Zinspolitik / Einlagengeschäft

EZB-Tower in Frankfurt
Geldinstitut

Draghis letzter Paukenschlag

Kurz vor seinem Abschied ist es Mario Draghi doch noch einmal gelungen, die Kapitalmärkte zu überraschen. Keinesfalls will sich der Ende Oktober aus dem Amt scheidende EZB-Präsident nochmals den Vorwurf gefallen lassen, sich nicht rechtzeitig mit allen Mitteln gegen eine drohende Rezession zu stemmen.

Landesbank

Helaba – Dexia-Übernahme sorgt für Gewinnsprung

Mit der Akquisition der Dexia Kommunalbank Deutschland ist Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker offensichtlich ein Glücksgriff gelungen. Dank der erstmaligen Konsolidierung des für 352 Mio. Euro von der belgisch-französischen Dexia übernommenen Instituts konnte die Helaba ihren Konzerngewinn vor Steuern im ersten Halbjahr um 62,5% auf 325 Mio. Euro nach oben schrauben.

Bausparkasse

LBS Südwest – Schattenseiten der Niedrigzinsen belasten

Für die größte unter den noch verbleibenden acht Landesbausparkassen, die LBS Südwest, war es ein besonderes erstes Halbjahr 2019. Von Januar bis Juni hat die LBS Südwest ihr Brutto-Neugeschäft um 7,3% auf 5,64 Mrd. Euro gesteigert und damit das beste jemals erreichte Hj.-Ergebnis erzielt. Aktuell zählt die LBS Südwest knapp 1,7 Mio. Bausparer.

Zinspolitik

EZB – Draghis letzter Schlag

Seit gut fünf Jahren liegt der Einlagenzinssatz im negativen Bereich. Mehr als 2,6 Billionen Euro hat die EZB bis Ende vergangenen Jahres für Anleihekäufe ausgegeben. Trotzdem ist die Inflation in der Eurozone mit zuletzt 1,3% im Juni noch immer weit vom EZB-Zielwert von knapp 2% entfernt und die Konjunktur trübt sich zunehmend ein.

EZB-Präsident Mario Draghi lässt die Zügel bei den Zinsen nicht locker.
Geldpolitik

Zinsen bleiben noch länger unten

Mit der Verhängung von Strafzöllen gegen Mexiko hat US-Präsident Donald Trump die Handelskonflikte weiter angeheizt und die internationalen Notenbanken in Alarmstimmung versetzt. In den USA gilt eine Zinssenkung der Fed noch in diesem Jahr bereits als ausgemachte Sache. Auch die EZB reagierte auf ihrer Ratssitzung in Vilnius auf die wachsenden geopolitischen Risiken für die Konjunktur.

EZB-Tower in Frankfurt
Finanzpolitik

Staffelzinsen – EZB lässt Banken im Regen stehen

Als EZB-Präsident Mario Draghi den Instituten Erleichterungen beim negativen Einlagenzins für kurzfristig bei der Zentralbank geparkte Überschussliquidität in Aussicht stellte, witterte der Bankenverband endlich Morgenluft. Doch mittlerweile mehren sich die Anzeichen, dass aus der Einführung von Freibeträgen, die vom Negativzins verschont bleiben, wohl nichts wird.

Konjunktur

EZB-Rat uneins über Ausgestaltung neuer Langfrist-Kredite

Die EZB will den Banken in der Eurozone neue Langfrist-Kredite gewähren. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fasste der EZB-Rat bereits im März. Das alte TLTRO-Programm läuft demnächst aus. Über die genauen Konditionen der neuen GLRG-III-Serie wollen die Notenbanker um EZB-Präsident Mario Draghi auf einer der nächsten Sitzungen entscheiden, möglicherweise bereits auf dem Auswärtsmeeting am 6.6. im litauischen Vilnius.

Kredithaus

Vermögensverwalter mit viel Gegenwind vom Markt

Bayerns älteste Privatbank von 1774, zu gleichen Teilen im Alleinbesitz der beiden auch in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Weinbau aktiven Fürstenhäuser Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen, sieht sich zumindest in ihrer fränkischen Heimat mit Filialen, Kreditgeschäft und Anlageberatung immer noch als Universalbank. Doch diesen Stil weiter zu leben, wird dem Vorstand von den Rahmenbedingungen zunehmend unmöglich gemacht.

