VERSICHERER

Lebensversicherer – Geben Kunden ihre Zurückhaltung jetzt auf?

Zinsanstieg steigert Überschussbeteiligung, doch die Kunden bleiben inflationsbedingt zurückhaltend. Banknahe Anbieter verzeichnen dennoch guten Start und positive Tendenzen.

Maximilian Volz,
Symbolbild: Versicherung (Lebensversicherung)
Symbolbild: Versicherung (Lebensversicherung) © Pixabay

Die Lebensversicherer hatten gehofft, dass infolge des Zinsanstiegs das Interesse an ihren Produkten steigen würde. Tatsächlich ist die laufende Verzinsung aus Überschussbeteiligung und Garantiezins branchenweit auf 2,53% gestiegen (Vorjahr: 2,42 %), mit einem Spitzenwert von 3,25% bei der INTER Versicherung.

Doch trotz dieses Anstiegs, den allerdings nicht alle Anbieter mittragen, bleiben Kunden bei langfristigen Sparprodukten zurückhaltend. Das zeigt eine Assekurata-Untersuchung von 39 Lebensversicherern mit einem Marktanteil von 62%. „Die hohe wahrgenommene Inflation schmälert die Attraktivität der Überschussbeteiligung und die Motivation für langfristige zinsabhängige Anlagen“, analysiert Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will.

Bankennahe Versicherer hatten zumindest einen guten Start 2025. Das zeigen die Anfragen von PLATOW. Die zur Sparkassengruppe gehörende Provinzial etwa berichtet von einem „sehr erfreulichen“ Start ins Jahr 2025. Die gestiegene Überschussbeteiligung verbessere das Image der Lebensversicherung. „Die positiven Effekte daraus sind aus unserer Sicht größer als die negativen Aspekte der Inflation.“ Auch die Sparkassenversicherung meldet, dass sich das Neugeschäft in den ersten Wochen des Jahres „auf dem starken Niveau des Vorjahres“ fortsetzt – sowohl im laufenden Beitrag als auch im Einmalbeitragsgeschäft.

Die R+V-Versicherung, Partner von Volks- und Sparda-Banken, meldet für Januar und Februar ein „deutliches Plus“ im LV-Geschäft. Ob die drei bankennahen Versicherer Ausnahmen sind, werden erst die GDV-Branchenzahlen zeigen. Die gesamte Zunft setzt auf Rückenwind im Laufe des Jahres durch die anstehende Altersvorsorgereform. Der jüngste Vorschlag der Experten bevorzugte allerdings, wie von uns berichtet, klar die Fondsanbieter.

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