Deutsche Bank

Geldpolitik

Markt und Regulierung machen es Universalbanken schwer wie nie

Die deutsche Wirtschaft brummt wie keine andere in Europa. Im Kontrast zum boomenden Heimatmarkt steht die Lage bei der Deutschen Bank, die um eine neue Strategie ringt. Eigene Fehler, aber auch die Erfordernisse des Marktes und die seit der Krise stetig zunehmende Umklammerung durch die Regulierung zwingen der Deutschen Bank ein in Zukunft stark verändertes Profil auf.

Banken

Neue Deutsche Bank – Achleitner braucht den großen Wurf

2012 hatte die neue Führung der Deutschen Bank um Anshu Jain und Jürgen Fitschen Aktionären, Kunden und Mitarbeitern ausder schon damals schwierigen Situation heraus die „Strategie 2015+““ versprochen. Für eine so komplexe und folgenreiche Entscheidung, die zudem weit über das Jahr 2018 hinaus gelten soll, sieht AR-Chef Paul Achleitner die Bank trotz schon laut gewordener Kritik an Jain und Fitschen immer noch im Zeitplan. Spätestens bis zur HV am 21. Mai soll geliefert werden. Erst am vergangenen Freitag (s. auch PLATOW v. 23.3.) hatte das Top-Management dem 20-köpfigen Aufsichtsrat in einer stundenlangen Sitzung die neue Strategie präsentiert. Da konnte es nicht verwundern, dass erste Details gleich im Anschluss kolportiert wurden, auch wenn Achleitner darüber wenig erbaut ist, wie er am Montag am Rande einer „Welt““-Konferenz in Berlin durchblicken ließ. Achleitner schloss Vorstand und Aufsichtsrat als Informationsquelle aus: „So können sie ein Unternehmen nicht führen““, sagte er uns.

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Wolfgang Kirsch – Talent zu Integration

Als Wolfgang Kirsch 2002 von der Deutschen Bank in den Vorstand der DZ Bank wechselte, hatte das genossenschaftliche Spitzeninstitut eine turbulente Fusion hinter sich, die auch beim Führungspersonal schmerzhafte Wunden hinterließ. Spätestens 2006, mit der nicht von jedem erwarteten Berufung zum Vorstandsvorsitzenden, entfaltete Kirsch sein Talent zur kollegialen Führung und zur Integration. Das Ergebnis konnte am vergangenen Donnerstagabend beim großen Fest, das der Aufsichtsrat anlässlich des 60. Geburtstags des DZ Bank-Lenkers im Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens ausrichten ließ, begutachtet werden: Harmonie auf ganzer Linie. Kirsch ist es gelungen, innerhalb der komplexen Organisation Gräben zuzuschütten und Brücken zu bauen. Diesen Erfolg würdigten mit Helmut Gottschalk, dem AR-Chef der DZ Bank, und Uwe Fröhlich (BVR-Präsident) die obersten Repräsentanten der genossenschaftlichen Gruppe unisono in ihren Ansprachen.

Banken

Deutsche Bank lässt sich in der Strategie-Frage nicht treiben

Die Zeiten in denen der Vorstandssprecher der Deutschen Bank zusammen mit der Strategieabteilung (nicht selten nur in Person von Axel Wieandt) in kleiner Runde eine neue Strategie erarbeitet und dann dem Rest-Vorstand und Aufsichtsrat zum Abnicken vorgelegt hat, sind seit dem Ausscheiden von Josef Ackermann vorbei. Es ist einer der sichtbarsten Belege für den von Anshu Jain und Jürgen Fitschen eingeleiteten kulturellen Wandel, dass heute länger und breiter über die künftige Strategie diskutiert wird. Der gesamte Vorstand und die Leiter der Geschäftseinheiten haben sich in den letzten Wochen mehrfach getroffen und stehen in engem Dialog mit dem Aufsichtsrat, der sich unter Paul Achleitner aktiver einbringt als dies früher der Fall gewesen ist.

