Versicherungen

D&O-Policen – Erstmals konkrete Zahlen zur Geschäftsentwicklung

Obwohl die Haftungsrisiken für Manager in den vergangenen Jahren gestiegen sind, geht die Nachfrage nach den so genannten Directors- and Officers-Versicherungen (D&O) zurück. Jetzt hat der Branchenverband GDV erstmals die D&O-Geschäftsstatistik für die Vermögensschaden-Haftpflicht für Unternehmenslenker veröffentlicht.

Danach sind die Bruttobeiträge 2017 ggü. 2016 um 10,2% auf 233 Mio. Euro zurückgegangen. Die Erhebung umfasst das inländische Direktgeschäft von derzeit 34 Versicherungsgesellschaften, die sich an der Statistik beteiligen. Insgesamt dürften rd. 50 GDV-Mitgliedsunternehmen D&O-Policen mit einem Beitragsvolumen von rd. 300 Mio. Euro aufweisen. Das gesamte Marktvolumen im inländischen Direktgeschäft schätzt der GDV mit rd. 500 Mio. Euro. Mit dem Beitragsrückgang geht lt. Statistik ein noch größerer Rückgang bei den Leistungen (-27,7% auf 203 Mio. Euro) einher. Die Schadenquote (nach Abwicklung) verbesserte sich im Jahresvergleich von 99,1 auf 85,3%.

Führungskräfte und Aufsichtsorgane haften bei falschen Entscheidungen und Schäden gegenüber dem eigenen Unternehmen und Dritten persönlich, unbegrenzt und mit dem eigenen Vermögen. Wie wichtig eine solche Absicherung für Manager ist, zeigt etwa der VW-Abgasskandal und die Schummel-Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegenüber Ex-Chef Martin Winterkorn. Verschärft wird das Haftungsrisiko der Führungskräfte aktuell durch die Datenschutz-Grundverordnung und Anforderungen der Cyber-Sicherheit. Eine D&O-Versicherung übernimmt die gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten, egal ob der Betroffene haftet oder nicht.

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