Regulatorik

Geldpolitik

Deutsche Bank – HNA muss auf Geheiß Pekings aussteigen

Die Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe. Ausgerechnet der größte Aktionär bläst zum Ausstieg aus seinem Engagement beim deutschen Bankenprimus. Die Deutsche Bank-Aktie reagierte auf die Nachricht vom bevorstehenden Rückzug des chinesischen Großaktionärs HNA mit Kursverlusten. Ganz freiwillig erfolgt die Trennung indes nicht.

Asset Management

Finanzplatz Frankfurt – Merkel zum Jagen tragen

Finanzplatz-Themen standen zuletzt nicht gerade weit oben auf der Prioritätenliste von Kanzlerin Angela Merkel. Nicht nur geografisch seien Berlin und Frankfurt weit voneinander entfernt, klagte jüngst der Aufsichtsratschef der Deutschland-Aktivitäten des weltweit größten Vermögensverwalters Blackrock, Friedrich Merz. Doch ziemlich genau 10 Jahre nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers, der die Finanzkrise auslöste, und wenige Woche vor der hessischen Landtagswahl machte Merkel vor großem Publikum in der Alten Börse der Frankfurter Finanzcommunity ihre Aufwartung, um über die „Zukunft des Finanzplatzes Deutschland in Europa“ zu referieren. Der Auftritt der Kanzlerin vor der Frankfurter Finanzelite gilt denn auch als Zeichen, dass in Berlin die Förderung des Finanzplatzes wieder an Bedeutung gewinnt. Das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst von Deutsche Börse-Chef Theodor Weimer, der sich seit seinem Amtsantritt die Stärkung des Finanzplatzes auf die Fahne geschrieben hat.

Geldpolitik

Nord/LB – Sondierungsgespräche mit Investoren angelaufen

In enger Abstimmung mit den Eigentümern, der EU-Kommission und der Bankenaufsicht sondiert Nord/LB-Chef Thomas Bürkle derzeit verschiedene Modelle zur Stärkung des Eigenkapitals der durch die Schiffskrise schwer gebeutelten Landesbank. Dabei sind auch die Aufnahme privater Investoren sowie ein Wechsel der Rechtsform keine Tabus. Bis Jahresende will Bürkle ein tragfähiges Konzept zur Aufpolsterung der vergleichsweise dünnen Kapitalpolster der Nord/LB präsentieren. Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers kündigte unterdessen an, dass das Land auch weiterhin eine Mehrheit an der Nord/LB behalten wolle.

Geldpolitik

Merkels Personal-Paket für Europa

Die Flüchtlingskrise ist für Angela Merkel das Schicksalsthema ihrer Kanzlerschaft. Lösen lässt es sich nur auf europäisicher Ebene, davon ist Merkel überzeugt. Es ist denn auch mehr als plausibel, dass sich Merkel nicht mehr für Bundesbank-Chef Jens Weidmann als Nachfolger von EZB-Präsident Mario Draghi verkämpfen will. Mit einem treuen Gefolgsmann auf dem mächtigen Posten des EU-Kommissionspräsidenten könnte die Kanzlerin ihren zuletzt stark eingebüßten Einfluss auf die europäische Flüchtlingspolitik wieder deutlich erhöhen. Als Kandidat für die Nachfolge von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dürfte aus Merkels Sicht einzig Wirtschaftsminister Peter Altmaier in Frage kommen. Schon bei der Energiewende und als Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung hat der enge Merkel-Vertraute für die Kanzlerin die Kohlen aus dem Feuer geholt.

Versicherungen

Nord/LB – Testballon aus Fernost

Voraussichtlich nach der Sommerpause will Nord/LB-Chef Thomas Bürkle ein Konzept zur Stärkung der Eigenkapitaldecke des von der Schiffskrise gebeutelten Instituts präsentieren. Dabei soll auch der Einstieg privater Investoren kein Tabu sein, um Brüssel für eine Eigenkapitalspritze des Landes Niedersachsen gnädig zu stimmen. Mit der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) und der Bank of China sollen sich jetzt auch zwei Nothelfer aus dem Reich der Mitte gemeldet haben, die angeblich Teile der Nord/LB übernehmen wollen. Ob die halbstaatlichen Institute aus China auch der EU-Kommission und der Bankenaufsicht genehm sind, dürfte jedoch fraglich sein.

Geldpolitik

Bundesbank-Vorstand – Viele Juristen, wenig Ökonomen

Mit der KfW-Direktorin Sabine Mauderer, die gerade ihre Anhörung vor dem Führungsgremium der Bundesbank souverän absolviert hat, und dem CDU-Europaparlamentarier Burkhard Balz füllen sich demnächst die nach dem Abschied von Andreas Dombret und Carl-Ludwig Thiele entstandenen Vakanzen im Vorstand der deutschen Notenbank. Im insgesamt sechsköpfigen Leitungsgremium der Bundesbank erhöht sich mit den beiden gelernten Rechtswissenschaftlern Mauderer und Balz der Juristen-Anteil auf zwei Drittel.

