DekaBank

Einen besseren Zeitpunkt für den am Dienstag angekündigten Squeeze out bei der Landesbank Berlin hätte sich die Sparkassen-Organisation kaum aussuchen können. Die Kurse der Bankaktien liegen seit Monaten im Keller. Zudem musste Landesbank Berlin-Chef Johannes Evers erst jüngst auf Grund hoher Abschreibungen auf sein Griechenland-Engagement für das dritte Quartal einen Verlust vor Steuern von 125 Mio. Euro verkünden sowie sein Gewinnziel für 2011 kassieren.

Auf der DSGV-Mitgliederversammlung am 30.11. kommt es nun doch zu einer Kampfkandidatur zwischen Westfalens Sparkassen-Präsident Rolf Gerlach und Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon.

Jetzt hat mit dem Axa Immoselect auch ein Schwergewicht unter den offenen Immobilienfonds die Waffen gestreckt. Bis 2014 soll der Fonds aufgelöst werden.

Über kaum eine Frage wird in der Sparkassen-Organisation seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlicher gestritten als über die Konsolidierung des Landesbanken-Sektors.

Noch vor Jahresende hätte sich die DekaBank den Einstieg in den lukrativen Markt mit Zertifikaten vorstellen können. DekaBank-Vormann Franz Waas schien nach dem Eigentümerwechsel bei der Deka bei seinen neuen Eigentümern offene Türen einzurennen.

Die Hallen bleiben dieselben, die Lücken aber sind verschwunden. Die EXPO REAL 2011 erwartet auf der gestern in München eröffneten Gewerbeimmobilienmesse 1 610 Aussteller aus 34 Ländern. Das entspricht der Größenordnung des Vorjahres. Mit insgesamt sechs Hallen und 64 000 qm bleibt auch die Fläche der Ausstellung auf Vorjahresniveau, die gestiegene Flächennachfrage führt jedoch zu einer dichteren Hallenplanung. Messechef Eugen Egetenmeir sieht dies als Beleg dafür, dass die Immobilie ein Stabilitätsanker im Umfeld der Schuldenkrise und der Turbulenzen auf den Aktien- und Rentenmärkten ist.

Ein Raunen ging am Montagmorgen durch den großen Saal des Berliner Maritim Hotels in der Stauffenbergstraße, als DekaBank-Chef Franz Waas auf der traditionellen Strategietagung des Fondsdienstleisters vor 450 Sparkassen-Vertretern den unübersehbar in der ersten Reihe thronenden Rolf Gerlach begrüßte.

Mit einem Paukenschlag hat DSGV-Präsident Heinrich Haasis die Spekulationen um eine Verlängerung seiner Amtszeit beendet. Auf der Vorstandssitzung am Donnerstagabend in der Frankfurter DekaBank verkündete der wohl erfolgreichste DSGV-Chef, dass er sich nach Ablauf seines Vertrags Ende April 2012 von seinem Amt als deutscher Sparkassen-Präsident zurückziehen werde.

Das DSGV-Protokoll kann manchmal unerbittlich sein. Als Vorsitzendem der Verbandsvorsteher fiel auf der Klausurtagung der regionalen Verbandschefs am vergangenen Wochenende in Hamburg dem westfälischen Sparkassen-Präsidenten Rolf Gerlach die Rolle zu, Heinrich Haasis die einstimmige Bitte des Gremiums zu verkünden, der DSGV-Präsident möge doch an seine Ende April 2012 auslaufende Amtsperiode noch zwei weitere Jahre dranhängen. Damit bereitete ausgerechnet der ambitionierteste Aspirant auf die Haasis-Nachfolge dem DSGV-Chef den Boden für eine Amtszeitverlängerung.

Markus Reinwand, Finanzanalyst bei der Helaba, lag im März mit seiner fast schon pessimistisch anmutenden DAX-Prognose von 6 300 Punkten für den September noch am dichtesten dran. Doch wie seine Kollegen musste auch Reinwand bei der Herbstprognose des Bundesverbandes Öffentlicher Banken (VÖB) zur Entwicklung der Aktienmärkte nun zurückrudern.

Auf neutralem Boden, in einem Münchener Hotel, werden Bayerns Sparkassen und Volksbanken am 14.9. eine gemeinsame Initiative vorstellen. Den Verbandspräsidenten Theo Zellner und Stephan Götzl geht es darum, gegenüber der Politik und der Bankenaufsicht in der Diskussion um die Bankenregulierung aller Konkurrenz vor Ort zum Trotz künftig mit einer Stimme zu sprechen.

