Europäische Zentralbank (EZB)

Geldpolitik

ABS-Käufe – Fitschen steht nur halbherzig hinter Weidmann

Das von Mario Draghi durchgedrückte Programm zum Ankauf strukturierter Wertpapiere (ABS), die vornehmlich mit Unternehmensanleihen aus der Euro-Zone besichert sind, spaltet nicht nur den EZB-Rat, sondern offensichtlich auch den Bundesverband deutscher Banken. Anders ist es jedenfalls kaum zu erklären, dass BdB-Präsident Jürgen Fitschen auf der Verbands-PK in Washington ungewohnt herum lavierte, als das Thema der geplanten ABS-Käufe der EZB zur Sprache kam.

Geldpolitik

USA in großer Sorge um die eigene Konjunktur

Auf seiner Herbsttagung in Washington hält der IWF mit Christine Lagarde als geschäftsführender Direktorin zurzeit Hof. Die auf Grund ihres Think Tanks sehr angesehene und dank der geballten Kraft der USA, die 16,75% der Anteile hält, sehr einflussreiche Institution wird traditionell von einem Europäer und derzeit erstmals von einer Frau geführt. Dennoch gilt der 188 Mitgliedstaaten umfassende IWF trotz seiner Supranationalität als verlängerter Arm amerikanischer Interessen, was sich aktuell besonders gut belegen lässt. Angesichts schrumpfender Wachstumsimpulse aus den Schwellenländern und einer längst nicht mehr so dynamischen Volksrepublik China sorgt sich Amerika um das eigene Wachstum. Entsprechend hat der IWF den Auftrag, sich Europa und vor allem Deutschland vorzuknöpfen, wo das Wachstum unbefriedigend ist. Im IWF-Ausblick für die Weltwirtschaft (s. auch PLATOW v. 8.10.) bekamen beide bereits ihr Fett.

Geldpolitik

Draghi wird den Fall des Euros auch bei 1,20 je Dollar nicht stoppen

Die Aussicht auf eine spätere Zinserhöhung in den USA verschaffte dem Euro eine kleine Atempause in seinem Sturzflug. Seit Anfang Mai war die EU-Devise gegenüber dem Greenback um mehr als 10% von 1,40 auf im Tief 1,25 je US-Dollar gefallen. Die Erholung reichte bisher bis auf etwas über 1,27 Dollar und dürfte bestenfalls eine zeitweilige Seitwärtskonsolidierung einleiten.

Immobilien

Compliance und Regulierung – Jobs wie Sand am Meer

Die Finanzkrise hat das Berufsbild des Bankers verändert. Kam es den Instituten in den Jahren vor dem Lehman-Zusammenbruch 2008 vor allem darauf an, Mitarbeiter für die Verkaufsfront zu gewinnen, müssen diese inzwischen um ihre Jobs bangen.

Geldpolitik

IWF-Jahrestagung ganz im Zeichen von Wachstum und Investitionen

Am kommenden Wochenende trifft sich in Washington die internationale Finanz-Elite zur gemeinsamen Jahrestagung von IWF und Weltbank. Standen in den vergangenen Jahren bei den G20-Treffen und IWF-Gremiensitzungen vor allem Regulierungsthemen auf der Tagesordnung der versammelten Finanzminister und Notenbanken-Chefs, rücken in diesem Jahr die Stärkung des globalen Wirtschaftswachstums und die Förderung von Infrastruktur-Investitionen in den Vordergrund der Beratungen.

Geldpolitik

Welche Medien Mario Draghi aus der Hand fressen

Mario Draghi spricht mit den Märkten und mit den Medien. Als einstiger Vice President von Goldman Sachs beherrscht er die Sprache der Märkte wie kein anderer auf dem Chefsessel der europäischen Notenbank vor ihm. Mit der in ruhigen Bahnen verlaufenden Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar um erstaunliche 10% in nur wenigen Monaten (seit Anfang Mai) ist Draghi ein Meisterstück gelungen (s. auch PLATOW v. 26. u. 29.9.).

