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Lebensversicherer 2025 – Mutige Entscheidungen und Probleme

Trotz sinkender Zinsen erhöhen einige Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligung für 2025 – ein positives Signal. Doch 13 Unternehmen haben ein Zinsproblem.

von Maximilian Volz,
Lebensversicherung
© AdobeStock

Versicherer sind zaghafte Wesen. Das zeigt sich auch bei den laufenden Überschüssen für 2025 in der Lebensversicherung (LV). Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich dabei um die Beteiligung der Kunden am (laufenden) Versicherungsgeschäft. Zusammen mit den Schlussüberschussanteilen und der Beteiligung an den Bewertungsreserven (Marktwert eines Wertpapiers liegt über dem ursprünglichen Kaufpreis) bilden die laufenden Überschüsse die Überschussbeteiligung, also die Gesamtverzinsung.

Führende LV-Unternehmen wie die Allianz (2,8%) oder Provinzial (3,25%) halten ihre laufende Überschussbeteiligung ggü. dem Vorjahr konstant. Wenige haben sie angesichts des fallenden Zinsniveaus aufgestockt (s. PLATOW v. 12.12.). Zu den Erhöhern gehören die Signal Iduna (2,75%) oder Ergo (2,8%). Diese Varianz lässt selbst den LV-Experten Lars Heermann von Assekurata staunen: „Überraschend sind die großen Unterschiede. Neben teils deutlichen Erhöhungen sind jüngst auch einige Versicherer dem Beispiel der Allianz gefolgt und lassen ihre Überschussbeteiligung unverändert.“ Für 2025 rechnet er im Marktdurchschnitt mit einer Verzinsung von 2,6%, nach rund 2,4% in diesem Jahr.

Die durchschnittliche Marktverzinsung ist auch ein Indikator für die Performance der LV-Branche insgesamt, die vom Anstieg der Marktzinsen enorm profitiert hat. „In den letzten Monaten sind die Zinsen wieder gesunken. Dass viele Gesellschaften dennoch ihre Überschussbeteiligung erhöhen, ist als positives Signal zu werten“, so Heermann.

Doch längst nicht alles ist gut. Immerhin 13 von 80 Anbietern schafften es laut „Versicherungsbote“ trotz hoher Zinsen nicht, im Jahr 2023 eine ausreichende Rendite am Kapitalmarkt zu erwirtschaften, um die Garantieversprechen an die Kunden zu erfüllen. Allerdings können die betroffenen Häuser wie die SV SparkassenVersicherung, LVM oder R+V auch Risiko- oder Kostenüberschüsse erwirtschaften oder vorhandene Vermögenswerte monetarisieren, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Dies kann aber bei wieder sinkenden Zinsen keine langfristige Strategie sein.

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