Sparkassen sind fusionsmüde
Die große Welle der Fusionen bei Sparkassen ist vorerst vorbei.
Die große Welle der Fusionen bei Sparkassen ist vorerst vorbei.
Wie die Bundesbank am Freitag (7.7.) in Frankfurt mitteilte, führten 2022 Digitalisierung und Online-Banking zu einem anhaltend starken Aderlass in Deutschlands Filialnetz – über alle Banksektoren hinweg.
Der digitale Euro muss für die EZB ein Erfolg werden, heißt es aus Bankenkreisen. Damit dies gelingt, soll er mehr sein als nur der digitale Zwilling des Bargelds, der für die meisten Bürger nur einen geringen Zusatznutzen bieten würde.
Die 737 Genossenschaftsbanken in Deutschland mussten laut BVR 2022 einen Rückgang des Bruttogewinns um 63% auf 3,9 Mrd. Euro hinnehmen.
Völlig verschlafen hat offensichtlich die Bankenlobby die Bestrebungen der EZB und der EU-Kommission zur Einführung eines digitalen Euro. Anders lassen sich die aufgeschreckten Reaktionen auf den jüngst von Brüssel publizierten Legislativvorschlag zum digitalen Euro kaum erklären.
DSGV und BVR vermelden viel Bewegung in ihren Organisationen. Sowohl bei den Ende 2022 noch 361 Sparkassen als auch den Genossenschaftsbanken (735) ist der Fusionszug kaum zu stoppen.
Der aktuelle Cocktail aus gesellschaftlichen Wohlstandsverlusten durch Inflation und aus dem sich Entpuppen der technischen Rezession zu einer echten Verlustperformance der deutschen Wirtschaft belasten das Kreditgeschäft der Banken. Das ist von der EZB so gewollt.
Als unvoreingenommener Beobachter des seit Jahren andauernden Gerangels um die Reform von Basel III reibt man sich die Augen.
Die Abschreibungen auf Wertpapier-Eigenbestände (Depot A) haben manchen deutschen Instituten ihre Ergebnisse 2022 geradezu verhagelt.
Neben Christian Sewing (s. Beitrag weiter oben) hielt Uwe Fröhlich, noch bis Mitte 2024 neben Cornelius Riese Co-Chef der DZ Bank, beim „Tag der Industrie“ des BDI in Berlin für die Banken die Fahne hoch.
Der Fall der Bremer Greensill Bank 2021 wurde noch weitgehend lautlos gelöst. Im Feuer stehende private Einlagen im Umfang von fast 3 Mrd. Euro wurden komplett reguliert, darunter auch millionenschwere Einzelfälle.
Erfolgreich konnten die 14 Mitgliedsinstitute der früher als Post-Spar- und Darlehnsverein bekannten PSD Bankengruppe auf ihr 150. Jubiläumsjahr blicken.
Was Vorstandssprecher René Kunsleben auf der Jahres-PK der Bankaktiengesellschaft (BAG) zur Konjunktur im NPL-Geschäft zu berichten hatte, war angesichts der Insolvenz- und Restrukturierungszahlen aus den vergangenen Monaten keine echte Überraschung.
Vilfredo Paretos 80-20-Prinzip scheint bei AGB-Änderungen in verschärfter Form zu gelten. Wer sich zuletzt mit Bankern und Sparkassenmitarbeitern über den langen Weg bis zur Zustimmung aller Betroffenen unterhielt, hätte eher darauf getippt, dass 5% der Kunden 95% des Arbeitsaufwands verursachen. Nicht aus Renitenz wohlgemerkt, sondern meistens ganz einfach aus Alters- und Gesundheitsgründen.
Als kleiner Verband, in dem die Förder- und Landesbanken zusammengeschlossen sind, steht der VÖB meist im Schatten der drei großen Kreditverbände Bankenverband, DSGV und BVR. Doch seit der VÖB auch als eigenständiger Arbeitgeberverband für die öffentlichen Banken auftritt, ist die Bedeutung des blauen Verbands spürbar gestiegen.
Wie war das mit dem Satz des Pythagoras? Und wer war noch gleich Mephisto in Goethes Faust? Viele Deutsche dürften hierauf zwar eine Antwort haben. Bei Finanzfragen aber hört das Wissen oft schon wieder auf.
Der Tenor der Stellungnahmen aus der deutschen Finanzbranche war schon ziemlich klar, als Ende vergangener Woche die EU-Pläne zur Neugestaltung der Bankenrestrukturierung bekannt wurden: Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. Entsprechende Töne waren auch beim Jahresempfang des Bankenverbands in Berlin am Montag (17.4.) zu hören (s. separater Bericht).
Volksbanken, die einen Gutteil ihres Gewinns außerhalb des Bankgeschäfts verdienen, werden im Finanzverbund traditionell misstrauisch beäugt. Mit dem Erfolg wächst die Sorge vor Risiken und die Zahl der Neider. Davon kann Wolfgang Altmüller aus Rosenheim ein Lied singen, der nebenher einen der größten Reisebürobetreiber im Land gegründet hatte, ebenso wie Jürgen Brinkmann aus Braunschweig. Beide haben im Verbund zudem großen Einfluss. Altmüller als BVR-Verbandsratsvorsitzender, Brinkmann als Oberaufseher des IT-Dienstleisters Atruvia, woran sich ebenfalls einige Genossen reiben.
Seitdem die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) erstmals im Juli 2021 in einem White Paper die Vorteile einer Reform des Giralgeldes hin zum Commercial Bank Money Token (CBMT) beleuchtete, hat sich viel getan. Nun hat der Interessenverband ein neues Arbeitspapier vorgestellt. Denn das Fortschreiten der Digitalisierung im Zuge von Industrie 4.0 stelle das herkömmliche Giralgeld vor immer neue Herausforderungen.
Letzten Freitag musste die Führungsspitze des genossenschaftlichen IT-Dienstleisters Atruvia beim Ständigen Projekt- und Strategieausschuss (SPSA) des BVR antreten. Wie berichtet, versuchen Martin Beyer und Ulrich Coenen seit Monaten, ihren Kunden darzulegen, wofür sie ab dem Sommer mehr Geld haben wollen (s. PLATOW v. 30.3.). Am 30.6. endet die bisherige Umlage für Digitalisierungsmaßnahmen wie etwa Verbesserungen im Onlinebanking oder der neuen App. Dafür haben die Primärinstitute in den letzten fünf Jahren umgerechnet jährlich 60 Mio. Euro an Atruvia überwiesen. Die Umlage soll künftig zwar wegfallen, u. a. weil Digitalisierung als Daueraufgabe gesehen wird. Dafür sind aber höhere Preise im Gespräch, die Rede ist bisher von rd. 5% Plus.
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