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Commerzbank wartet gelassen auf Bankenführerschein für Knof

Die Bestellung von Manfred Knof zum Nachfolger für den zum Jahresende ausscheidenden Commerzbank-Chef Martin Zielke hat in der Community für Verwunderung gesorgt. Knof ist ein versierter Versicherungsmanager, der für die Allianz einige Baustellen geschlossen hat, so erfolgreich, dass ihm zwischenzeitlich sogar Ambitionen auf den Posten von Konzernchef Oliver Bäte angedichtet wurden.

Skyline von Frankfurt mit Commerzbank-Turm
© Commerzbank AG

In der früher zur Allianz gehörenden Dresdner Bank und seit gut einem Jahr als Chef des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank unter Karl v. Rohr hat er auch etwas Bank-Luft geschnuppert. Dass das ausreicht, um den noch fehlenden EZB-Führerschein für die Spitze der Commerzbank zu bekommen, ist angesichts der sonst oft geübten Vorsicht von EZB und BaFin bei Vorstandspersonalien zumindest bemerkenswert.

Eine Überraschung à la Axel Wieandt, dem die BaFin 2010 nach 1,5 Jahren Feuerwehreinsatz an der Spitze der HRE das Okay für den Chefposten bei der damaligen Deutsche Bank-Tochter BHF-Bank verweigerte, ist jetzt aber nicht zu erwarten. Das Finanzministerium dürfte bei der Auswahl Knofs für den Chefposten bei seiner Kummer-Beteiligung nichts dem Zufall überlassen haben. Die BaFin als nachgeordnete Behörde des Ministeriums war über die geplante Nominierung informiert. Entsprechend gelassen gibt man sich auch bei der Commerzbank. Noch ist Zeit. Mit Hans-Jörg Vetter ist zudem ein aktiver AR-Chef mit viel Erfahrung bereits an Bord. Viele passende Kandidaten für den schwierigen Job dürfte es nicht gegeben haben. Dass sich Knof wie Vetter als penibler Sanierer ohne große Visionen versteht, ist in der jetzigen Situation der Bank eher hilfreich.

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