Geldpolitik

Deutsche Bank will Rückzug der Konkurrenz nutzen

Lange hatte Deutsche Bank-Co-Chef Anshu Jain darauf gebaut, dass sich die Erträge nach den Einbrüchen im Gefolge der Finanz- und Euro-Krise wieder erholen, um die hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten und die verschärften Regulierungsanforderungen abzufedern. Doch Jains Hoffnung erfüllte sich nicht. Die Geldschwemme der Notenbanken drückte stärker als erwartet auf das wichtige Handelsgeschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen. Zudem bremsen die Niedrigzinsen das Privatkundengeschäft. Um der mauen Profitabilität Beine zu machen und die ambitionierte Verschuldungsobergrenze (Leverage Ratio) einzuhalten, basteln Jain und Co-Chef Jürgen Fitschen seit Monaten an der Neujustierung der Strategie, die im zweiten Quartal präsentiert werden soll.

Banken

Commerzbank – Hängepartie mit US-Behörden kurz vor dem Ende

Gerade noch rechtzeitig vor der endgültigen Feststellung des Jahresabschlusses 2014 scheinen die sich seit Jahren hinziehenden Vergleichsverhandlungen der Commerzbank mit den US-Behörden über eine Strafzahlung wegen des Bruchs amerikanischer Embargo- und Geldwäsche-Vorschriften kurz vor dem Abschluss zu stehen. Angeblich droht der Commerzbank eine Geldbuße von 1,45 Mrd. Dollar.

Geldpolitik

DZ Bank – Ganz entspannt wartet Kirsch auf die Braut aus Düsseldorf

Demonstrativ gelassen und mit einer Prise Humor konterte DZ Bank-Chef Wolfgang Kirsch unsere Frage, ob die Zeit für eine Fusion mit der WGZ nun endlich reif sei. Das vor der Kirche stehende Brautpaar, so Kirsch, sei doch ganz ansehnlich und mit einer guten Mitgift ausgestattet. Wann die beiden genossenschaftlichen Zentralinstitute zum Traualtar schreiten werden, wollte der DZ Bank-Vorsteher zwar nicht verraten, aber seine Zuversicht steige mit jedem Tag. Tatsächlich können die Voraussetzungen für einen Zusammenschluss von DZ Bank und WGZ, der in der Vergangenheit schon mehrfach scheiterte, kaum noch besser werden. Beide Institute haben ihre Eigenkapitalbasis gestärkt und den EZB-Stresstest im vergangenen Herbst ohne Blessuren überstanden. Auch gilt das persönliche Verhältnis zwischen Kirsch und WGZ-Chef Hans-Bernd Wolberg als unkompliziert.

Banken

Münchener Strafprozess – Fitschen kämpft um seine weiße Weste

Wie nicht anders zu erwarten war, hat das Landgericht München die Anklage gegen Deutsche Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen und weitere ehemalige Top-Manager des Instituts wegen versuchten Prozessbetrugs in vollem Umfang zugelassen. Auch Fitschen und die Deutsche Bank dürfte die Entscheidung des zuständigen Richters Peter Noll kaum überrascht haben. Sorgte Noll doch trotz seiner bevorstehenden Beförderung ans OLG dafür, dass er diesen Prozess noch selbst führen kann. Die Erfahrungen der Deutschen Bank mit der bayerischen Justiz sind indes alles andere als erfreulich. Im Schadenersatz-Verfahren vor dem Münchener OLG erlitt die Deutsche Bank eine herbe Schlappe, die in einen 925 Mio. Euro teuren Vergleich mit den Erben von Leo Kirch mündete. Der Zeugenauftritt im Kirch-Prozess war denn auch der Auslöser dafür, dass sich Fitschen und seine Amtsvorgänger Josef Ackermann und Rolf-E. Breuer sowie Ex-Oberaufseher Clemens Börsig nun auf der Anklagebank wiederfinden.

Banken

Sanktionen spielen russischer VTB Bank in die Karten

Die europäische Tochter der Moskauer VTB Bank profitiert nach eigenen Angaben von den Wirtschaftssanktionen gegen Russland. „Ein Stück weit war das kostenlose Werbung für uns““, sagte VTB Bank-Europachef Jan-Peter Kind vergangene Woche auf einer Branchenkonferenz in Berlin. Wegen der Ukraine-Krise hätten sich Verbraucherschutzorganisationen wie die Stiftung Warentest mit VTB beschäftigt und bestätigt, dass Einlagen bis zu 100 000 Euro im Rahmen des europäischen Einlagenschutzes sicher seien, erklärte Kind. Der Einlagenschutz greift, da die VTB-Europa-Tochter ihren Sitz in Wien hat.

