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Munich Re – AR-Verjüngung ist nur ein erster Schritt

Am Donnerstag verschickt Munich Re voraussichtlich die Einladungen für die am 25.4. stattfindende Hauptversammlung.

Joachim Wenning
Joachim Wenning © Munich Re

Nach unseren Vorab-Informationen werden zwei Mitglieder das Gremium aus Altersgründen verlassen: Der frühere BayernLB-Chef Gerd Häusler, der dem AR seit 10 Jahren angehört und aktuell noch Aufseher der Auto 1 Group ist, sowie Karl-Heinz Streibich, ehemals Chef der Software AG und heute stellvertretender Oberaufseher bei Siemens Healthineers. Die meisten Vertreter der Kapitalseite wurden 2019 neu bestellt und bekommen jetzt ein Mandat für weitere fünf Jahre. Das gilt nach unseren Informationen auch für den AR-Vorsitzenden Nikolaus von Bomhard (67).

Hier wird es spannend. Sollte der frühere Munich Re-Chef bis 2029 (oder ggf. etwas kürzer) Oberaufseher bleiben, würde das perfekt in den angeblichen Zeitplan seines Nachfolgers an der Konzernspitze passen. Offiziell ist hier nichts, Gedankenspiele machen im Konzern aber die Runde: Der Vertrag von Joachim Wenning (59) wurde 2021 vorab bis 2026 verlängert mit jährlicher, beidseitiger Kündigungsmöglichkeit ab Überschreiten der Altersgrenze von 60 Jahren. Würde er 2026 aufhören, könnte er nach einem zweijährigen Cool Down Bomhard folgen. Er würde damit zum 150jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2030 an der AR-Spitze stehen.

Anders als bei der Allianz, wo angelsächsische Investoren und ein unwilliger AR-Chef Michael Diekmann dem durch den US-Betrugsskandal geschwächten Konzernchef Oliver Bäte zumindest nach aktuellem Stand den Wechsel an die AR-Spitze verbauen, muss Wenning dieses Szenario nicht fürchten. Allein gemessen am Aktienkurs dürfte er der erfolgreichste Konzernchef in der Firmengeschichte sein (+142% seit Amtsantritt 2017 im Vergleich zu 75% Plus seit 2015 bei Bäte).

Ans vorzeitige Aufhören mit Erreichen der Altersgrenze denkt Wenning jedenfalls nicht. Wahrscheinlich wird er sogar noch das Follow-up für sein bis Ende 2025 laufendes Strategie-Programm „Ambition 2025“ entwickeln. Dessen Ziele sind jetzt schon fast alle erreicht. Auf unsere Frage bei der Bilanz-PK antwortete Wenning, dass es durchaus noch Luft nach oben gebe und man sich Ende 2025 zu einem „2025 Plus“ äußern werde.

Auch darüber, wer eines Tages Wenning an der Konzernspitze nachfolgt, macht man sich in einem langfristig planenden Haus wie Munich Re Gedanken. Nach wie vor (s. PLATOW v. 25.11.22) hat der 2021 von Wenning für die Bereiche Global Clients und Nordamerika in den Vorstand geholte Stefan Golling (47) beste Karten. Das Alter passt, er ist ein Hausgewächs, traditionell Voraussetzung für den Posten, und er hat die unverzichtbare Erfahrung im operativen Versicherungsgeschäft. mr

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