Helaba-Tochter holt erste Frau in den Vorstand
„Geht doch!“, wird wohl manch einer sagen, der kritisch auf die mangelnde Geschlechterparität in den obersten Etagen der Sparkassengruppe schaut.
„Geht doch!“, wird wohl manch einer sagen, der kritisch auf die mangelnde Geschlechterparität in den obersten Etagen der Sparkassengruppe schaut.
„Einen sehr starken Start ins neue Jahr“ legte Generali hin, wie CFO Cristiano Borean in der Telko am Donnerstag (25.5.) aus Triest jubelte. Der Zahlen-Chef sieht die sowohl älteste als auch größte Versicherung Italiens auf dem richtigen Weg, die Strategie „Lifetime Partner 24: Driving Growth“ umzusetzen. Besonders habe er sich aber auf die erste Präsentation nach IFRS 17 und 9 gefreut, die sein Team schweißtreibend vorangetrieben habe.
Private Banking gehört zur DNA des nur 158 qkm kleinen Fürstentums zwischen der Schweiz und Österreich. In Sachen Geld ist der Zwergstaat denn auch ein Schwergewicht. Er glänzt durch das mit rd. 200 000 Euro weltweit mit Abstand höchste BIP pro Erwerbstätigen. Wegen des großen Anteils im Ausland wohnhafter und pendelnder Arbeitskräfte (57%) ist diese Kennzahl aussagekräftiger als das BIP pro Kopf der knapp 40 000 Einwohner.
Dem Vernehmen nach, hat Pictet ein sehr starkes Q1 hingelegt. Asset und Wealth Management laufen rund und inzwischen auch wieder das Asset Servicing. Hohe Mittelzuflüsse gab es vor allem in Europa und Asien. Die 608 Mrd. CHF AuM aus dem letzten Jahr sollen 2023 noch übertroffen werden. In einer unruhigen Bankenwelt (Credit Suisse, wackelnde US-Regionalbanken) kann das 1805 gegründete Bankhaus mit Stabilität (Gesamtkapitalquote 27,4%) und Kontinuität bei Strategie und Personal punkten.
Sergio Ermottis heimliches Vorbild ist Jamie Dimon. 2005 an der Spitze der größten US-Bank gelandet, regiert der ehemalige Zentralbanker Dimon (Fed of New York), inzwischen Milliardär, dort mit 67 Jahren immer noch und gilt als einer der mächtigsten Banker der Welt. Ermotti, so hören wir aus seinem Umfeld, wollte Ende 2020 als Chef der UBS auch nicht gehen. Dimon sei doch ebenfalls schon viele Jahre dabei. Leider sah Ermottis Deal mit Axel Weber vor, dass dieser Ermottis Nachfolger Ralph Hamers noch einarbeitet. Für Weber stand indes fest, dass er Anfang 2022 nach zehn Jahren an der VR-Spitze der UBS geht.
Vor rund vier Jahren startete JP Morgan hierzulande mit dem Aufbau des „Corporate Client Bankings“, also dem Firmenkundengeschäft im Mittelstandssegment, in dem traditionell eher große deutsche Institute als Platzhirsche galten (Deutsche Bank, Commerzbank, UniCredit). 2019 kam Bernhard Brinker von der UniCredit zu der US-Bank und übernahm die Leitung des Corporate Client-Bereichs in der DACH-Region. Nun wurden zwei weitere, erfahrene Banker verpflichtet, die künftig beide an Brinker berichten.
Die Q1-Zahlen der UBS können sich trotz Gewinneinbruch um 50% auf 1 Mrd. US-Dollar noch sehen lassen. Das Minus ist schwachen Märkten, vorsichtigen Kunden und 665 Mio. Dollar Rückstellungen für RMBS-Altlasten in den USA geschuldet, zu denen sich eines Tages noch weitere Rückstellungen in Höhe von rd. 600 Mio. Dollar für den Steuerprozess in Frankreich addieren dürften. Die Mittelzuflüsse im Q1 in Höhe von 28 Mrd. Dollar, von denen, wie der neue UBS-Vormann Sergio Ermotti bei Vorlage des Zahlenwerks betonte, noch 7 Mrd. Dollar in den letzten 10 Tagen des März hereingekommen sind, also nach Bekanntgabe der Übernahmepläne, sind als Vertrauensbeweis zu werten.
Über viele Jahre hat sich die UBS besser geschlagen als ein Großteil der Wettbewerber. Damit ist es nach unseren Informationen erst einmal vorbei. Im Q1 (Zahlen am 25.4.) wird Sergio Ermotti, kaum im Amt, wohl einen Ergebnisrückgang vermelden müssen. Vorgänger Ralph Hamers konnte im letzten Jahr noch mit einem Gewinnplus von 17% auf 2,1 Mrd. US-Dollar glänzen.