Banken

Banken werfen sich dem deutschen Mittelstand zu Füßen

Die deutsche Wirtschaft brummt. Das Wachstum im Schlussquartal 2014 erreichte 1,6%. Dank niedriger Zinsen, preiswerten Öls und schwachem Euro sind deutsche Produkte auf den Weltmärkten gefragt wie nie. Vor allem der deutsche Mittelstand verdient sich so eine goldene Nase. Da wollen auch Auslandsbanken mit ihrer Corporate Banking-Expertise nicht abseits stehen. Doch der lukrative Markt ist noch relativ fest in deutscher Hand. Der Mittelstand ist konservativ und baut auf Sparkassen mit Landesbanken, die genossenschaftliche Bankengruppe sowie Deutsche Bank und Commerzbank.

Asset Management

BVI – Fondsbranche benötigt eine Regulierungspause

Trotz eines erfolgreichen Geschäfts 2014 wertet die Fondsbranche die zunehmende Regulierungsdichte, gepaart mit uneinheitlichen und überlappenden Regeln, als kritisch. In den vergangenen sechs Jahren habe es insgesamt 98 Regulierungsvorhaben gegeben. Die Kosten für die einzelnen Gesellschaften seien zu hoch, sagte BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter gestern auf der Jahres-PK. Es drohe die Gefahr, sich in einzelnen Vorhaben zu verstricken.

Banken

UBS – Der Musterschüler macht schlapp

So positiv die Überraschung vor wenigen Tagen bei der Vorlage der Zahlen der Deutschen Bank war, so negativ ist sie jetzt beim 2014er Zahlenwerk der UBS ausgefallen. Trotz Verdoppelung der Dividende und eines teilweise Steuereffekten geschuldeten 13%-Plus beim Gewinn auf 3,6 Mrd. CHF rasselte die Aktie gestern nach Bekanntgabe der Zahlen kräftig in den Keller und stand am Nachmittag immer noch mit 2,6% im Minus. Vormann Sergio Ermotti musste zahlreiche Ziele anpassen und mit Blick auf schwierige Rahmenbedingungen und den erstarkten Franken eingestehen, dass Profit und Performance der UBS möglicherweise auf Dauer unter Druck geraten könnten.

Banken

Dieter Zetsche – Endlich Wieder Mehr Strahlkraft für Daimler

Daimler und BMW reizen wie nur wenige deutsche Paradeunternehmen zum Vergleich. Das liegt an der Historie, den z. T. sehr unterschiedlichen Strategien und den bis heute in schärfster Konkurrenz zueinander stehenden Autos der Oberklasse. Doch der Reihe nach. Auch Daimler war einst wie BMW heute von Eigentümerfamilien geprägt. Noch in den 1970er Jahren hielten die Quandts in Stuttgart 14%, die Flicks gar 39%. Damals war die Welt noch in Ordnung.

Geldpolitik

Ex-Siemens-CFO Neubürger hat sich das Leben genommen

Tragisches Ende einer Treibjagd, bei der sich weder Richter, Medien noch der Weltkonzern Siemens mit Ruhm bekleckert haben. Der ehemalige Siemens-Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger hat sich das Leben genommen. Dem Vernehmen nach wurde er tot in der eisigen Isar aufgefunden. Zermürbt von jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen mit seinem alten Arbeitgeber im Zusammenhang mit der Siemens-Korruptionsaffäre und tief verletzt von medialen Vorverurteilungen, sah Neubürger in seiner Verzweiflung wohl keinen anderen Ausweg mehr als den Freitod.

Versicherungen

Manager schauen auf geopolitische Risiken

Während in den vergangenen Jahren vor allem instabile Finanzmärk-te für Unruhe sorgten, werden Unternehmen und mit ihnen die Weltwirtschaft heute viel häufiger von geopolitischen Risiken wie dem Ukraine-Konflikt heimgesucht. Führungskräfte aus der Wirtschaft müssen sich deshalb viel stärker als früher mit diesen Gefahrenpotenzialen befassen.

Banken

BNP Paribas – Nach Mini-Gewinn Blick voraus

Gemessen an der Börsenkapitalisierung von 60 Mrd. Euro ist BNP Paribas unter den Banken hinter Banco Santander (85 Mrd. Euro) die Nr. 2 im EuroStoxx und deutlich höher bewertet als die Deutsche Bank (37 Mrd. Euro). Gleichwohl legte Bankchef Jean-Laurent Bonnafé für 2014 ein Ergebnis vor, das alles andere als zufriedenstellend ausfiel. Ein Vergleich mit der US-Justiz wegen unerlaubter Geschäfte mit so genannten Schurkenstaaten kam die Bank mit 6,6 Mrd. Euro unerwartet teuer zu stehen.

