Neobroker

Starkes Halbjahr – Behrens zündet nächste Stufe bei Flatexdegiro

Unter Oliver Behrens macht Flatexdegiro im 2. Halbjahr einen großen Sprung – doch der Abstand zu Trade Republic bleibt beträchtlich. Jetzt verkündet der CEO im PLATOW-Gespräch das Zünden einer neuen Wachstumsrakete.

Maximilian Volz,
Logo von FlatexDegiro
Logo von FlatexDegiro © Timon - stock.adobe.com

Noch kein Jahr steht Oliver Behrens an der Spitze von Flatexdegiro, doch das erste Halbjahr lässt für 2025 insgesamt bereits einiges erwarten. Der Online-Broker steigerte unter Führung des ehemaligen Morgan Stanley-Managers in den ersten sechs Monaten das Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel auf 82 Mio. Euro. Weiteres Wachstum ist fest eingeplant. „Für das zweite Halbjahr sind wir positiv gestimmt, rechnen aber mit einer leichten Abschwächung der Dynamik und einem Konzernergebnis von insgesamt bis zu 139 Mio. Euro“, erklärt Behrens im PLATOW-Gespräch.

Das entspräche einem Gewinnzuwachs von rund einem Viertel gegenüber 2024. Mit Kampfansagen an die Konkurrenz hält sich der CEO dennoch zurück: „Wir entwickeln uns weiter besser als der Durchschnitt unserer börsennotierten Wettbewerber.“ Ein Vergleich mit nicht gelisteten Anbietern sei schwierig, „weil entsprechende Daten nicht verfügbar sind“. Einer dieser Wettbewerber ist Trade Republic (TR), das mit 8,8 Mio. Kunden noch ein gutes Stück vor Flatexdegiro mit 3,3 Mio. Kunden liegt. Dabei hilft es wenig, dass Behrens in den vergangenen zwölf Monaten 450.000 Neukunden gewinnen konnte – TR hat seine Kundenzahl 2024 verdoppelt.

Den Abstand zu TR will Behrens mit neuen Produkten verkleinern. Auch der Kapitalmarkt soll zur Stütze werden. Neben dem paneuropäischen Rollout des Kryptohandels und der Wertpapierleihe – beides ist noch für dieses Jahr geplant – sollen höhere Zinserträge erzielt werden. „Dafür wollen wir einen Teil der Kundeneinlagen konservativ am Kapitalmarkt anlegen, statt über Nacht bei der Bundesbank.“ Voraussetzung dafür sei ein neu aufgestelltes Treasury, „damit wir Kundeneinlagen anlegen können“.

Wichtig bleibt Behrens bei allem Wachstum die Effizienz. „Im 1. Halbjahr haben wir einen Umsatz pro Kunde von rund 85 Euro erzielt; die durchschnittlichen Kosten für die Kundengewinnung lagen bei 78 Euro pro Kunde.“ Bis 2027 sollen der Konzernumsatz auf rund 650 Mio. Euro und das Konzernergebnis auf rund 200 Mio. Euro steigen. Behrens prophezeit: „Langweilig wird uns sicher nicht.“

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