Finanzvertriebe wachsen – Banken und Versicherer klagen

Während Banken und Versicherer über die schwierige Wirtschaftslage und überbordende Regulierung klagen, läuft es bei den Vertrieben rund. Nachdem vor wenigen Tagen bereits MLP Q1-Rekorde vermeldete, wie die Kollegen der PLATOW Börse berichteten, legt heute Swiss Life Deutschland nach. Eine Prämiensumme von 412 Mio. Euro bedeutet ein Plus von 3%. Die Fee-Erträge stiegen um 5% auf 227 Mio. – das sind Gebühreneinnahmen, die nicht aus dem Verkauf, sondern aus Dienstleistungen stammen.
Auch Deutschlands größter Finanzvertrieb mag nicht klagen: „Die aktuelle Entwicklung bestätigt, dass 2025 erneut ein sehr wachstumsstarkes Jahr für die DVAG sein wird“, erklären die Frankfurter exklusiv. Vereint sind die drei Finanzvertriebe trotz ihrer unterschiedlichen Ausrichtung in ihrem Optimismus für das laufende Jahr – welche Produkte besonders gut laufen, wollte aber keines der Unternehmen verraten. MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg spricht trotz der Q1-Erfolge gar von „signifikantem Wachstumspotenzial“.
Während Banken und Versicherer über die schwierigen Rahmenbedingungen klagen, profitieren die Vertriebe davon: Die Marktsituation sorgt für einen hohen Beratungsbedarf, den sie gezielt bedienen, hört PLATOW. Hinzu kommt, dass die Vertriebe in Lücken stoßen, die durch Filialschließungen der Banken oder Personalprobleme bei Versicherern entstehen. Obwohl Nachwuchssorgen Vertriebsorganisationen nicht fremd sind, sind sie insgesamt besser aufgestellt als viele Wettbewerber. Die Vertriebe verfügen über starke Strukturen – Banken und Versicherer sollten sich fragen, warum ein Dritter ihre eigenen Produkte oft besser vertreibt.