Zurich verspricht Aktionären Geldregen
Weniger wird es nicht: An die Zurich-Aktionäre sollen künftig rd. 75% des Nettogewinns ausgegeben werden, wobei die zuletzt gezahlte Dividende von 24 Franken je Aktie als Untergrenze gilt.
Weniger wird es nicht: An die Zurich-Aktionäre sollen künftig rd. 75% des Nettogewinns ausgegeben werden, wobei die zuletzt gezahlte Dividende von 24 Franken je Aktie als Untergrenze gilt.
Die Aktionäre der drei großen Rückversicherer Swiss Re, Munich Re und Hannover Re dürften diese Woche Freudentränen vergossen haben.
Die Zurich Group steht gut da. Das hat Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein, was sich an drei Stellen zeigt. Erstens, die Bruttoprämien der Gruppe im Bereich Sach stiegen ggü. Vorjahr um 9%, in der Lebensversicherung gar um 21%, zeigen die Q3-Zahlen. In Deutschland war der „starke Anstieg des Neugeschäfts“, so die Zurich, ausschließlich auf die Bancassurance-Partnerschaft mit der Deutschen Bank und Postbank zurückzuführen, erfuhr PLATOW.
Beim Herbstempfang des Versichererverbandes GDV letzte Woche blickte Viridium CEO Tilo Dreisig noch optimistisch auf den Markt für Run-Offs, also das Aufkaufen und kostengünstige Fortführen von Lebensversicherungs-Altbeständen.
In jüngster Vergangenheit agierte die Finanzaufsicht auf Vergehen bereits unüblich öffentlich, wie bspw. Deutsche Bank oder die Axa Krankenversicherung erfuhren. Die neue Gangart wird auch an einem aktuellen Run-Off deutlich. Zum Volumen des deutschen Run-Off-Marktes – Prämienvolumen von rd. 3,7 Mrd. Euro, Marktanteil rd. 4% – sollten rd. 720 000 Verträge mit einem verwalteten Vermögen von 21 Mrd. Euro der Zurich Deutscher Herold hinzukommen.
Bereits die VAIT – Versicherungsaufsichtliche Anforderungen an die IT – waren für viele Versicherer zu viel.
Die sich zuspitzende Situation der deutschen Erstversicherer im Bereich Naturkatastrophen (NatCat) wird durch steigende Rückversicherungspreise (s. PLATOW v. 05.09) und eine untypische Versicherungsunlust befeuert.
Die deutsche Finanzindustrie mit ihren Bausparkassen, Banken und Versicherungen profitiert gleichermaßen von der ungestillten Liebe der Deutschen zur Immobilie.
Gestern schockte Frank Grund die Versicherungswelt mit unverhohlener Kritik an Privat-Equity-Investoren (PEI). Der (teilweise) kurzfristige Investmentansatz der Geldgeber decke sich nicht mit dem Gedanken des Verbraucherschutzes.
Seit 2011 sinkt die Zahl der Versicherungsvermittler. Laut Register gibt es aktuell rd. 183 000 und damit 6 800 weniger als zu Jahresbeginn.
„Die Aussichten für die deutschen Lebensversicherer sind gedämpft“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV im Juli. Es folgten mittelmäßige bis ernüchternde Zahlen der deutschen Branchengrößen, u.a. Allianz, Zurich, Axa und Generali (s. PLATOW v. 10.8.).
Die Allianz Group steigerte das operative Ergebnis gegen Vj. um 7,1% auf 3,8 Mrd. Euro, die Zurich Group erreichte einen Betriebsgewinn von 3,7 Mrd. US-Dollar, was etwa dem Rekordniveau des 1. Hj. 2022 entspricht. Doch den Zuwächsen der Gruppe in Sach standen Rückgänge bei der Vorsorge der deutschen Töchter entgegen.
Im Jahr 2021 brach Greensill Capital zusammen. Das vom Finanzier Alexander Greensill gegründete Unternehmen mit Sitz in Australien und Großbritannien verlieh Geld an Kunden und nahm als Sicherheit Rechnungen von deren Lieferanten oder Kunden.
Die Ideal macht in der Versicherungsbranche vieles anders. Die Berliner sind Produktlieferant (u.a. Zurich Deutschland), setzen auf die Klassik-LV und Immobilien als Zinsbringer. Doch auch in der Berliner Kochstraße wird der Druck gespürt, den Inflation, Regulierung und steigende IT- Investitionen auslösen.
Die Prämien der Axa Group im 1. Halbjahr stiegen ggü dem Vorjahr um 2% auf 55,7 Mrd. Euro. Der Nettogewinn betrug 3,83 Mrd. Euro nach 3,85 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum – fast ausschließlich getragen durch das P&C-Geschäft (Zuwachs in der gewerblichen Sachversicherung 9%, Privatkunden 5%) und Schadenbilanzierung.
Laut „FT“ steht DWS im Greenwashing-Skandal vor einer 21 Mio. US-Dollar Verständigung mit den amerikanischen Behörden – hinzu kommen wohl 39 Mio. Dollar an Rechtskosten. Die Deutsche Bank-Tochter hat wohl beim Anteil ihres ESG-Vermögens geschummelt.
Bancassurance klingt nach doppeltem Gewinn: Die Bank kann Versicherungsprodukte offerieren, die sie selbst aus Kapazitäts- oder Regulatorikgründen nicht anbieten kann und wird dafür provisioniert. Der Versicherer nutzt dafür gegen Bezahlung die persönlichen, personellen und räumlichen Bank-Ressourcen.
Wohl niemand hat von den niedrigen Zinsen so profitiert wie die Run-Off-Gesellschaften. Generali, Zurich, Axa und weitere große Versicherer schickten Teile ihrer LV-Bestände zu den Aufkäufern. Damit wurde langfristig Kapital freigesetzt, denn das Gesetzeswerk Solvency II beinhaltet strenge Eigenkapitalanforderungen.
Die Generali hat Conning Holdings Limited übernommen. Der Vermögensverwalter ist auf Versicherungen und Institutionelle zugeschnitten, 144 Mrd. Euro an Kundengeldern schwer und hat seinen Schwerpunkt neben Asien in den USA, wo die Generali im Gegensatz zu Allianz, Zurich und Co. praktisch nicht vertreten ist.
Bereits im April berichteten wir (vgl. PLATOW v. 14.4.) über das große Stühlerücken bei den Unterorganisationen der UN-Klimaschutzinitiative Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ). Insbesondere die auf Versicherer und Rückversicherer ausgerichtete Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) beklagt nennenswerte Verluste.
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