Grüne Investments – Sind Leugner des Klimawandels eine Gefahr?

Der Aufstieg von Rechtspopulismus und autoritären Bewegungen weltweit hat sich besonders im letzten Jahrzehnt beschleunigt. Dies zeigt sich in den Wahlergebnissen in Ländern wie den Niederlanden, Italien, den USA und Indien. Viele dieser politisch siegreichen Bewegungen verharmlosen oder leugnen die Auswirkungen des Klimawandels. Kann ein solches Denken den Trend zur Nachhaltigkeit bei Investitionen schwächen oder gar stoppen?
„Das Interesse an nachhaltigen Investitionen bleibt sowohl bei privaten als auch inst. Anlegern stabil“, sagt Thomas Kruse, CIO von Amundi Deutschland, im Anschluss an den vom führenden Asset Manager vorgestellten „Investment Outlook 2025“ gegenüber PLATOW. Selbst Ölunternehmen aus Texas seien längst auf den grünen Zug aufgesprungen und investieren zunehmend in erneuerbare Energien, etwa in Solaranlagen. Trotz des politischen Rechtsrucks werden die Investitionen in die Energiewende auch 2025 weiter ansteigen, ergänzt Helen Windischbauer, Leiterin der Multi Asset Solutions bei Amundi Deutschland. Sie erwartet einen Anstieg von 1.500 Mrd. US-Dollar in 2024 auf etwa 1.750 Mrd. US-Dollar im Jahr 2025. Die Investitionen sind notwendig, um bspw. CO2-intensive Sektoren wie die Zementherstellung umzustrukturieren.
Dieser Trend werde auch durch einen gegenüber fossilen Unternehmen freundlichen US-Präsidenten wie Donald Trump nicht zu stoppen sein, meint Windischbauer: „Auch Trump und damit die amerikanische Politik als globaler Wirtschaftstaktgeber werden das Potenzial des grünen Marktes anerkennen.“ Obwohl es möglich ist, dass sich der Trend zu grünen Investments verlangsamt, wird es dennoch keine vollständige Umkehr geben. Diese Einschätzung wird auch vom Versichererverband GDV geteilt, der diese Woche eine Veranstaltung zur Dekarbonisierung abhielt (s. PLATOW vom 26.11.).
Die interessantesten Trends für 2025: Erstens erkennen Investoren – sowohl privat als auch auf Unternehmensseite – den Klimawandel an und investieren entsprechend, auch wenn sich dieser Konsens nicht in den Wahlergebnissen widerspiegelt. Zweitens bleibt der Trend zur eigenverantwortlichen Geldanlage auch in schwierigen Ausgangslagen und trotz herausfordernder Prognosen stabil. Finanzunternehmen sind deshalb gut beraten, sich auf beide Trends einzustellen