Geldpolitik

EZB – Bedingt ramschbereit

Die Spatzen hatten es schon im Vorfeld der EZB-Ratssitzung in Neapel von den Dächern gepfiffen. Bei ihrem geplanten Kaufprogramm für strukturierte Wertpapiere (ABS) und Pfandbriefe wird die EZB auch vor dem Erwerb von Ramschpapieren aus den Krisenländern Griechenland und Zypern nicht zurückschrecken, um das gewünschte Volumen realisieren zu können.

Geldpolitik

Theodor Weimer – Nicht wieder eine Bank

Theodor Weimer liebt die klare Ansage. Solange er an der Spitze der HVB stehe, werde es für Privat- und Firmenkunden keine negativen Zinsen geben, sagte Weimer jetzt vor Frankfurter Journalisten in Anspielung auf von einigen Instituten auf Grund der Geldpolitik der EZB bereits erhobene Strafzinsen für geparktes Geld. „Wer auch immer zu uns kommt, den werden wir nicht dafür bestrafen, dass er uns Geld bringt“, gab sich Weimer kundenfreundlich.

Geldpolitik

Willkommene Abwertung beim Schweizer Franken

Für gewöhnlich liegen die Schweizer Zinsen unter denen Deutschlands und Europas, speziell im kurzfristigen Bereich, in dem die Notenbanken das Sagen haben. Deshalb waren die Devisenmärkte besonders gespannt, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf die negativen Einlagezinsen der EZB reagieren würde. Schließlich hätte der europäische Zinsrutsch neuen Aufwertungsdruck auf die Parität des Franken zum Euro ausüben können. Die SNB garantiert seit September 2011 einen Kurs von 1,20 CHF je Euro. Auf diesem Niveau kauft sie beliebig viel der EU-Devise, um eine weitere Franken-Aufwertung zu vermeiden. Nach anfänglichen Interventionen brauchte sie in den vergangenen Jahren nicht mehr einzugreifen, weil der Euro sich stets knapp über der Marke von 1,20 CHF behauptet.

Geldpolitik

Euroland verständigt sich heimlich auf eine Abwertungswährung

Nach offizieller Lesart darf die EZB gar keine Devisenpolitik betreiben. Fragen zu Wechselkursen weicht Mario Draghi auf den turnusmäßigen Pressekonferenzen stets aus. Auch am Donnerstag dieser Woche, wenn der EZB-Rat bei seiner zweiten auswärtigen Sitzung in diesem Jahr von Gastgeber Banca d’Italia empfangen wird, wird das nicht anders sein. Tatsächlich (s. auch PLATOW v. 26.9.) setzt der EZB-Präsident schon seit Wochen mit Erfolg den Hebel beim Wechselkurs an. Unterstützt wurde er namentlich von französischer und italienischer Seite. Aber auch Deutschland kommt mit einem schwächeren Euro gut klar. Große Teile seiner Wirtschaft leben vom Export. Die leichte konjunkturelle Abkühlung der weltweiten Nachfrage zwingt zu Zugeständnissen. Der schwächere Euro macht es den Produzenten leichter, auf den Weltmärkten zu konkurrieren.

Geldpolitik

Deutschland – Der Globalisierungsgewinner

Christian von Engelbrechten, Fondsexperte beim US-Vermögensverwalter Fidelity, erklärte Deutschland auf dem 7. PLATOWFORUM Beteiligungen zum Globalisierungsgewinner und untermauerte diese Einschätzung mit eindrucksvollen Zahlen. 1995 beliefen sich die deutschen Bruttoexporte auf knapp 25% des Volkseinkommens. 2013 war dieser Anteil auf über 50% gestiegen. Die anderen EU-Schwergewichte wie Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien lagen 1995 noch in etwa auf Augenhöhe mit Deutschland oder gar leicht besser, haben ihre Anteile, gemessen am jeweiligen BSP, in den 18 nachfolgenden Jahren aber nicht im Ansatz so steigern können.