Dass die Übernahme der Credit Suisse für die UBS so günstig ist, wie es die Reaktion der Märkte unterstellt, wird im Haus keineswegs überall geteilt. Neben den Risiken der Integration, zu deren Details die Generalversammlungen von CS (Dienstag) und UBS (Mittwoch) noch nichts beitragen konnten, drohe eine massive Verschärfung der Regulierung, so die Sorge intern. Im Oktober wird in der Schweiz gewählt. Kommende Woche wird es auf einer ao. Sitzung im Parlament einen ersten Vorgeschmack auf den Wahlkampf geben. Gut 200 Mrd. CHF an Garantien plus Verlustübernahmen haben Regierung und Schweizer Nationalbank für die Rettung der CS bereit gestellt. Zum Nulltarif gibt es das nicht. Das traditionell bankenfreundliche Lager aus SVP, FDP und vor allem Mitte zeigt erste Auflösungserscheinungen. Die Rede ist von Trennbankensystem bis hin zu 20% statt wie bisher 5% EK-Mindestanforderungen. Aktuell kommt die UBS auf 14,2% CET1.
Vor einem Jahr übernahm Ex-AGI-CEO Andreas Utermann (57) den Verwaltungsratsvorsitz bei Vontobel von Herbert Scheidt. Der ehemalige Deutschbanker hatte 20 Jahre bei Vontobel die Geschicke bestimmt, zuletzt im Tandem mit CEO Zeno Staub. Dass Utermann, der nach einem über ein Jahr dauernden Prozess von der Gründerfamilie (Anteil gut 50%) ausgewählt wurde, gleich diese Lücke füllt, hat niemand erwartet.
Nach vielen Vorschusslorbeeren für die UBS-Aktie stellte sich zuletzt mit Blick auf die Übernahme der Credit Suisse Ernüchterung ein. Die Überschneidungen beider Häuser in der Schweiz, wo UBS 22 000 und CS 17 000 Mitarbeiter beschäftigt, lassen ein Blutbad befürchten. Wie wir hören, gibt es daher Überlegungen bei der UBS, die CS Schweiz an die Börse zu geben. Ein solcher Schritt hätte mehrere Vorteile.
Fünf Mrd. Dollar hätte die Saudi National Bank zusammen mit anderen arabischen Investoren letztes Wochenende angeblich doch noch in Credit Suisse stecken wollen, deren letzte Krise SNB-Vormann Ammar Al Khudairy mit seinen unbedarften Äußerungen zuvor erst ausgelöst hatte.
Lange hat die US-Bank Citi für die deutsche Privatbank, also das Geschäft mit Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI) und Family Offices, nach einer Leitung gesucht (s. PLATOW v. 19.1.). Nun wurde sie mit Christian Pohl (46) endlich fündig.
Es wird Anfang April, bis Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) den Geschäftsbericht veröffentlicht. Erste Zahlen sind aber zu uns durchgesickert und die können sich sehen lassen: Mit Top Line-Erträgen von 394 Mio. Euro und einem Ergebnisplus von 50% auf 94 Mio. Euro v. St. liegt HAL im ersten Jahr der Fusion von Hauck & Aufhäuser und Bankhaus Lampe auf Rekordkurs.
Das Aufräumen an Zürichs Paradeplatz 8 geht weiter. Doppelspitzen kann und will sich die Credit Suisse nicht länger leisten.
Um 15% ist die Aktie von Credit Suisse, die sich seit Jahresanfang von ihrem Tief zuletzt etwas erholen konnte, nach der Vorlage der Q4-Zahlen eingebrochen. Der Verlust von -7,3 Mrd. CHF., das größte Minus seit der Finanzkrise, war nicht der Grund. Diese Zahl hatte die Börse eingepreist. Deutlich höher als erwartet fiel mit -111 Mrd. CHF allerdings der Mittelabfluss im Wealth Management aus.
Zwar wird gegen einzelne Personen weiter ermittelt, als Bank hat M. M. Warburg das Kapitel Cum Ex aber endlich abgeschlossen. Das 2022 komplett neu angeheuerte Führungstandem Markus Bolder und Stephan Schrameier will das Haus aus den Schlagzeilen bringen und das Geschäft auf Private Banking, Corporate und Investment Banking sowie Asset Management fokussieren und insgesamt stärker am Kunden ausrichten. In den letzten drei Monaten wurden deshalb Beteiligungen wie die Warburg Hypothekenbank und die KVG WI AG an Münchener Hyp bzw. Bantleon verkauft.
Die BNP Paribas hat als einer der „Stabilitätsanker“ in Europas Bankenlandschaft auch im Gj. 2022 nicht enttäuscht.
Da staunte manch einer nicht schlecht, als Berenberg diese Woche Zahlen für das Gj. 2022 präsentierte. Die Eigenkapitalrendite rauschte von sagenhaften 87,2% im Vj. auf 28,7% herunter (nein, kein Zahlendreher), was immer noch deutlich über Branchenschnitt liegt. 2020 und 2021 seien Ausnahmejahre gewesen (53,2% und 85,1%). 2018 kam das Institut auf eine EK-Rendite von 9,8%.
Während der Lokalrivale Crédit Suisse nur noch ein Schatten seiner selbst ist, muss sich UBS-Chef Ralph Hamers mit den hohen Ansprüchen seiner Investoren herumschlagen.
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