Sparkassen sind fusionsmüde
Die große Welle der Fusionen bei Sparkassen ist vorerst vorbei.
Die große Welle der Fusionen bei Sparkassen ist vorerst vorbei.
Die Wertberichtigungen auf Eigenanlagen („Depot A“) im Gefolge des rasanten Zinsanstiegs haben die Bilanzen der Sparkassen im vergangenen Jahr reihenweise verhagelt.
Der Markt sei wieder zurück auf Vor-Corona-Niveau, meldet Engel & Völkers (E&V) optimistisch. Hamburg hat in der Gesamtjahresbetrachtung gut abgeschnitten. Das verdeckt allerdings nicht den Einbruch im Schlussquartal, dem drei gute Quartale vorausgegangen waren.
Bis 2050 soll Europa nach Plänen der EU klimaneutral sein. Hierzu müssen Investitionen in bisher nie gekanntem Ausmaß gestemmt werden. Banken und Sparkassen sind als Finanzierer der grünen Transformation gefordert. Wie groß die Aufgaben sind, wird am Beispiel des Braunkohletagebaus deutlich, der die Region Aachen-Düren über Jahrzehnte geprägt hat, jetzt aber von neuen Industrien und neuer Wertschöpfung abgelöst werden muss.
Für Sparkassen war 2022 ein bewegtes Jahr, im Positiven wie Negativen. Überwiegend positiv war die lang ersehnte Leitzinserhöhung der EZB, durch die Zinserträge der meisten Banken wieder sprudeln. Das berichtet uns auch die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, die wie viele andere die Verwahrentgelte auf kurzfristige Einlagen abgeschafft hat. Außerdem könne sie neue Produkte anbieten (z. B. Sparkassenbrief mit unterschiedlichen Laufzeiten).
In Krisen wird das Zwischenmenschliche wichtiger, auch im Arbeitsleben. Weihnachtsfeiern galten schon immer als geeignete Schnittstelle von beruflichem und privatem. Angesichts der Rezessionssorgen und Energiekrise ist die Feierlaune im Land aktuell aber gedrückt. Vor diesem Hintergrund überprüft der Industriegigant BASF derzeit alle Kosten, auch für interne Veranstaltungen, und reduziert sie, wo immer möglich, heißt es auf PLATOW-Anfrage. Das betreffe betriebliche Veranstaltungen standortübergreifend. Bei Interesse müssen Teams Zusammenkünfte privat organisieren. Von SAP gibt es aus diesen Gründen ebenfalls keine Weihnachtsfeier in Präsenz, zumal erst vor Kurzem das 50-jährige Firmenjubiläum groß begangen wurde.
Nachdem die Direktbank ING mit der Einmalzahlung als Inflationsausgleich für ihre deutschen Beschäftigten vorgeprescht ist (1 500 Euro für Vollzeitmitarbeiter, 1 000 für Teilzeitkräfte, Auszubildende und duale Studenten), ließ auch die Reisebank wissen, dass sie ihren Vollzeitmitarbeitern 1 800 Euro und den Auszubildenden 900 Euro zahlt. Bei deren Konzernmutter DZ Bank ist derzeit noch unklar, ob eine solche Zahlung kommt. Das Institut will zunächst die Geschäftszahlen 2022 abwarten und eine Entscheidung Anfang des kommenden Jahres fällen.
Die größte Zinserhöhung der Geschichte der EZB sorgt im Bankensektor in erster Linie für Entspannung. Durch die Zinsanhebungen ist für die Banken eine große Belastung aus dem Kundeneinlagengeschäft weggefallen, heißt es beim BVR.
Aus „business as usual“ im vergangenen Geschäftsjahr 2021 (s. PLATOW v. 30.3.) hat die Berliner Sparkasse im H1 2022 trotz externer Belastungen und Krisen ein deutlich verbessertes Ergebnis nach Steuern von 43 (Vj.: 32) Mio. Euro erwirtschaftet.
Die warmen Worte von AR-Chef Juan Rodriguez Inciarte zum vorzeitigen Abschied hat sich HCOB-Lenker Stefan Ermisch wohl verdient. In den sechs Jahren an der Spitze der Bank und zuvor als CFO hat er die ehemalige HSH Nordbank von einem Wackelkandidaten in jedem Stresstest zur „besten Bank Deutschlands“ (O-Ton Ermisch) umgebaut.
