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Covid-Folgen – Sterben der Allianz die US-Kunden weg?

Vier Jahre nach dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie ist in manchen hochentwickelten Ländern noch eine erhöhte Übersterblichkeit festzustellen.

Der Allianz Tower in Marina Bay, Singapur
Der Allianz Tower in Marina Bay, Singapur © AdobeStock

„In einem pessimistischen Szenario könnte die Übersterblichkeit 2033 in den USA immer noch bei 3% und in Großbritannien bei 2,5% liegen“, erklärt Daniel Meier, Life & Health Research & Development Manager bei Swiss Re, die aktuell eine Studie dazu vorlegte. In einem optimistischen Szenario wären die Länder ab 2028 wieder auf Vorpandemieniveau.

Doch COVID-19 könnte auch zu indirekten, noch unbekannten langfristigen Auswirkungen geführt haben, analysiert Meier. Dazu gehören Veränderungen in der Ernährung und der körperlichen Aktivität (z.B. Home-Office), „die die erhöhte Sterblichkeit verschlimmert haben könnten“. Für die Lebensversicherer sind das keine guten Nachrichten, denn ihre Kalkulationen beruhen auf sog. Sterbetafeln, mit denen sie die Sterblichkeit in ihre Beitrags- und Auszahlungskalkulationen einrechnen. Unterschiede in den von Swiss Re prognostizierten Prozentbereichen hätten Auswirkungen auf die Rentabilität der Lebensversicherung.

Doch die Unternehmen bleiben entspannt. Wir sehen „keine signifikante gestiegene Übersterblichkeit und erwarten diese auch nicht“, erklärt die Allianz. Andere Unternehmen wie Axa oder Zurich blieben auf Anfrage vage oder schwiegen. Für Deutschland sind die Berechnungen für eine Aussage „noch nicht vollständig genug“, sagt Meier. Für 2020 bis 2023 betrug die Übersterblichkeit etwa 8%, sollte dieses Jahr „aber deutlich tiefer liegen“. mv

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