Geldpolitik

Stresstest – Schäuble gibt Entwarnung

Viel Aufwand betreibt die EZB, die am 4.11. offiziell die Aufsicht über die gut 120 größten Banken der Euro-Zone übernimmt, um die Ergebnisse ihres Stresstests und Bilanzchecks bis zum voraussichtlichen Verkündungstermin am 26.10. geheim zu halten.

Geldpolitik

Euro-Abwertung – auf einmal geht es ganz einfach

Lange Zeit mühte sich EZB-Präsident Mario Draghi weitgehend vergebens, den Euro schwach zu reden. Eine offizielle Devisenkurspolitik wollte und konnte er nicht zugeben, obwohl er schon lange über eine entsprechende Mehrheit dafür im Zentralbankrat verfügte.

Asset Management

PLATOWFORUM – Plädoyer für Sachwerte

Experten aus der Beteiligungsbranche boten beim 7. PLATOWFORUM Einblicke ins Eingemachte. Das Anlagesegment wird vom Gesetzgeber zurzeit mächtig gefordert, profitiert aber von der EZB-Politik mit niedrigen Zinsen, die eine Flucht in Sachwerte auslöst.

Geldpolitik

Griechenland will von Krise nichts mehr hören

In Berlin geben sich derzeit die politischen Repräsentanten der Euro-Sorgenkinder die Klinke in die Hand. Erst machte Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls bei Angela Merkel seine Aufwartung, um die Kanzlerin von der Ernsthaftigkeit seines Reformprogramms zu überzeugen.

Geldpolitik

Ohne Staatsanleihekäufe fällt das Gelddrucken schwer

Das wichtigste Anliegen des EZB-Präsidenten ist es, die Bilanzsumme der Notenbank möglichst zügig auszuweiten. Das machte er auch bei seiner Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments deutlich.

Geldpolitik

Helaba – Ende der Bescheidenheit

Hans-Dieter Brenner gehört nicht gerade zu den Bank-Chefs, die permanent mit großspurigen Ankündigungen und vermeintlich innovativen Vorschlägen zur Politikberatung in die Öffentlichkeit drängen. Doch in der Helaba wissen sie das bodenständige und fast schon ein wenig biedere Auftreten ihres Vorstandschefs zu schätzen.

Geldpolitik

Zuviel Optimismus am Verfalltag mahnt zur Vorsicht

Der große Hexensabbat am vergangenen Freitag, an dem Aktienoptionen, Indexoptionen und Futures auf Indizes zur Abrechnung kamen, hatte es in sich. In vielen Kategorien kam es zu einem Shortsqueeze. Anleger, die Call-Optionen in Erwartung nur geringer Kursgewinne oder zur Erzielung zusätzlicher Erträge geshortet hatten, mussten diese bis unmittelbar zu den Abrechnungskursen decken, nahezu um jeden Preis.

Geldpolitik

Stresstest – EZB rudert bei Wahlfreiheit der Sprache zurück

Die von vielen Banken als teilweise recht chaotisch geschilderte Organisation des Stresstests (s. Brief v. 12.9.) ist um eine peinliche Anekdote reicher. In einer uns vorliegenden Mail der EZB an die Risiko- und Finanzvorstände aller geprüften Finanzinstitute teilt die Zentralbank mit, dass der so genannte Supervisory Dialogue nun doch auf Englisch stattzufinden habe. Eigentlich war den Häusern auf dem letzten Treffen mit der EZB am 27. und 28.8. für die Kommunikation mit der Aufsicht ausnahmsweise noch ein Wahlrecht bei der Sprache eingeräumt worden. Wenig überraschend hat offenbar eine große Zahl der europäischen Banken daraufhin für die eigene Heimatsprache optiert. Bedauerlicherweise, so die EZB nun, sei man logistisch jetzt aber nicht in der Lage, die zahlreichen Anfragen mit dem eigenen Übersetzungsdienst zu bearbeiten. Ein Outsourcing komme auf Grund der Sensitivität der Daten nicht in Frage, so dass der Supervisory Dialogue nun doch in Englisch abgehalten werden müsse.

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