Machtkampf bei Generali – Caltagirone gibt nicht auf

„Leider wird die PK zu unserem 2024er-Ergebnis diesmal nur in Mailand ohne Fernverbindung und persönlich stattfinden!“, hatte Generali bereits im Vorfeld des jährlichen Pressegesprächs kundgetan. Sofort schrillten bei PLATOW die Alarmglocken, denn wir hatten bereits im Februar berichtet, dass die Milliardäre und Aktionäre der Familie Del Vecchio (inkl. ihrer Holding Delfin) und Francesco Caltagirone (82) den CEO Philippe Donnet (64) erneut aus dem Amt jagen wollten. Doch es fiel kein Hammer.

Stattdessen präsentierte Donnet jetzt Zahlen, die eine Verlängerung seines Vertrages auf der HV im Mai wahrscheinlicher machen: Der operative Gewinn stieg dank hoher Prämieneinnahmen und starker Kapitalanlagen um 8% auf 7,3 Mrd. Euro. Der Nettogewinn stagnierte steuerbedingt bei 3,7 Mrd. Euro. Die Aktionäre belohnte Donnet dennoch mit einer um 12% erhöhten Dividende auf 1,43 Euro. Wohl wissend, dass ihre Unterstützung in Zukunft entscheidend sein wird. „Die Gruppe ist heute in der stärksten Position ihrer Geschichte“, ruft Donnet fast beschwörend in die Welt hinaus.

Seine Kritiker beeindruckt das kaum. Im italienischen „Game of Thrones“ gibt Caltagirone nicht auf. Zwar wird er keinen Gegenkandidaten aufstellen, doch laut Medienberichten plant er, bis zu sechs Sitze im mächtigen Verwaltungsrat neu zu besetzen. Sein Kalkül: blockieren, provozieren – und im richtigen Moment zuschlagen. Generali Deutschland, bisher ein verlässlicher Donnet-Unterstützer, spricht von einem „gut gelaufenen Jahr 2024“. Doch der Konzernbericht zeigt rückläufige Betriebsergebnisse in der Lebens- und Sachversicherung. Die genauen Zahlen folgen am 24.3. Das ist interessant, da die Deutsche Vermögensberatung als Vertriebspartner der Generali Deutschland eng mit dem Erfolg der italienischen Gruppe verknüpft ist. Die DVAG-Ergebnisse werden am 26.3. bekanntgegeben.