20% zu steigern.

Geldpolitik

Regulierer haben Ertragsschwäche der Banken selbst mit verursacht

In Regulierungskreisen ist es derzeit Mode, den Banken ihre Ertragsschwäche unter die Nase zu reiben. So monierte erst jüngst die scheidende BaFin-Präsidentin Elke König, dass die deutschen Banken im internationalen Vergleich „in punkto Profitabilität keine Traumnoten““ erzielten. Es bestehe daher die Gefahr, dass die Banken bei ihrer Suche nach Erträgen allzu kurzatmig agieren und auf lange Sicht massive Risikopositionen aufbauen könnten, die in keinem Verhältnis zu ihren kurzfristig erzielten Erfolgen stünden, so König. Tatsächlich ist die von den Regulierern beklagte Ertragsschwäche der Banken nicht zuletzt das Ergebnis der von ihnen und der Politik massiv verschärften Regulierung.

Geldpolitik

Deutsche Bank – Universalbank-Modell kaum noch finanzierbar

Die Deutsche Bank-Doppelspitze Anshu Jain und Jürgen Fitschen steckt tief in der Bredouille. Die Hoffnung, mit der Strategie „2015+““ Zeit zu gewinnen, bis der Markt die Erträge zurückbringt, wird sich nicht erfüllen. Trotz der in der Strategie „2015+““ formulierten Kosteneinsparungen von 4,5 Mrd. Euro hat die Deutsche Bank ihr Geschäftsmodell seit Ausbruch der Finanzkrise kaum verändert. Doch inzwischen ist der Druck dermaßen gestiegen, dass sogar das von Jain und Fitschen bislang stets verteidigte Universalbank-Modell, das das klassische Privat- und Firmenkundengeschäft mit dem risikoreichen Investmentbanking unter einem Dach vereint, zur Disposition steht.

Banken

BayernLB und Berenberg – Starkes Doppel

Beide Häuser wissen um ihre Stärken, machen bei ihrem gemeinsamen Auftritt in Frankfurt aber auch keinerlei Hehl aus ihren Schwächen. Die BayernLB sieht sich nicht als Investmentbank. Vorstand Michael Bücker gerät aber geradezu ins Schwärmen, wenn er berichtet, wie gut sein Haus die Geschäftsmodelle seiner mittelständischen Kundschaft verstehe, diese in der Export- und Lieferantenfinanzierung begleite oder im Bereich Debt Capital Markets mit Coporate Bonds und Schuldscheindarlehen.

Geldpolitik

Deutsche Bank – Strategie-Reise ins Ungewisse

„Kontinuität““ heißt die 66 Tonnen schwere, aus einem einzigen Granit-Block gearbeitete Skulptur des Künstlers Max Bill, die bis zur Renovierung der Frankfurter Zwillingstürme den Eingangsbereich der Deutschen Bank prägte. Fast ein wenig versteckt in einer kleinen Grünanlage neben der Deutsche Bank-Zentrale hat das Kunstwerk mittlerweile seinen neuen Platz gefunden. Es scheint, als sei die „Kontinuität““ auch im übertragenen Sinn in den Hintergrund gerückt. In Zeiten des Umbruchs, in denen sich die Deutsche Bank ohne Zweifel befindet, passt Kontinuität nicht mehr so recht ins strategische Leitbild von Deutschlands größtem Geldhaus.

Banken

Deutsche Bank – Die Nerven liegen blank

Vom alten Corpsgeist, der den Vorstand der Deutschen Bank einst geprägt hat, ist auch unter der Doppelspitze Anshu Jain und Jürgen Fitschen nicht mehr viel zu spüren. Die beiden Co-Chefs lassen zwar keine Gelegenheit aus, Zusammenhalt zu demonstrieren, doch hinter den Kulissen herrscht im obersten Führungsgremium von Deutschlands größter Bank Missgunst und tiefes Misstrauen. Anders ist es jedenfalls kaum zu erklären, dass aus dem früher so diskreten Institut ein offensichtlich in London, dem Sitz von Jains Investmentbanking-Truppe, verfasstes Planungspapier, in dem ein Verkauf der Postbank durchgespielt wird, an die Medien durchgestochen wurde.

Banken

USA – Berenberg bald mit eigenem Research?

Kaum mehr als ein Jahrzehnt benötigte die Privatbank Berenberg, um den Stützpunkt in der Londoner City zum zweitgrößten nach Hamburg zu machen. Heute ist in der Threadneedle Street das gesamte Aktienresearch der Bank konzentriert und die Mitarbeiterzahl steigt und steigt. 2003 mit drei Beschäftigten gestartet, zählt die Berenberg-Crew in London inzwischen 209 Köpfe. Allein im laufenden Jahr sind 30 neu hinzugekommen. Über 500 europäische Aktienwerte werden analysiert.

Banken

Commerzbank – Blessings Bonus-Diät neigt sich dem Ende zu

Die mit Nachdruck vorangetriebene Beseitigung der Altlasten sowie der radikale Konzernumbau tragen allmählich Früchte. Das dürfte Commerzbank-Chef Martin Blessing gleich doppelt freuen. Kann Blessing dies doch als Bestätigung seiner anfangs keineswegs unumstrittenen Strategie verbuchen. Zudem könnte der Commerzbank-Vorsteher auch ganz persönlich von der positiven Entwicklung bei Deutschlands zweitgrößter Bank profitieren.

Geldpolitik

Britische Großbanken – Nur Mühsam nach oben

An die seit Ausbruch der Finanzkrise zu 80% verstaatlichte chronisch schwache RBS hat sich der Beobachter gewöhnt. Dass der jüngste Stresstest der Londoner EBA auch bei den anderen britischen Großbanken schwerwiegende Defizite enthüllt hat, verwundert. Offensichtlich läuft die Konjunktur auf der Insel noch nicht lange genug gut, um die vielen Altlasten auszugleichen.

Geldpolitik

Banken – Nach dem Stresstest ist vor den Quartalszahlen

Kaum haben die Banken den Asset Quality Review (AQR) und den Stresstest überstanden, richten sich die Blicke auch schon auf die anstehende Veröffentlichung des Zahlenwerks für das dritte Quartal. Die von der EZB am Sonntag publizierten Detail-Auswertungen des AQR und des Stresstests, die einen tiefen Einblick in die Bankbilanzen und der Asset-Struktur erlauben, dürften für so machen fleißigen Analysten eine regelrechte Fundgrube für scharfsinnige Analysen sein.

Geldpolitik

Investmentbank Morgan Stanley rockt die Wall Street

Während die europäischen Banken unter der Knute der Regulierung stöhnen und in den vergangenen Monaten vor allem mit der Durchführung des EZB-Stresstests beschäftigt waren, sind die US-Großbanken längst schon wieder in Partylaune. Die milliardenschweren Strafzahlungen wegen des Fehlverhaltens während der Finanzkrise sind weitgehend durch und im Kapitalmarktgeschäft, das in Europa fast schon als ein wenig anrüchig gilt, lässt sich wieder dickes Geld verdienen. Insbesondere der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, der auf Grund des extrem niedrigen Zinsniveaus in den vergangenen Quartalen brachenweit für Sorgenfalten sorgte, kam im dritten Quartal endlich wieder in Schwung.

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