BVR-Verbandsrat – Bleibt Altmüller an der Spitze?
Mit der Neuwahl zum BVR-Verbandsrat hat sich der Frauenanteil verdoppelt. Sehr viel weiblicher ist das Gremium damit aber nicht geworden. Doch es gibt Hoffnung.

Zum Jahresende läuft die dreijährige Mandatsperiode des eher selten in der Öffentlichkeit stehenden, aber intern mächtigen BVR-Verbandsrats ab. Die Neuwahl der Verbandsratsmitglieder fand bereits auf der BVR-Mitgliederversammlung am 3.7. während der Bankwirtschaftlichen Tagung in Berlin statt. Doch erst jetzt hat der BVR auf unsere Anfrage hin die neue Liste mit den 50 Mitgliedern und der gleichen Anzahl an Stellvertretern auf seiner Homepage publiziert.
Dabei fällt auf, dass sich der Frauenanteil im BVR-Verbandsrat schlagartig verdoppelt hat. Die wiedergewählte DZ Hyp-Chefin Sabine Barthauer bekommt Verstärkung durch DSL-Vorsteherin Aysel Osmanoglu, die bislang als Stellvertreterin fungierte. Nach Ablauf der neuen Amtsperiode Ende 2028 könnte der Frauenanteil allerdings weiter steigen. Denn mit Kerstin Weller (Raiffeisenbank Oberteuringen), Daniela Bücker (Atruvia) und Sandra Bindler (Münchner Bank) wurden immerhin drei Frauen zu neuen stellvertretenden Mitgliedern gewählt.
Rolle im BayWa-Drama
Neu in den Verbandsrat einrücken wird auch der im Frühsommer zum neuen Verbandsratschef des Genoverbands gekürte Christoph Ochs, der im Hauptberuf der VR Bank Südpfalz vorsteht. Als Verbandsratsmitglied bestätigt wurde der ebenfalls neue Vorstandschef des Genoverbands, Michael Hoeck, der dem Gremium in seiner vorherigen Funktion als Chef der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank bereits angehörte.
Traut sich ein Gegenkandidat?
Noch gewählt werden muss indes der Vorsitzende des BVR-Verbandsrats. Im genossenschaftlichen Verbund wird erwartet, dass der bisherige Amtsinhaber Wolfgang Altmüller (meine Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim) erneut antritt. Altmüller ist aufgrund seiner Rolle beim Krisenkonzern BayWa allerdings nicht unumstritten. Im Verbund kursierten denn auch Spekulationen über eine mögliche Gegenkandidatur. Doch bislang scheint sich niemand aus der Deckung zu wagen. Auch wäre eine Kampfkandidatur um den Posten des Verbandsratschefs sehr ungewöhnlich, zumal sich die von mehreren Stützungsfällen gebeutelte genossenschaftliche Organisation nach Ruhe sehnt.