Landesbanken – Weihnachtlicher Friedensschluss
Die Vorentscheidung über den Zuschlag für die LBBW bei der von den Sparkassen zum Verkauf gestellten Berlin Hyp hat bei den unterlegenen Nebenbuhlern Helaba und DekaBank für einige Enttäuschung gesorgt.
Die Vorentscheidung über den Zuschlag für die LBBW bei der von den Sparkassen zum Verkauf gestellten Berlin Hyp hat bei den unterlegenen Nebenbuhlern Helaba und DekaBank für einige Enttäuschung gesorgt.
Die LBBW und die Helaba haben einen Vertrag zur Bündelung von Kompetenzen geschlossen, die das operative Geschäft effizienter gestalten und wettbewerbsfähiger machen soll. Mit von der Partie ist auch die Kanzlei Linklaters, die der LBBW beratend zur Seite stand.
Cash ist King. Das gilt offensichtlich auch für die Sparkassen. Auf ihrer Sitzung am vergangenen Montag haben die Eigentümer-Vertreter der Landesbank Berlin eine Vorentscheidung über den Verkauf der Berlin Hyp getroffen. Demnach sollen Exklusiv-Verhandlungen mit der LBBW aufgenommen werden.
Die um die LBB Holding-Tochter Berlin Hyp buhlenden Landesbanken Helaba, LBBW sowie die DekaBank haben sich einen Ruck gegeben und ihre Offerten aufgestockt. Preislich sollen die Angebote mittlerweile eng beieinander liegen.
Im Bietgefecht um die von den Sparkassen zum Verkauf gestellte Berlin Hyp zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der DekaBank und der LBBW ab. Die Angebote der beiden Institute, so ist zu hören, sollen eng beieinander liegen. Die Offerte der Helaba soll hingegen deutlich weniger attraktiv sein (PLATOW v. 15.11.). Zuletzt wurde über eine Bewertung der Landesbank Berlin-Tochter von bis zu 1,5 Mrd. Euro spekuliert.
Inflationssorgen und immer weiter steigende Aktienindizes treiben der DekaBank Privatanleger in Scharen zu. Allein im dritten Quartal wurden Fonds und Zertifikate für 7,1 Mrd. Euro verkauft. Nach neun Monaten ist der Retail-Absatz um knapp 90% auf 18,1 Mrd. Euro gestiegen.
Als eine „sehr interessante Option“ und einen weiteren Schritt zur Konsolidierung innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe bezeichnete jüngst Helaba-Chef Thomas Groß den zum Verkauf stehenden Immobilienfinanzierer Berlin Hyp.
Am 11.11. präsentiert die BayernLB ihr Q3-Ergebnis. Die Zahlen reichen offenbar nicht an das sehr gute Q2 heran.
Am vergangenen Freitag endete die Angebotsfrist für die zur Landesbank Berlin gehörende Berlin Hyp. Mit Deka, Helaba und LBBW standen die drei Bieter schon länger fest. Rainer Neske hat bei seinem jüngsten Auftritt im ICFW die Berliner noch einmal als „sehr interessantes Institut“ bezeichnet, das sich die LBBW anschaue.
Erst hatte DSGV-Präsident Helmut Schleweis die Pausetaste gedrückt, jetzt zog er den Stecker. Mit einem möglichen Zusammenschluss von DekaBank und Helaba werde sich die Sparkassen-Organisation erst dann beschäftigen, wenn die Anteilseigner das wollen, erklärte Schleweis in einem „Handelsblatt“-Interview zum Auftakt des traditionellen „Banken-Gipfels“, bei dem der DSGV-Chef ebenfalls auftrat. Er werde keine Managementkapazitäten auf etwas verschwenden, das notwendige Teile der Eigner ausdrücklich nicht wollen, stellte Schleweis klar.
Es gibt Reden, die durch das hervorstechen, was nicht gesagt wird. Obwohl oder gerade weil die DekaBank in die beiden derzeit heißesten Themen der Sparkassen-Organisation unmittelbar involviert ist, vermied es Vorstandschef Georg Stocker in seiner Begrüßungsansprache zum traditionellen Sommer-Presseempfang, auch nur ein Sterbenswörtchen über den Bieterwettstreit um die Berlin Hyp und die noch immer auf Eis liegenden Fusionsgespräche mit der Helaba zu verlieren.
Neben der Helaba und der LBBW hat auch die DekaBank ihren Hut ins Gerangel um eine Übernahme der Berlin Hyp geworfen.
Seine wohl letzte PK für den Ostdeutschen Sparkassenverband (OSV) vor der Stabübergabe an Ludger Weskamp hat Michael Ermrich noch einmal mit klaren Worten absolviert. Der Regionalfürst der vier Ostländer schoss dabei erneut scharf gegen die Zinspolitik der EZB, die dem Geschäftsmodell der Sparkassen verheerend schade.
160 Mio. Euro hat die LBBW im letzten Jahr mit der Wirecard-Pleite verloren. In diesem Jahr sieht die Welt für Vormann Rainer Neske trotz Covid-Pandemie, für deren mögliche Folgen die Stuttgarter vorsichtshalber trotz ausgebliebener Kreditausfälle zum Halbjahr noch einmal 20 Mio. Euro zurückgelegt haben, wieder besser aus.
Während die Diskussionen über das von DSGV-Präsident Helmut Schleweis ins Spiel gebrachte Zentralinstitut im Sande verlaufen, schaffen die Landesbanken Fakten. Bereits im letzten Jahr hatten sich LBBW und BayernLB darauf geeinigt, das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement der Bayern nach Stuttgart zu geben.
Eine Fusion ohne echte Fusion streben die beiden Landesbanken aus Baden-Württemberg und Hessen-Thüringen an. In gleich mehreren Bereichen des Sparkassengeschäfts wollen LBBW und Helaba ihre Kräfte bündeln und dabei Kompetenzen gegenseitig aufteilen.
Von dem im laufenden Jahr zu erwartenden Rekordergebnis bei W&W wird die Wüstenrot-Stiftung als Mehrheitsgesellschafterin (66%) trotz großen Jubiläums wohl eher nichts haben. Zwar wird über die Dividende erst Anfang 2022 entschieden. W&W-Lenker Jürgen A. Juncker hat aber bei der Anhebung der Ergebnisprognose vor wenigen Tagen indirekt bereits deutlich gemacht, dass 2021 ein Ausnahmejahr ist.
Bis zum Ende des Sommers wollen die DSGV-Gremien der EZB-Bankenaufsicht ihre Vorschläge zur Reform der Einlagen- und Institutssicherungssysteme der Sparkassen-Organisation präsentieren. So hatte es kürzlich der rheinischen Sparkassen-Präsident Michael Breuer angekündigt.
Die Hamburg Commercial Bank (HCOB), vormals HSH Nordbank, verkauft im Zuge ihrer Privatisierung das Geschäft mit Zins-, Währungs- und Rohstoffabsicherungen für Firmenkunden von Sparkassen sowie die Instrumente zur Risikoabsicherung im Eigengeschäft von Sparkassen an die LBBW.
Auf seiner ersten PK als bayerischer Sparkassen-Präsident hat Ulrich Reuter umrissen, wie er sich eine Lösung im Streit mit der EZB über die zukünftige Struktur der öffentlich-rechtlichen Sicherungssysteme vorstellen könnte. Anders als sein Stuttgarter Pendant Peter Schneider ist der ehemalige Aschaffenburger Landrat, der im Sparkassenlager tief verwurzelt ist, nicht nur im Ton konzilianter.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen