Abwicklungsfonds

Auch 2025 wohl keine Bankenabgabe

Europas Banken verdienen im laufenden Jahr prächtig. Das hat viel mit den noch immer hohen Zinsen zu tun, aber nicht nur. Für einen Gewinn-Booster sorgte 2024 zudem der Wegfall der EU-Bankenabgabe, die bei großen Instituten zuletzt einen zwei- bis dreistelligen Millionen-Betrag ausmachte.

Frank Mahlmeister,
Frankfurter Skyline mit der Deutschen Bank und der Commerzbank
Frankfurter Skyline mit der Deutschen Bank und der Commerzbank © CC0

Mit 80 Mrd. Euro habe der Abwicklungsfonds sein Zielvolumen erreicht, verkündete jüngst der Vorsitzende der EU-Abwicklungsbehörde Single Resolution Board, Dominique Laboureix. Damit stehen die Chancen gut, dass den europäischen Banken auch im kommenden Jahr die Bankenabgabe erspart bleibt.

Ganz vom Tisch ist eine Wiederbelebung der Bankenabgabe allerdings nicht. Denn bei dem Zielvolumen handelt es sich nicht um einen fixen Betrag. Es hängt vielmehr vom Einlagenvolumen der Banken ab, das sich verändern kann. Das Volumen des Rettungsfonds muss stets 1% der gedeckten Einlagen entsprechen. Steigen die Einlagen, kann der SRB die Banken veranlassen, den Fonds entsprechend nachzubefüllen. Auch Entnahmen aus dem Abwicklungsfonds, um in Schieflage geratene Institute zu retten, können eine Neuauflage der Bankenabgabe erforderlich machen.

Aktuell deutet allerdings kaum etwas auf ein solches Szenario hin. Die sinkenden Zinsen haben eher zu einem Rückgang der Einlagen geführt. Auch auf eine drohende Pleite einer größeren Bank deutet angesichts der satten Gewinne derzeit wenig hin. Auf Rückerstattungen aus dem Abwicklungsfonds können die Banken trotz der sinkenden Einlagen allerdings nicht hoffen. fm

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