Risikovorsorge / Kreditausfälle / NPLs / Rückstellungen

Banken

DZ Bank – Wann knirscht es im Fusionsgetriebe?

Die Zusammenlegung der IT-Systeme von WGZ Bank und DZ Bank gehörte vor der Fusion beider Häuser zu den umstrittensten Punkten und war wenig überraschend eine der größten Herausforderungen im Fusionsprozess. Jetzt steht laut DZ Bank neu die IT-Migration unmittelbar bevor.

Banken

Schiffskredite – Dollarschwäche und Charterraten helfen

Während die Nord/LB, die am kommenden Mittwoch ihre Halbjahreszahlen präsentiert, noch mitten drin steckt in der Aufarbeitung der Schifffahrtskrise (s. S. 1), ist bei der HSH Nordbank, die mit ihren Zahlen einen Tag später folgt, zumindest langsam etwas Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Auf Druck der EU-Kommission muss bis Anfang 2018 über Verkauf oder Abwicklung entschieden sein. Im Oktober erwarten die Eigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein verbindliche Angebote von Flowers, Cerberus und Apollo.

Banken

Helaba – Gewinnrückgang glimpflicher als befürchtet

Notorisches Tiefstapeln bei der Gewinnprognose gehört bei der Helaba seit vielen Jahren zum guten Ton in der Kommunikationsstrategie. Daran hat sich auch unter Vorstandschef Herbert Hans Grüntker nichts geändert. Verringert ein extrem vorsichtiger Ausblick doch die Gefahr von Enttäuschungen und eröffnet im Gegenzug die Chance, positiv zu überraschen. Dieses Kalkül scheint auch im laufenden Jahr wieder aufzugehen.

Allgemein

Wetterkapriolen machen deutsche Getreideernte zum Nervenspiel

Am Wetter scheiden sich dieses Jahr mal wieder die Geister. Vergeblich warten die Deutschen auf die langersehnte Schönwettergarantie. Nach dem Temperaturhoch im März strahlen Sonnentage aber nur noch vereinzelt durch die oft verhangene Wolkendecke.

Banken

LBS Bayern – Neue Strategie wirkt nur langsam

Es wäre schon ein wenig frustrierend, wenn die LBS Bayern trotz des deutlich anziehenden Absatzes im ersten Halbjahr (+10,3% auf 4,1 Mrd. Euro) am Jahrende erneut nichts verdienen würde. Genau das war im letzten Jahr der Fall. Das Paradoxe: Bausparer hatten bei der Sparkassen-Tochter im vergangenen Jahr so hohe Summen angelegt wie noch nie.

Geldpolitik

Südwest-Sparkassen befürchten Belastung durch HSH Nordbank

Während die Sparkassenpräsidenten anderer Länder zumindest öffentlich mit Blick auf die HSH Nordbank noch den Kopf in den Sand stecken und eine Beteiligung an möglichen Abwicklungskosten ausschließen, ist Peter Schneider als Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg realistischer. Am Rande der Halbjahres-PK des SVBW zeigte er sich überzeugt, dass sich diese Position nicht durchsetzen lassen werde. Zwar ginge es bei der HSH im Zweifel nicht um ein Haftungsthema, sondern eine Abwicklungsbeihilfe, für die die Sparkassen rechtlich nicht einstehen müssten.

Banken

Deutsche Bank – Kalte Dusche bei Erträgen schmeckt Börse nicht

Zwei Herzen schlagen in der Brust von John Cryan: die Freude über das stabilisierte weltpolitische Klima, was aber weniger Volatilität an den Märkten und damit weniger Geschäft für die Deutsche Bank bedeutet. Der Bedarf der Kunden, mit unserer Hilfe Risiken zu managen, sei geringer, ergänzt CFO James von Moltke. Die Erträge fielen im Q2, aber auch im 1. Hj. deutlich. Um jeweils 10% auf 6,6 Mrd. resp. knapp 14 Mrd. Euro.

Banken

Nord/LB – Bürkle muss nachfegen

Das hatte sich Nord/LB-Chef Thomas Bürkle sicher leichter vorgestellt, als er auf der Abschiedsfeier für seinen Amtsvorgänger Gunter Dunkel im Dezember ein vollmundiges Versprechen abgab. In Anwesenheit der von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Finanzminister Peter-Jürgen Schneider und Sparkassen-Präsident Thomas Mang angeführten Eigentümer-Vertreter gelobte Bürkle, dass die Nord/LB für 2017 wieder einen Gewinn ausweisen werde. Zumindest für das erste Quartal kann Bürkle Vollzug melden. Demnach weist die Nord/LB für die ersten drei Monate ein Ergebnis vor Steuern von 255 Mio. Euro aus, nach einem Verlust von 107 Mio. Euro im Vorjahr.