Allgemein

HHLA – Neue Hafen-Chefin liefert wie versprochen

Als Nachfolgerin von Klaus-Dieter Peters an der Spitze der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wurde Angela Titzrath Anfang 2017 zunächst belächelt. Zwar ist sie eine international versierte Top-Managerin (Daimler, Deutsche Post), doch stolze Hanseaten vermissten die Schifffahrtserfahrung. Eineinhalb Jahre später hat die HHLA-Steuerfrau ihren Kritikern den Wind aus den Segeln genommen.

Geldpolitik

Tesla – Finanzierung für Delisting nicht in Sicht

Die finanziellen Konsequenzen mancher Tweets von US-Präsident Donald Trump haben Elon Musks Sätze vom Dienstag („Überlege, Tesla für 420 Dollar von der Börse zu nehmen, Finanzierung gesichert““) zwar nicht übertrumpft. Für den Gründer und Chef von Tesla wird seine Kurznachricht aber dennoch erhebliches Ungemach nach sich ziehen. In den USA bereiten sich erste Kanzleien auf Sammelklagen vor, die SEC ermittelt.

Geldpolitik

Braunschweigische Landessparkasse – Bloß kein „zweites Berlin“

Es klingt wie eine Provinz-Posse. In Braunschweig geht die Angst vor einem „zweiten Berlin““ um. Nachdem die Bankenaufsicht den Druck auf die Nord/LB massiv erhöht hat, die Vorsorge für ihre Schiffskredite kräftig aufzustocken, werden die Eigenkapitalnöte der Hannoveraner immer drängender. Das Land Niedersachsen als größter Anteilseigner der Nord/LB ist zwar bereit, zusätzliches Eigenkapital nachzuschießen, stößt damit aber auf Widerstand in Brüssel.

Geldpolitik

BayernLB bindet ihren Goldesel enger an die Zentrale

Zum Halbjahr wird die BayernLB nach unseren Informationen dank starkem Immobiliengeschäft und guter Risikoposition ähnlich gut abschneiden wie im Vorjahr, als vor Steuern ein Ergebnis von 426 Mio. Euro erreicht wurde (Zahlen am 17.8.). Den größten Anteil am Ergebnis hat aber einmal mehr die DKB. Während die BayernLB im Firmenkundengeschäft mit Margendruck kämpft, glänzt die Berliner Direktbank, hinter der ING DiBa starke Nr. 2 am Markt, Jahr für Jahr mit wachsenden Kundenzahlen und einem auch zum Halbjahr wieder steigenden Zinsüberschuss.

Banken

Deutsche Bank – Sewings geschicktes Erwartungsmanagement

Mit ihrer Kapitalmarkt-Kommunikation hat die Deutsche Bank in der jüngeren Vergangenheit oft kein besonders glückliches Händchen bewiesen. Doch mit dem Vorab-Zahlenwerk für das zweite Quartal ist Christian Sewing ein echter Überraschungscoup gelungen, den der neue Vorstandschef geschickt eingefädelt hat. Noch auf der HV hatte Sewing die Erwartungen an das zweite Vierteljahr mit Hinweis auf das herausfordernde Marktumfeld gedämpft. Ähnlich hatte sich zuletzt auch Finanzvorstand James von Moltke vernehmen lassen. Das dürfte wohl auch die Analysten veranlasst haben, die Latte bei ihren jüngsten Gewinnschätzungen nicht allzu hoch zu legen. Jedenfalls gelang es der Deutschen Bank, die Analystenerwartungen für das zweite Quartal deutlich zu übertreffen.

Geldpolitik

Nouy-Nachfolge – Ausgerechnet Italien hat die besten karten

Anfang der Woche publizierte die EZB die Stellenausschreibung für die Nachfolge von Danièle Nouy. Die fünfjährige Amtszeit der Französin als oberste Bankenaufseherin der Euro-Zone läuft Ende Dezember aus. Eine Verlängerung der Amtsperiode ist nach den Statuten des Single Supervisory Mechanism (SSM) nicht möglich. Bei der Neubesetzung des wichtigsten Postens der EZB-Bankenaufsicht mischt neben dem EZB-Rat auch das EU-Parlament, das im Mai nächsten Jahres neu gewählt wird, kräftig mit. Das letzte Wort haben allerdings die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone. Es gilt indes als wahrscheinlich, dass die großen Euro-Länder Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien die Schlüsselpersonalie unter sich ausmachen werden. Da Frankreich bereits an der Reihe war und Spanien mit dem neuen EZB-Vize Luis de Guindos schon bestens versorgt ist, müssten die Würfel eigentlich zwischen Deutschland und Italien fallen.