Die Verwaltungsratssitzung der DekaBank am kommenden Donnerstag (8.9.) soll eine reine Routinesitzung werden. Zwar werden die Verwaltungsräte auch darüber informiert, dass es für den im Frühsommer ausgeschiedenen Kapitalmarktvorstand Walter Groll keinen Nachfolger mehr geben wird.

Hengeler Mueller hat ein Bankenkonsortium um die Société Générale, die DekaBank Deutsche Girozentrale, die Corealcredit Bank sowie die Deutsche Postbank bei der Bereitstellung einer Immobilienfinanzierung in Höhe von 328 Mio. Euro für Dundee International REIT beraten.

Rente mit 67. Was die Gewerkschaften erbittert bekämpfen, wäre für OSV-Präsident Claus Friedrich Holtmann (62) die Erfüllung eines Lebenstraums. Bereits seit geraumer Zeit kämpft das Sparkassen-Schwergewicht für eine Verlängerung seines im kommenden Jahr auslaufenden Vertrags um weitere fünf Jahre. Doch der wegen seines selbstherrlichen Führungsstils umstrittene Holtmann hat sich zuletzt sowohl bei den Sparkassen als auch bei den Kommunen viele Feinde gemacht.

Heute (26.8.) trifft sich in Berlin der Präsidialausschuss zu einer außerordentlichen Sitzung, um die Weichen für die Verwaltungsratssitzung am 8.9. zu stellen. Ganz oben auf der informellen Tagesordnung steht die Frage, ob der DekaBank-Vorstand nach dem erzwungenen Abgang von Kapitalmarkt-Chef Walter Groll von fünf wieder auf sechs Köpfe aufgestockt werden soll.

Mit dem besten je erreichten Halbjahresergebnis (333 Mio. Euro vor Steuern) steht die Helaba, die bereits vor einer Woche ihre Halbzeitzahlen vorgelegt hat, nach Auffassung vieler Beobachter als Sieger im Landesbanken-Contest schon so gut wie fest. Die Hessen, die ohne fremde Hilfe durch die Finanzkrise gekommen waren, bekräftigten noch einmal, 2011 ein deutlich besseres Ergebnis erreichen zu wollen als im Jahr zuvor. Doch auch die LBBW, die gestern zeitgleich mit der WestLB ihre Zahlen präsentiert hat, steht zum Halbjahr viel besser da als noch vor einem Jahr.

Die DekaBank, die in der kommenden Woche (24.8.) ihre Halbjahreszahlen vorstellt, ist im laufenden Jahr bisher gut unterwegs. Wie wir hören, hat Vormann Franz Waas dank guter Handels- und Provisionsergebnisse per 30.6. beim wirtschaftlichen Ergebnis den sehr guten Vorjahreswert nahezu halten können.

Bis zur nächsten Verwaltungsratssitzung der DekaBank Anfang September soll eine Arbeitsgruppe das künftige Geschäftsmodell und mögliche neue Vertriebswege des zentralen Fondsdienstleisters der Sparkassen überprüfen. Im wesentlichen geht es dabei um das Zertifikategeschäft (s. PLATOW Brief v. 27.6.). Hier soll die DekaBank nach dem Willen vieler Sparkassen mehr Produkte für den Verkauf an Retailkunden anbieten.

Die gestrige Verwaltungsratssitzung der DekaBank war die erste nach der Übernahme der Landesbanken-Anteile durch die deutschen Sparkassen. Da die aus dem Gremium ausgeschiedenen Vertreter der Landesbanken noch nicht ersetzt sind, tagte das Gremium mit einer Rumpfbesetzung. Vor der Sitzung herrschte im Sparkassenlager zwar Einigkeit darüber, dass der früher 30-köpfige Verwaltungsrat verkleinert werden soll, um in Zukunft eine effizientere Arbeit zu ermöglichen. Auf viele der begehrten Posten können die Sparkassen indes nicht verzichten.

Nach dem Eigentümerwechsel sind bis auf Johannes Evers von der (sparkasseneigenen) Landesbank Berlin alle Landesbank-Vertreter aus dem Verwaltungsrat der DekaBank ausgeschieden. Aktuell gehören dem einst 30-köpfigen Gremium nur noch 18 Mitglieder an. Der Verwaltungsrat wird zwar wieder aufgestockt, so viele Mitglieder wie einst sollen es aber nicht mehr werden.