Bankschließfächer
Banken

Sparkassentag – Applaus-Plebiszit über Spitzeninstitut

Sichtlich zufrieden genießt DSGV-Präsident Helmut Schleweis seinen rhetorisch gelungenen Coup. Die Sparkassen wollen ein gemeinsames Zentralinstitut, rief Schleweis unter lange anhaltendem Applaus den in Hamburg versammelten 2 500 Sparkassenvertretern in seiner mit Spannung erwarteten Grundsatzrede zu. In der Vergangenheit hätten Sparkassen und Länder als Träger der Landesbanken gut zusammengearbeitet, doch jetzt müssten die Sphären schrittweise entflochten werden, forderte Schleweis. Der DSGV-Chef machte damit den Sparkassentag in Hamburg zu einem indirekten Plebiszit über ein gemeinsames Spitzeninstitut.

empirica-Studie

Erhöhte Blasengefahr am Wohnungsmarkt

Die Analysen der empirica-Researcher gerieten vor zwei Jahren im Sachverständigenausschuss der Immobilienweisen des ZIA unter Beschuss. Die Wissenschaftler hatten für einige Top-Städte erhebliche Rückschlagpotenziale bei den Preisen errechnet.

Zinsen

Berliner Sparkasse kassiert Strafzinsen von reichen Privatkunden

Seit der Finanzsektor mit Niedrigzinsen gestraft ist, schweben Negativzinsen wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Bankkunden. Firmenkunden werden schon länger bei vielen Kredithäusern für das Parken ihrer Gelder bei der EZB zur Kasse gebeten, wenn sie einen entsprechend großen Betrag auf der hohen Kante haben. Doch den Privatkunden fürs Sparen zu bestrafen, galt vor allem im Sparkassenlager bislang als Tabu. Dafür standen auch der DSGV und sein Präsident Helmut Schleweis. Entsprechend überraschend kam denn auch die Nachricht, die Berliner Sparkasse, Deutschlands größtes Sparkasseninstitut, habe mit der Maxime gebrochen und knüpfe seit Anfang April Privatkunden mit Ersparnissen von über 1 Mio. Euro Strafzinsen ab.

Kreditwirtschaft

Pfandbriefbanken – in Feierlaune

Niedrigzinsen, Regulierungsfrust und Kostendruck. In der deutschen Kreditwirtschaft gibt es derzeit wenig Grund zum Feiern. Die Vorfreude auf das 250. Jubiläum des Pfandbriefs in diesem Jahr will sich vdp-Präsident Louis Hagen, der im Hauptberuf als Vorstandschef der Münchener Hypothekenbank ebenfalls mit diesen Widrigkeiten zu kämpfen hat, dadurch aber nicht verderben lassen. Mit einem großen Jubiläumsfestakt am 5.6. in der hessischen Hauptverwaltung der Bundesbank in Frankfurt, zu dem sich auch Finanzstaatssekretär Jörg Kukies, Hessens Finanzminister Thomas Schäfer und Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling angekündigt haben, will der vdp den Pfandbrief als weltweit gefragtestes deutsches Finanzprodukt gebührend feiern.

Kolumne

Jörg Kukies – Wehrhafter Staatssekretär

Staatssekretäre stehen im Schatten ihrer Minister. Nicht so Jörg Kukies, den Olaf Scholz vor einem Jahr von Goldman Sachs ins BMF holte. Pläne, Deutsche Bank und Commerzbank zu fusionieren, haben Kukies eine Bekanntheit beschert, die weit über das hinausgeht, was er als Banker je erlebt hat. „So ist Politik“, erklärt uns Kukies seine gestiegene Popularität.

Geldpolitik

Volks- und Raiffeisenbanken – „Champions entstehen im Wettbewerb“

Der EU-Gipfel am 21./22.3. dient auch der Vorbereitung des Spitzentreffens der EU und China am 9.4.. Industriepolitik ist das große Thema. Sie steht zurzeit auch im bisher so marktfreundlichen Deutschland hoch im Kurs: Den Verkauf strategisch wichtiger Player an unliebsame chinesische Adressen will Berlin erschweren.

Geldpolitik

EZB sagt Zinswende ab – Draghi hat kalte Füße bekommen

Vergangene Woche hatte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann noch zu Geduld mit den geldpolitischen Pferden gemahnt. Die Wachstumsdelle sei zwar hartnäckiger als erwartet, für Schwarzmalerei bestehe jedoch kein Anlass. Doch EZB-Präsident Mario Draghi wollte nicht mehr länger stillhalten. Zu gefährlich erschien Draghi die derzeitige Wachstumsflaute in der Euro-Zone, die zunehmend auch auf die Inflation drückt. Auf der Ratssitzung am Donnerstag beschloss die EZB, ihren Zinsausblick (Forward Guidance) zu ändern. Demnach sollen die Leitzinsen nunmehr bis über das Jahresende 2019 hinaus auf ihrem Rekordtief verharren. Damit legt die EZB die Zinswende bis ins nächste Jahr hinein auf Eis und passt ihre Forward Guidance an die von ihr maßgeblich beeinflusste Markterwartung an. Bislang hieß es, dass die Leitzinsen mindestens den Sommer 2019 hindurch unverändert bleiben.