Mit ihrer nur per Email verschickten Geschäftbilanz 2021 (vorläufige Zahlen) hat die Kreissparkasse Köln (KSK) diese Woche den Finanzsektor bewegt. Wie die Haspa verzichtet auch KSK-Lenker Alexander Wüerst auf eine Bilanz-PK. Als Grund heißt es, man habe sie unbedingt in Präsenz machen wollen, Omikron lasse das aber nicht zu. Skeptiker wollen darin indes ein Ausweichmanöver sehen, denn in Wüersts Bilanz ist nicht alles Gold, was die schriftliche Mitteilung glänzend machen mag.
Der Großraum Berlin verfügt über zwei bedeutende Sparkassen, deren Geschäftsgebiet und Kundenstruktur nicht unterschiedlicher sein könnten: Da ist die Berliner Sparkasse im Stadtgebiet mit allen Chancen, aber auch großen Risiken einer strukturschwachen Millionenmetropole. Sie ist mit einer Bilanzsumme von knapp 50 Mrd. Euro hinter der Haspa die Nr. 2 im bundesweiten Sparkassen-Ranking, gilt aber als ertragsschwach mit einer Cost-Income-Ratio von 86,2%. 2020 war das Betriebsergebnis durch die Pandemie fast bis auf die Null-Linie eingebrochen.
Erstmals seit fast 50 Jahren werden bei der anstehenden Tarifrunde für das Bankgewerbe die Arbeitgebervertreter der privaten und der öffentlichen Banken getrennt mit den Gewerkschaften verhandeln. Den Anfang machen die öffentlichen Banken am 23.6. in Berlin, am 1.7. starten dann die Tarifgespräche für die privaten Banken.
Die Bilanzsaison ist bereits weit fortgeschritten. Mit Blick auf die Top-10 Sparkassen im DSGV-Ranking haben inzwischen sieben ihre Bücher geöffnet. Anfang der Woche will die Stadtsparkasse München (SSKM), bislang Rang 4, noch das Gj. 2020 bilanzieren und am 6.4. dann die zehntplatzierte Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg (KSKMSE). Mit den am Freitag (26.3.) vorlegten Zahlen der Frankfurter Sparkasse und der Sparkasse Hannover – Nummer 5 und 6 – lässt sich die Rangliste der Großsparkassen für 2020 aber schon gut aktualisieren und dabei mindestens eine wesentliche Veränderung festhalten.
Auch für das Flaggschiff der DSGV-Sparkassen, Haspa (Bilanzsumme 2020 +8,6 Mrd. auf rd. 55,2 Mrd. Euro), ist Corona ein schwieriges Fahrwasser. Zwar hält Sparkassenchef Harald Vogelsang das hier im Pandemiejahr deutlich von 42 Mio. auf 9 Mio. Euro geschmolzene Ergebnis unter den gegebenen Umständen noch für akzeptabel.
Im Speckgürtel der Region Köln-Bonn weiß Alexander Wüerst, Vorstandschef der Kreissparkasse Köln und Landesobmann der rheinischen Sparkassen, im schwierigen Zinsumfeld zu bestehen.
Einen Schritt vor und einen zurück machten die DekaBank-Eigentümer bei ihrem Treffen am vergangenen Mittwoch. Die versammelten Regionalfürsten rangen sich zwar dazu durch, den Prüfauftrag für eine vertiefte Zusammenarbeit von Deka und Helaba um eine mögliche „Zusammenführung“ beider Institute zu erweitern, zugleich forderten sie aber DSGV-Präsident Helmut Schleweis auf, das „Zielbild für ein Zentralinstitut weiter zu verfeinern“.
Die Hamburg Commercial Bank (ehemals HSH Nordbank) zieht sich komplett aus der Betreuung von Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen zurück.
Der digitale Geldanleger Quirion, eine Tochter der Quirin Privatbank AG, hat die Zahl der betreuten Kunden seit Jahresanfang erneut verdoppelt und kommt aktuell auf 10 200 Kunden. Damit sind die Berliner, gemessen am verwalteten Vermögen von derzeit 280 Mio. Euro, die Nummer vier auf dem deutschen Markt.
Auffallend ruhig war es zuletzt um die geplante Fusion zwischen den beiden Landesbausparkassen in Münster und Kiel geworden. Dabei hatten sich die Träger bereits im vergangenen Jahr auf einen Zusammenschluss geeinigt, der noch 2019 vollzogen werden sollte. Auch für den Problemfall Haspa schien sich eine Lösung anzubahnen.
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