Starke Zahlen, selbstbewusste CEOs – Munich Re und Swiss Re glänzen
Munich Re und Swiss Re steigern ihre Gewinne deutlich und trotzen damit den Milliardenverlusten durch Naturkatastrophen. Der Wettkampf um die Spitzenposition geht weiter.

Etwas neidisch dürfte der eine oder andere Bankmanager auf die 2024-Zahlen und Geschäftsaussichten der beiden größten Rückversicherer Munich Re und Swiss Re blicken. Die Schweizer steigerten ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahr auf 3,07 Mrd. Euro bei einer Eigenkapitalrendite (ROE) von 15%. Die Münchener erreichten sogar ein Konzernergebnis von 5,7 (Vj.: 4,6) Mrd. Euro bei einer ROE von 18,2% – die Hannover Re als drittgrößter Rückversicherer veröffentlicht ihre Zahlen am 13.3.
Ein Ende der Erfolgssträhne ist nicht in Sicht, denn die Vorstandsvorsitzenden Joachim Wenning (Munich Re) und Andreas Berger (Swiss Re) zeigten sich zufrieden mit den Ergebnissen der Preisverhandlungen im Januar – Rückversicherungsverträge beginnen in der Regel am 1.1. und haben eine Laufzeit von einem Jahr. Auch die Schäden aus den Waldbränden in Kalifornien konnten die Häuser nicht aus der Ruhe bringen: Die Swiss Re hatte rund 670 Mio. Euro zu beklagen, die Münchener 1,2 Mrd. Euro, der versicherte Gesamtschaden wird auf 40 Mrd. Euro geschätzt. Trotz dieser Verluste bekennen sich beide Häuser selbstbewusst weiterhin zur Versicherung von Schäden aus Naturkatastrophen und zum Versicherungsmarkt USA, der mit Florida und Kalifornien zwei globale Katastrophen-Hotspots aufweist.
Bei so viel Gewinn und Widerstandskraft verwundert es nicht, dass der Kampf um die Spitzenposition unter den Rückversicherern interessanter erscheint als die Herausforderungen des Marktes. „Wir haben unsere eigenen Ziele”, antwortete Berger auf die Frage, warum die Munich Re den Abstand zu seinem Haus vergrößern konnte. Eine Minute später warf er allerdings fast ein wenig trotzig hinterher, dass die Swiss Re die Lücke beim Total Shareholder Return bereits geschlossen habe. Der Kampf um den ersten Platz im weltweiten Ranking ist der Swiss Re offenbar doch nicht gleichgültig.