Asset Management

DZ Bank – Das Holding-Modell ist klinisch tot

Die neue DZ Bank-Doppelspitze Cornelius Riese und Uwe Fröhlich hat andere Prioritäten als die Schlachten von gestern. Bei einer gesellschaftsrechtlichen Aufspaltung des genossenschaftlichen Spitzeninstituts in eine Holding mit den Töchtern R+V, Union Investment, Schwäbisch Hall, DZ Hyp und dem originären Bankgeschäft der DZ Bank stünden Aufwand und Nutzen derzeit in keinem angemessenen Verhältnis, beerdigte Riese faktisch das von der WGZ in den Fusionsverhandlungen ins Spiel gebrachte Holding-Modell.

Geldpolitik

EZB-Rat ringt um neue Langfrist-Kredite für Banken

Auf der nächsten Ratssitzung am kommenden Donnerstag (7.3.) werden sich die EZB-Granden um Präsident Mario Draghi intensiv über die taufrischen Stabsprojektionen zur Konjunktur und Inflation in der Euro-Zone beugen. Positive Überraschungen sind dabei allerdings eher nicht zu erwarten. Die „Wachstumsdelle“ ziehe sich länger hin als erwartet, ließ Bundesbank-Präsident Jens Weidmann auf seiner Bilanz-PK in Frankfurt durchblicken. Da gebe es nichts zu beschönigen, aber auch kein Grund zur Schwarzmalerei. Mit einer kurzfristigen Anpassung des Zinsausblicks der EZB (Forward Guidance) rechnet Weidmann gleichwohl nicht. Bislang will die EZB die Leitzinsen mindestens den Sommer 2019 hindurch auf ihrem aktuellen Rekordtief konstant halten. Die Forward Guidance funktioniere wie ein „Autopilot“, stellte der Bundesbank-Chef fest. Gingen die Märkte doch davon aus, dass die erste Leitzinsanhebung später kommen könnte als noch Anfang Dezember erwartet. Tatsächlich erwarten die meisten Beobachter den Beginn der Zinswende mittlerweile erst im nächsten Jahr.

Geldpolitik

Zentralinstitut – Grandke wirbt für „Koalition der Willigen“

Geduldig pflügte sich Hessens Sparkassen-Präsident Gerhard Grandke auf seiner Bilanz-PK in Frankfurt durch sein Redemanuskript. Grandke berichtete von sinkenden Zinsüberschüssen im Gefolge der Niedrigzinsen und geringeren Gewinnen der hessischen Sparkassen sowie den Leiden durch die Regulierung. Nur zu dem derzeit sensibelsten Thema in der Sparkassen-Organisation, dem von DSGV-Präsident Helmut Schleweis vorgeschlagenen Sparkassen-Zentralinstitut, fand sich kein Wort in Grandkes Rede. Natürlich wusste der erfahrene Sparkassen-Fuchs, dass er an diesem Komplex nicht vorbeikommt. In der anschließenden Fragerunde rammte Grandke denn auch ein paar Pflöcke in die Diskussion um die mögliche Schaffung eines Zentralinstituts der Sparkassen-Organisation ein.

Geldpolitik

EZB – Neue Langfristkredite für Banken rücken näher

Die EZB arbeitet an einer Neuauflage der demnächst auslaufenden Langfrist-Geldspritzen für Banken (TLTRO). Wie aus dem Protokoll der Januar-Sitzung hervorgeht, machten sich die EZB-Ratsmitglieder dafür stark, die notwendigen technischen Analysen zur Vorbereitung eines solchen Schritts rasch voranzutreiben.

Geldpolitik

EZB – Bangen um die Zinswende

Deutschlands Banken lechzen geradezu nach höheren Zinsen, von denen sie sich einen Schub für ihre darbenden Erträge erwarten. Doch angesichts der seit dem Sommer herrschenden Wachstumsflaute in der Euro-Zone und der zuletzt deutlich unter den EZB-Zielwert gefallenen Inflationsrate haben sich die Hoffnungen auf eine baldige Zinswende weitgehend verflüchtigt.

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