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HanseMerkur wird SE – und startet Europaoffensive

Mit der SE-Rechtsform leitet die HanseMerkur im Jubiläumsjahr den nächsten Wachstumsschritt ein und zielt dabei vor allem auf einen Wettbewerber. So wollen die Hamburger führender Anbieter für Reiseversicherungen in Europa werden.

Maximilian Volz,
Die HanseMerkur Zentrale in Hamburg, Deutschland
Die HanseMerkur Zentrale in Hamburg, Deutschland © HanseMerkur

Die HanseMerkur Holding AG in Hamburg stellt sich strategisch neu auf: Zum 150-jährigen Bestehen wählt sie mit der europäischen Rechtsform Societas Europaea (SE) die Struktur für künftiges internationales Wachstum. Ein seltener Schritt unter deutschen Versicherern. Zuletzt wählte 2011 die ARAG diese Form – mit einem komplexen Verfahren über eineinhalb Jahre. Bisher tragen vor allem große, international agierende Unternehmen wie Allianz, Axa oder HDI International die SE-Rechtsform, was diesen Schritt der HanseMerkur umso beachtlicher macht.

„Mit der Rechtsform SE legen wir den Grundstein für weiteres internationales Wachstum“, erklärt Vorstandschef Eberhard Sautter gegenüber PLATOW. Dabei spielt die Reiseversicherung eine zentrale Rolle. Auch das Geschäftsfeld Asset Management und weitere Bereiche sollen mittelfristig zum internationalen Ausbau beitragen. Aktuell ist das Unternehmen im Segment Reise & Freizeit mit eigenen Verkaufsbüros in Österreich, der Schweiz/Liechtenstein, Polen, Dubai und seit 2023 in den Niederlanden präsent. Hinzu kommen Aktivitäten auf Basis der Niederlassungsfreiheit in Frankreich, Italien, Belgien, Spanien, Schweden, Dänemark und Norwegen. Einer der Partner ist der Reiseveranstalter Dertour, den die Hanseaten der Ergo abluchsten.

Noch sind die Umsätze aus dem Ausland überschaubar: Für 2024 erwartet die HanseMerkur rund 90 Mio. Euro aus internationalen Quellen, Ziel für 2025: 100 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die Bruttobeitragseinnahmen des Konzerns 2024 liegen bei 2,95 Mrd. Euro – ein Plus von 9,7% gegenüber dem Vorjahr. Doch das Auslandsgeschäft soll wachsen: „Für 2025 ist geplant, mit den Arbeiten für die Erschließung eines weiteren europäischen Marktes zu beginnen“, so Sautter. Die Ambitionen sind klar: „Im Bereich der Reiseversicherung haben wir uns das Ziel gesetzt, führender Anbieter in Europa zu werden.“ Dabei trifft die HanseMerkur mittelfristig auf die Allianz. Deren Chef Oliver Bäte erklärte beim Medienempfang kürzlich, dass in Sachen Reiseversicherung niemand mit der Allianz konkurrieren könne.

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