Geldpolitik

Fürstlich Castell‘sche Bank – Weitblick stützt Jahresergebnis

Das alte Sprichwort „Vorsicht ist besser als Nachsicht““ trifft im Kern das Selbstverständnis von Bayerns ältester Privatbank, der Fürstlich Castell‘schen Bank (Castell-Bank). Kontinuität und nachhaltige Vermögensbewahrung über Generationen hinweg bilden dabei die Eckpfeiler des Traditionshauses, das sich noch heute im Besitz der Gründerfamilien Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen befindet. Ihre konservative Anlagestrategie mit Fokus auf begrenzte Risiken und der gewohnte Weitblick sichert im Gj. 2016 einmal mehr den Erfolg des Bankhauses ab.

Geldpolitik

BayernLB – Den Glanz bringen vor allem Bewertungseffekte

Die Zahlen, die die BayernLB seit einigen Quartalen vorlegt, lassen andere Banken nicht nur aus dem öffentlich-rechtlichen Lager mit einer gehörigen Portion Neid nach München blicken. Im Auftaktquartal kletterte das Ergebnis vor Steuern um 153% auf 230 Mio. Euro.

Banken

Commerzbank – Sondereffekt rettet das erste Quartal

Besser als erwartet ist die Commerzbank in das Jahr 2017 gestartet. Der Nettogewinn stieg im ersten Quartal überraschend um 28,4% auf 217 Mio. Euro. Zu verdanken hat die Commerzbank diesen Gewinnsprung allerdings fast ausschließlich positiven Bewertungseffekten in der hauseigenen Abbaueinheit ACR von insgesamt 91 Mio. Euro. Der dickste Brocken entfiel dabei auf ein bereits abgeschriebenes Absicherungsgeschäft für eine Infrastruktur-Finanzierung, das sich im Nachhinein doch als werthaltig erwies und für einen Sonderertrag von 68 Mio. Euro sorgte. Ohne diese Bewertungseffekte wäre der Konzerngewinn denn auch unter Vorjahr gelandet.

Geldpolitik

VÖB-Präsident Riegler – Regulierung drängt Banken in die „Verelendung“

BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler ist kein Freund von Schaumwein-Empfängen. Auch nach dem Amt des VÖB-Präsidenten hat sich der überzeugte Banker, als der er sich selbst bezeichnet, nicht gedrängt. Doch angesichts des Wachwechsels an der Spitze der anderen großen Girozentralen fiel die Wahl fast zwangsläufig auf den plötzlich dienstältesten Landesbank-Chef, dessen Institut zudem wieder satte Gewinne ausweist und mit der letzten Milliarden-Rückzahlung an den Freistaat wohl noch in diesem Jahr das EU-Beihilfeverfahren endgültig zu den Akten legen kann.

Allgemein

MTU Aero mit starkem Jahresstart

MTU Aero-Vormann Reiner Winkler wird Freitag ein starkes erstes Quartal präsentieren. Sowohl beim Umsatz wie auch beim bereinigten EBIT erwarten Analysten ein Plus von gut 5 bzw. gut 8% auf 1,1 Mrd. bzw. 143 Mio. Euro und dürften damit, so hören wir, nicht falsch liegen.

Banken

Nord/LB – Keine Kapitalerhöhung, keine HSH, keine Entwarnung

Die Nord/LB, die 2016 das noch von der Finanzkrise ausgelöste EU-Verfahren endlich vollständig abgeschlossen hat, will die Schifffahrtskrise aus eigener Kraft überwinden. Eine Kapitalerhöhung ist für den Anfang des Jahres zum Vorstandschef aufgestiegenen Thomas Bürkle kein Thema.

Allgemein

EnBW – Gehaltsverzicht wird Teil der Zukunftsstrategie

Mit dem Lob, den Energieversorger EnBW auf stabilem Kurs zu halten, wurde der Vertrag von Vorstandschef Frank Mastiaux bereits vorzeitig bis 2022 verlängert. Dieses Lob hat sich mit der nun vorgelegten Bilanz in Luft aufgelöst.

Geldpolitik

Helaba – Florierendes Immobilien-Geschäft rettet das Ergebnis

Auch unter Vorstandschef Herbert Hans Grüntker bleibt die Helaba bei der Gewinn-Prognose ihrer extrem vorsichtigen Linie treu. Für 2017 erwartet Grüntker einen „spürbaren“ Ergebnisrückgang. Das ist exakt die gleiche Prognose, die Grüntker bereits vor einem Jahr für 2016 ausgegeben hatte.

