Schulterschluss – Den Mangel an Wagniskapital überwinden
Die Korrelation von Investitionen und Gründungen ist augenfällig, wie unsere nach Zahlen von KPMG und dem Startup-Verband gefertigte Grafik zeigt. „Der größte Showstopper für deutsche Startups ist die Finanzierung. In Sachen Wagniskapital ist Deutschland auch schwächer als vergleichbare europäische Standorte aufgestellt,“ analysiert der Verband. So gibt es Defizite bei der Größe des Heimatmarkts, dem Umfang des Talentpools und der Unternehmerkultur.
Das soll sich ändern: Beim „Startup Germany Summit“ hat sich ein Bündnis aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und der KfW zur Förderung von Startups, Innovation und Wagniskapital in Deutschland bekannt. Vereinbart wurde ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Wachstums- und Innovationskapital. Zugleich wollen die 27 teilnehmenden Unternehmen und Verbände, der Löwenanteil aus der Finanzindustrie (u.a. Allianz, CoBa, Dt. Bank, BdB, DSGV), bis 2030 rd. 12 Mrd. Euro in die Stärkung des Venture Capital-Ökosystems pumpen.
Das Investoreninteresse ist da, auch wenn sich eine Fokusverschiebung abzeichnet. „Bei Earlybird unterstützen wir weiterhin Tech-Champions, die traditionelle Bankinstitute ergänzen und voranbringen, neue Bevölkerungsgruppen erreichen und Wachstum und Innovation in der Branche ermöglichen“, erklärt Partner Christian Nagel. „In der Vergangenheit standen verbraucherbasierte B2C-Unternehmen wie N26, Smava und Getsafe im Fokus“, das habe sich fast vollständig auf B2B verlagert, wo KI eine aktive Rolle spielt und „Einblicke in die Kundenwünsche und bessere Services ermöglicht“.
Investitionen in Fintechs mit einem Bezug zu KI dominierten den Markt und ziehen aktuell „den größten Teil das Investitionsvolumen auf sich“, bestätigt Bernd Oppold, Partner, Financial Services, KPMG. Die Finanzen stimmen, KI treibt das Interesse: Der deutsche Fintech-Markt ist endlich startbereit. mv