Berliner Sparkasse – Alles gut …
„Entspannt wie die Sonne“ gab sich Johannes Evers, Präsident der Berliner Sparkasse, am Donnerstag (30.3.) auf der Bilanz-PK. Gründe gab‘s zur Genüge.
„Entspannt wie die Sonne“ gab sich Johannes Evers, Präsident der Berliner Sparkasse, am Donnerstag (30.3.) auf der Bilanz-PK. Gründe gab‘s zur Genüge.
Ausgelassen und fast schon familiär soll die Stimmung auf der ersten Gesamtvorstandssitzung nach der Wahl von Ulrich Reuter zum künftigen DSGV-Präsidenten gewesen sein.
Langsam blicken die letzten Sparkassen aufs Gj. 2022 zurück; wie am Freitag (24.3.) in Erfurt zu erkennen, sowohl mit lachendem als auch weinendem Auge.
Auffallend still geworden war es zuletzt um die European Payments Initiative (EPI). Doch jetzt scheint wieder neuer Schwung in die abgespeckte Online-Bezahlinitiative zu kommen. Bis Juni soll die Konzeptionsphase für das Implementierungsprojekt von EPI 2.0 abgeschlossen sein, ist zu hören.
Beim Thema ESG-Kriterien ist die NGO Facing Finance (FF) schon länger Sparringspartner für einige Banken. Wenn FF-Vorstand Thomas Küchenmeister eine „Verbesserung der Nachhaltigkeitsrichtlinien“ im Markt insgesamt beobachtet, bedeutet das also naturgemäß auch ein bisschen Lob für die eigene Arbeit. Alles in allem halten sich die Fortschritte aber in Grenzen, wenn man dem inzwischen siebten „Fair Finance Guide“ glaubt, den FF gerade gemeinsam mit dem ökumenisch-friedensbewegten Südwind Institut und der Verbraucherzentrale Bremen veröffentlicht hat.
Als es um die TikTok-Präsenz der Stadtsparkasse Düsseldorf ging, geriet Vorstandschefin Karin-Brigitte Göbel auf der Bilanz-PK ins Schwärmen.
Die Wertberichtigungen auf Eigenanlagen („Depot A“) im Gefolge des rasanten Zinsanstiegs haben die Bilanzen der Sparkassen im vergangenen Jahr reihenweise verhagelt.
Die zusammengekrachte Silicon Valley Bank (SVB) war im Startup-Dorf so etwas wie der Finanzdienstleistungs-Nahversorger, und vom linksrheinischen Vorgebirge bis tief ins Bergische Land spielt diese Rolle die Kreissparkasse (KSK) Köln.
Den „Elefanten im Raum“ sprach Helmut Schleweis gleich eingangs seiner letzten Jahresbilanz-PK an, wie sich das gehört:
Vor zwei Jahren untersuchte Deloitte die Ursachen für die massiven IT-Probleme der apoBank nach dem Wechsel des Kernbankensystems von Atruvia zu Avaloq.
Es ist sicher kein Zufall, dass das in der Sparkassen-Organisation zirkulierende „Prinzipbild“ zur Nord/LB aus Münster kommt.
Nicht kleinreden lassen will sich Vorstandschef Thomas Groß das mit 633 Mio. Euro (+11,3%) beste Konzernergebnis vor Steuern in der Geschichte der Helaba, bloß weil die Rivalen LBBW (1,9 Mrd. Euro) und BayernLB (mehr als 1 Mrd. Euro) mit noch sehr viel höheren Gewinnen für 2022 protzen können.
Die Sparkassen-Organisation sei sich einig, dass der Weg der Landesbanken-Konsolidierung fortgesetzt werden muss, stellte Hessens Sparkassen-Präsident Stefan Reuß einen Tag nach der einstimmigen Wahl von Ulrich Reuter zum künftigen DSGV-Chef fest.
Für Günther Högner war es die letzte Bilanz-PK, ehe er sich gemeinsam mit seinem Kollegen Bertram Theilacker zum 1. Juni in den Ruhestand verabschiedet.
Ulrich Reuter weiß, was sich gehört und, dass die Sparkassen-Familie, die sich am kommenden Montag (6.3.) zu einer ao. Mitgliederversammlung trifft, um einen neuen DSGV-Präsidenten zu küren, immer für eine Überraschung gut ist.
Zunehmend frustriert sein soll Nord/LB-Chef Jörg Frischholz über das massive Störfeuer aus der Sparkassen-Organisation gegen seinen Wachstumskurs. Im Kreis der Landesbanken-Chefs soll Frischholz mittlerweile völlig isoliert sein, ist zu hören.
Neues Mandat für Peter Löscher. Der ehemalige Siemens-Chef soll auf der Hauptversammlung am 31.3. in den Verwaltungsrat der spanischen CaixaBank gewählt werden. Die Genehmigung durch die EZB-Bankenaufsicht steht zwar noch aus, gilt aber als Formsache. Verfügt Löscher doch bereits über praktische AR-Erfahrung bei einer Großbank.
Ob die bayerische Übermacht im DSGV, wo Obmann, Girozentralleiter und bald auch der Präsident aus dem Freistaat stammen, bestehen bleibe, werde man sehen, so Liane Buchholz sybillinisch.
Die genossenschaftliche apoBank hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Durchlauferhitzer für Vorstände entwickelt. Daran hat sich auch unter Vorstandschef Matthias Schellenberg und dem neuen AR-Vorsteher Karl-Georg Pochhammer nichts geändert. Nach dem lautstarken Abgang von Privatkundenvorständin Jenny Friese, die sich mit Schellenberg überworfen hatte, haben auch Großkundenvorstand Alexander Müller, dessen Ressort bis zur Unkenntlichkeit eingedampft werden soll, und CFO Holger Wessling, der Mitte des Jahres als Vorstandschef bei der Sparkasse Rhein-Nahe anheuert, die Flucht ergriffen.
Gleich zwei urdeutsche Gewohnheiten machen den Banken das Leben derzeit unnötig schwer: Der Hang zur Bürokratie und die Bargeldvorliebe.
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