Asset Management

BayernLB fühlt sich heldenhaft

Wie vorab berichtet (s. PLATOW v. 13.3.), ist die BayernLB mit einem Ergebnis vor Steuern von 708 Mio. Euro (+9,6%) 2016 zur zweitstärksten Bank in Deutschland avanciert. Vor den Bayern liegt nur noch die DZ Bank, zu deren 2,2 Mrd. Euro vor Steuern aber auch die bankfernen Töchter Schwäbisch Hall und Union Investment erheblich beitragen, wie am Rande der Bilanz-PK der Münchener klargestellt wurde.

Banken

Bremer Landesbank zieht Nord/LB noch tiefer in die Verlustzone

Viel Lob erntete der damalige Nord/LB-Chef Gunter Dunkel bei seiner Verabschiedung im Dezember von seinem Oberaufseher, Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider, für seinen Mut, den für 2016 in Aussicht gestellten Milliarden-Verlust noch auf die eigene Kappe zu nehmen. Angesichts der verschärften Schiffskrise hatte die Nord/LB wenige Wochen zuvor die Risikovorsorge für ihr 17 Mrd. Euro schweres Schiffsportfolio noch einmal kräftig angehoben und für 2016 einen Verlust von mehr als 1 Mrd. Euro angekündigt. Tatsächlich dürfte es sogar noch schlimmer kommen.

Asset Management

DZ Bank – Beim Holding-Modell ist letztes Wort noch nicht gesprochen

Zügig und geräuschlos sei die Fusion mit der WGZ verlaufen, lobte DZ Bank-Chef Wolfgang Kirsch auf der Bilanz-PK in Frankfurt. Tatsächlich steuerte die Übernahme der Düsseldorfer trotz Fusionskosten von 247 Mio. Euro einen positiven Beitrag von 256 Mio. Euro zum Konzernergebnis der DZ Bank im vergangenen Jahr bei.

Allgemein

Continental sattelt von Pferde-stärke auf Bits und Bytes um

Finanziell fit und technologisch wegbereitend präsentiert sich der Automobilzulieferer Continental aus Hannover bei der Vorstellung seiner vorläufigen Zahlen für 2016. Nachdem der DAX-Konzern noch im Oktober seine Jahresziele nach unten korrigierte, Rückstellungen für Gewährleistungsfälle, Kartellverfahren und Lieferschwierigkeiten durch Erdbeben in Höhe von 480 Mio. Euro waren hierfür der Grund, verzeichnet der Konzern für das Gj. 2016 nun ein nominales Umsatzplus von 3% auf 40,5 Mrd. Euro. Mit einem Gewinn nach Steuern von 2,8 Mrd. (2015: 2,73 Mrd.) Euro wächst der weltweit zweitgrößte Zulieferer (nach Bosch) erneut schneller als die Märkte, in denen er tätig ist.

In politisch turbulenten Zeiten setzen die Niedersachsen v. a. auf Geschwindigkeit. Schnell beschleunigen und wenn nötig hart und sicher bremsen, so beschreibt CEO Elmar Degenhart die Konzernantwort auf Volatilität und Unsicherheit. Es gelte, sich zu rüsten für kurzfristige, unerwartete Veränderungen. Nur so könne Conti weiter wachsen. Dass er weiter vorne mitfahren möchte, daran lässt der Freund hoher Geschwindigkeiten keinen Zweifel. Den fundamentalen Wandel, in dem sich die Automobilindustrie derzeit befände, weg von der Mechanik hin zu mehr Elektronik und Software, will Degenhart kraftvoll und entschlossen angehen.

Helfen sollen dabei die Schlüsseltechnologien Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Der feste Glaube an die Zukunft des vollelektrischen Fahrens entlockte den Hannoveranern bereits Investitionen von über 1 Mrd. Euro. Ebenso viel floss in F&E für assistiertes und automatisiertes Fahren. Die hohen Entwicklungskosten werden sich aber auszahlen, versichert Degenhart. Denn das Auto der Zukunft wird ein „Rechner auf Rädern“ sein, der gigantische nichtaufbereitete Daten zu bewältigen hat. Neben Sensortechnik, die autonomes Fahren sicher auf die Straße bringen soll, plant der Konzern u. a. auch, sein Software-Konzept eHorizon für präzisere Navigation zum Cloud-Service auszubauen. Datenpakete können so Dritten verfügbar und Fahren sicherer gemacht werden. Conti setzt damit auch verstärkt auf Dienstleistung und will nun anstelle von Pferdestärke mit Bits und Bytes wachsen.

Die Weichenstellung für neue Mobilitätsgeschäfte befeuert dabei die Gerüchteküche, der Konzern wolle sein Reifengeschäft abspalten (Vgl. PB v. 10.2.). Noch schweigt Degenhart dazu. Seine neue Ausrichtung spricht dagegen Bände.

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