Asset Management

Knorr Bremse – Will Thiele doch nicht Kasse machen?

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Nach dem erfolgreichen Börsendebüt von Siemens Healthineers steht Knorr Bremse bei vielen Analysten hinter Deutsche Bank-Fondstochter DWS als nächster heißer IPO-Kandidat auf der Merkliste. Doch der Münchener Bremsen-Konzern hat es mit dem Sprung aufs Parkett nicht eilig. Auch auf der Bilanz-PK am Dienstag (20.3.) ließ Konzernlenker Klaus Deller die Katze nicht aus dem Sack, ob und wenn ja, wann es soweit sein werde. Branchenexperten mutmaßten bislang mit einem IPO noch in diesem Sommer.

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Zu derartigen Spekulationen hielt sich der CEO jedoch bedeckt und verwies bei der Präsentation der Ergebnisse (Umsatz: 6,24 Mrd. Euro, +13,4%; EBITDA: 1,06 (1,01) Mrd. Euro) weiter auf die intensive Prüfung dieser Option als vorrangige Lösung für die Neuausrichtung des Schienen- und Nutzfahrzeugzulieferers. Ob Knorr Bremse den Schritt wagt, liegt ohnehin nicht in seinem Ermessen. Diese Entscheidung trifft Eigentümer Heinz Herrmann Thiele, der gemeinsam mit Tochter Julia Thiele-Schürhoff etwa 41% am Bremsenspezialisten hält.

Seit der missglückten Übernahme des schwedischen Kontrahenten Haldex im vergangenen Herbst lotet der Vossloh-AR-Chef nun aus, ob er 20 bis 40% der familiären Anteile an der Börse versilbert, ohne dabei die Kontrollhoheit über den Zulieferer zu verlieren. Bis zu 4 Mrd. Euro könnten dadurch in die „Kriegskasse“ der Familie fließen. Bereits vor Jahreswechsel wurden die Hausbank der Münchener, Deutschen Bank, sowie die US-Institute JP Morgan und Morgan Stanley mit der Sache betraut. Klares Signal für die Börsianer. Und auch die internen Konzernbestrebungen, darunter die Umstellung auf den internationalen Berichtsstandard IFRS und die Rechtsform der AG, sprechen für den IPO. Thieles Zögern mag u. a. mit der Entwicklung an den Börsen zusammenhängen. Kühlt sich das Börsenpflaster aktuell doch deutlich ab. Ein späterer Zeitpunkt könnte dem 76-Jährigen da aussichtsreicher erscheinen.

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