Geldpolitik

Aareal Bank verliert Ankeraktionär

Die aus mehreren Versicherungsgesellschaften bestehende Aareal Holding Verwaltungsgesellschaft ist nahezu vollständig aus dem Immobilienfinanzierer Aareal Bank ausgestiegen. So habe die Holding ihren 29%-Anteil (17,3 Mio. Aktien) zu einem Preis von 31,50 Euro je Aktie verkauft, wie die Deutsche Bank, die die Transaktion federführend begleitete, am Freitag mitteilte. Nach Angaben des Analysehauses Warburg Research hat lediglich die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder ihren Anteil von 5,2% behalten. Die am Verkauf beteiligten Aktionäre haben somit mehr als 500 Mio. Euro eingesammelt. Bei der Aareal Bank dürften sich nun die Eigentümerverhältnisse deutlich verschieben. Wer als neuer Aktionär eingestiegen ist, dazu wollte sich das Unternehmen gegenüber PLATOW nicht äußern.

Banken

Deutsche Bank – Die Belastungen werden 2015 kaum geringer

Die Deutsche Bank kann noch positiv überraschen. Mit einem Nettogewinn von 441 Mio. Euro nach einem Verlust von 1,4 Mrd. Euro im Vorjahr schlug sich der deutsche Branchenprimus im vierten Quartal deutlich besser als erwartet, obwohl die bereinigte Kostenbasis auf Grund der verschärften Regulierungsanforderungen um 7% gestiegen ist. Dabei profitierte die Deutsche Bank im Schlussquartal vor allem von drei Faktoren:
1. Die Kosten für Rechtsstreitigkeiten fielen mit 207 Mio. Euro deutlich niedriger aus als im Vorjahr mit 1,1 Mrd. Euro. Dieser Rückgang resultiert jedoch einzig aus Verzögerungen bei den Vergleichsverhandlungen, die eine schnellere Bereinigung der Altlasten verhinderten. 2. Ein Steuerertrag von 189 Mio. Euro im vierten Quartal plusterte das Nettoergebnis zusätzlich auf und sorgte dafür, dass der Überschuss oberhalb des Gewinns vor Steuern (253 Mio. Euro) landete. 3. Anders als der US-Konkurrenz gelang es der Deutschen Bank, im Schlussquartal im Wertpapier-Handelsgeschäft zu glänzen und die Erträge im Investmentbanking kräftig um 20% zu steigern.

Geldpolitik

Deutsche Bank – Leverage Ratio bekommt oberste Priorität

Es wird kein leichter Gang für Anshu Jain und Jürgen Fitschen, wenn die beiden Co-Chefs am kommenden Donnerstag (29.1.) zum Telefonhörer greifen, um den am anderen Ende der Leitung lauschenden Analysten und Pressevertretern das Zahlenwerk der Deutschen Bank für 2014 zu präsentieren. Denn auf die drängenden Fragen zur künftigen Strategie von Deutschlands größter Bank wird das Führungsduo die meisten Antworten schuldig bleiben. Erst im zweiten Quartal wollen Jain und Fitschen die Katze aus dem Sack lassen. Aber auch die Bilanzzahlen dürften ziemlich trübe ausfallen. Das liegt nicht allein an den hohen Rückstellungen für Rechtsrisiken, auch operativ lief es für die Deutsche Bank zuletzt alles andere als rund und 2015 ist ebenfalls wenig Aussicht auf Besserung.

Banken

WEF Davos – Deutsche Politiker im Rampenlicht

Seit Deutschland den Vorsitz der G7 innehat, sind seine Politiker auf internationaler Bühne noch gefragter. In Davos lässt sich dieser Tage das halbe Kabinett von Angela Merkel bei WEF-Initiator Klaus Schwab und seinem neuen „Assistenten““ Philipp Rösler blicken. Und auch nach getaner Arbeit als Redner oder Teilnehmer an den zahllosen Panels wird ihnen viel Aufmerksamkeit entgegengebracht. Dann nämlich beginnt der vergnügliche Teil des Symposiums mit den begehrten Abendeinladungen, überwiegend Receptions und, wer es exklusiver mag, gesetzten Essen in kleinerem Kreis. Deutsche Staatsdiener sind in diesem Jahr auch hier die unumstrittenen Stars.

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