Bayerische Versorgungskammer bleibt Benko treu verbunden
Für die zu seinem Reich gehörende Galeria Kaufhof sammelte er staatliche Hilfen ein, dennoch wurden viele Jobs abgebaut und auch Co-Investoren wie die Versicherungskammer Bayern und Klaus-Michael Kühne vor den Kopf gestoßen oder gar verärgert. Der auf die Zinswende folgende Einbruch bei Gewerbeimmobilienpreisen hat zudem Kreditgeber und die Aufsicht nervös gemacht. Die EZB soll Banken sogar europaweit ausschließlich auf ihre Verbindung mit Benko abklopfen.
Die Aareal Bank als Kreditgeber für Signa war nach unseren Informationen jedenfalls heilfroh über den Verkauf des Galeria-Komplexes am Berliner Alexanderplatz von Signa an die Commerz Real im Juni. Signa Prime vermeldete Anfang August nach Abschreibungen 1 Mrd. Euro Jahresverlust. Es ist die wichtigste Gesellschaft der verschachtelten Signa-Gruppe, in deren Governance Benko, obwohl selbst auf allen Bühnen und in allen wichtigen Verhandlungen präsent, selber allenfalls als Beiratsmitglied auftaucht.
Auch bei der Bayerische Versorgungskammer (BVK) ist Benko nach unseren Informationen persönlich im Kontakt mit dem Vorstand rund um Axel Uttenreuther. Zusammen mit Leibwächtern und Assistenten reist Benko demnach regelmäßig im Kleinbus in der Münchener BVK-Zentrale an. Die BVK ist mit 107 Mrd. Euro Kapitalanlagevolumen die größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands und zuständig für zwölf berufsständische und kommunale Altersversorgungseinrichtungen (nicht nur in Bayern) und setzt nach unseren Informationen allen Unkenrufen zum Trotz weiter auf Benko.
Wie uns berichtet wird, soll der schillernde Österreicher von der BVK, die als Behörde dem Bayerischen Innenministerium zugeordnet ist, sogar den Auftrag haben, für 1 Mrd. Euro Gewerbeimmobilien in der Alpenrepublik aufzukaufen. Von der BVK, die laut einer Signa-Präsentation schon vor fünf Jahren zu den großen Finanzierungspartnern gehörte, haben wir auf unsere diesbezügliche Anfrage bis Redaktionsschluss keine Antwort erhalten. mr