Asset Management

Generali Leben-Verkauf ist für BaFin kein Selbstläufer

Die Katze ist aus dem Sack. Wie von uns vermutet (s. PLATOW v. 2.7.), ging jetzt alles ganz schnell über die Bühne. Generali verkauft 89,9% der Anteile seiner Lebensversicherungs-Sparte (LV) an den Neu-Isenburger LV-Bestandsmanager Viridium, das zur Londoner Private Equity Gesellschaft Cinven (80%) und zum deutschen Rückversicherer Hannover Re (20%) gehört. Deutschlands zweitgrößter Erstversicherer – er wird es auch nach dem Verkauf bleiben – wird einen Anteil von 10,1% an der Generali Leben und einen Sitz im AR behalten. Zudem erhält Generali die Möglichkeit, eine Minderheitsbeteiligung an Viridium zu erwerben. Wie wir hören, ist von bis zu 10% die Rede. Ein Due-Diligence-Prozesses soll endgültig darüber entscheiden.

Asset Management

Debeka – Neue Asset Management-Einheit forciert Leben-Sparte

Der private Krankenversicherer Debeka baut mit der Gründung der Asset Management GmbH (DebekaAM) sein zweitgrößtes Standbein der Gruppe, die Lebensversicherungssparte, weiter kräftig aus. Die Gesellschaft soll künftig eigenverantwortlich Aktien, schwerpunktmäßig europäische Titel, in Fondsstrukturen der Unternehmensgruppe verwalten, heißt es. Hierfür hat der Koblenzer Versicherer jetzt die Lizenz der BaFin erhalten. Bislang arbeitete das Kapitalanlagenmanagement in der reformierten Leben-Sparte hauptsächlich mit Indexfonds (ETFs).

Geldpolitik

Munich Economic Summit – Europa gemeinsam neu gestalten

Europa atmet auf. Eine Eskalation des Asylstreits zwischen CDU und CSU ist von Angela Merkel wieder einmal in letzter Sekunde abgewendet worden. Wie lange der Burgfrieden mit Horst Seehofer hält, ist offen, scheinen die Unionsparteien doch vor der bayerischen Landtagswahl im Herbst kaum mehr eine gemeinsame Linie zu finden (s. S. 1). Für den Zusammenhalt des kriselnden Europa ist das Koalitions-Hickhack beim deutschen Stabilitätsgaranten eine weitere Gefahr. Treiben die vielen politischen und ökonomischen Herausforderungen die EU-Partner doch im Eiltempo vor sich her. Europa muss sich reformieren, daran besteht kein Zweifel mehr. Nur wie? Auf dem „Munich Economic Summit 2018“ (4./5.7.) des ifo-Instituts diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien in München über Lösungen und Wege aus der aktuellen Krise.

Banken

US-Stresstest – Deutsche Bank kann nur kurz aufatmen

Die US-Tochter der Deutschen Bank hat die erste Etappe des diesjährigen Stresstests der amerikanischen Notenbank Fed schadlos überstanden. Selbst bei einem simulierten Anstieg der US-Arbeitslosenquote auf 10% kann die Deutsche Bank eine harte Kernkapitalquote von 12,2% halten. Gefordert waren 4,5%. Entspannt durchatmen kann Deutsche Bank-Chef Christian Sewing aber noch nicht.

Versicherungen

Betriebsrente – Pensionskassen werben um Vertrauen

Die Einführung des seit Jahresbeginn durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) verankerten neuen Sozialpartnermodells („Nahles-Rente“) zieht sich in die Länge. Jetzt kommen auch noch verhaltene Prognosen über die Zukunft dieses 6. Durchführungswegs in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) dazu. In einer Untersuchung zur Einstellung der Arbeitnehmer in Bezug auf die Altersvorsorge stellt die Beratungsgesellschaft Willis Towers Watson (WTW) fest, dass Deutsche bei der bAV mehr Wert auf Sicherheit als auf Rendite legen.

Versicherungen

EIOPA sieht Versicherer für Zinswende gerüstet

Noch bis Mitte August haben die 42 größten Versicherungsunternehmen Europas Zeit, ihre Daten-Tableaus für den diesjährigen EIOPA-Stresstest bei den jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden einzureichen. Auf dem Prüfzettel der europäischen Versicherungsaufsicht stehen vor allem drei Test-Szenarien: 1. eine noch längere Fortdauer der Niedrigzinsphase; 2. ein abrupter Zinsanstieg sowie 3. eine Serie von großen Naturkatastrophen.

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