Zurich, Generali, Allianz – Globaler Erfolg, Fragen in Deutschland
Zurich, Generali und Allianz wachsen weltweit. In Deutschland aber gibt es offene Fragen – manches ist Detail, anderes von strategischer Bedeutung.

Der Teufel steckt im Detail, als mit Zurich, Generali und Allianz drei der vier großen europäischen Versicherer ihre Halbjahreszahlen vorlegen – Axa war bereits früher dran. Auf Gruppenebene zeigen sich leichte Zuwächse. Zurich steigert den Gewinn um 6% auf den Rekordwert von 4,2 Mrd. US-Dollar.
Das bereinigte Konzernergebnis der Generali klettert dank starker operativer Leistung auf 2,2 Mrd. Euro (+10,4%). Ein Beitragsplus unter 1% ist jedoch ein Warnsignal. Bei der Allianz erhöht sich das operative Ergebnis um 9,3% auf 8,6 Mrd. Euro – das höchste Halbjahresergebnis der Münchener und bereits 54% des Gesamtjahresziels.
In Deutschland aber haben alle drei Konzerne offene Baustellen. Bei Zurich ist es nicht der gesunkene Betriebsgewinn im Lebensversicherungsgeschäft (rund 87,8 Mio. Euro), der durch einen Sondereffekt in Höhe von ca. 47 Mio. Euro im Vorjahr erklärbar ist.
Entscheidend ist, dass für das Run-off-Portfolio in der Lebensversicherung noch kein Käufer gefunden wurde. CFO Claudia Cordioli deutete an, dass eine Lösung in Arbeit sei. Gut im Rennen liegt offenbar der neu strukturierte Anbieter Viridium; Gespräche mit weiteren Interessenten laufen, so die Managerin.
Die Generali kämpft mit schwankenden Ergebnissen in Deutschland. Der Gewinn in der Lebensversicherung liegt im Halbjahr 2025 unter dem Niveau von 2022 (257 Mio. vs. 285 Mio. Euro). In der Schaden-/Unfallversicherung ist es umgekehrt: 2025 stehen 326 Mio. Euro, 2022 waren es 194 Mio. Die jährlichen Abweichungen erreichen teils den mittleren zweistelligen Prozentbereich.
Die Allianz wiederum sollte ihre Effizienz im Lebensversicherungsgeschäft im Auge behalten. Trotz eines Anstiegs beim Geschäftsvolumen um 27,8% sinkt der Betriebsgewinn leicht von 572 auf 568 Mio. Euro. Angesichts der Marktdominanz sicher kein Beinbruch für den deutschen Marktführer – aber ein Signal zur Optimierung.
Gegenüber PLATOW betonen alle drei Konzerne, dass sie mit dem Ergebnis ihrer deutschen Töchter zufrieden seien und weiterhin starke Zahlen erwarten. Die Halbjahresbilanzen zeigen dennoch: Selbst für Branchengrößen ist der deutsche Markt kein Selbstläufer mehr.