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EPI – Jetzt springen die Trittbrettfahrer auf

Am Montag startet Wero auch für die Postbank-Kunden. Auch ansonsten kommt das neue europäische EPI-Bezahlsystem allmählich voran. Das sind die nächsten Schritte.

von Frank Mahlmeister,
European Payments Initiative Logo und Webseite
European Payments Initiative Logo und Webseite © AdobeStock

Die European Payments Initiative (EPI) kommt allmählich ins Rollen. Ab Montag (25.11.) können auch die 12 Mio. Postbank-Kunden Echtzeit-Überweisungen über die neue Wero-App abwickeln, kündigte Dominik Hennen, Leiter Personal Banking bei der Deutschen Bank, auf einem EPI-Event in Frankfurt an. 2025 soll Wero auch für die mehr als 9,5 Mio. Privatkunden der ING Deutschland zur Verfügung stehen. Ebenfalls im nächsten Jahr sollen die Retail-Kunden der Deutschen Bank folgen.

Seit dem Wero-Start in Deutschland, Frankreich und Belgien haben sich mittlerweile insgesamt 14 Mio. Nutzer für den neuen Service angemeldet, davon entfallen rund 300.000 auf die deutschen Genossenschaftsbanken und 280.000 auf die Sparkassen. Bislang wurden insgesamt mehr als 8 Mio. Transaktionen abgewickelt. Diese Zahlen mögen zunächst nicht sonderlich imposant klingen, schon gar nicht im Vergleich mit den US-Platzhirschen wie Paypal oder Apple Pay, allerdings ist Wero in der breiten Öffentlichkeit bislang noch wenig bekannt und das Service-Angebot sehr schmal. Doch das soll sich bald ändern. Nach der Wero-Einführung in drei europäischen Ländern gehe es nun darum, die „Marktdruchdringung zu vertiefen“, gibt EPI-Chefin Martina Weimert die Marschrichtung vor.

Insgesamt 21 neue Mitglieder haben sich EPI mittlerweile angeschlossen, die Wero ihren Kunden anbieten wollen, berichtet Weimert. Dabei handelt es sich um 12 Banken, darunter auch deutsche Töchter ausländischer Institute, und neun Zahlungsdienstleister (Acquirer). Diese in EPI-Kreisen als Trittbrettfahrer bezeichneten Institute hatten zunächst abgewartet, wie sich der neue Bezahldienst entwickelt und wollten sich auch nicht an der Anschubfinanzierung für Wero beteiligen.

Anders als das gescheiterte Paydirekt-Projekt setzt EPI bei der Händler-Akquise auf den Einsatz von Acquirern, die bereits eng mit dem Einzelhandel kooperieren. Ab Sommer 2025 sollen in Deutschland auch Zahlungen bei kleinen Einzelhändlern und mobiles Bezahlen im E-Commerce über die Wero-Wallet möglich sein. Noch im Dezember wollen die Genossenschaftsbanken unter Federführung der DZ Bank und VR Payment zusammen mit einem großen deutschen Handelskonzern einen ersten Testlauf für E-Commerce-Zahlungen durchführen. Zeitgleich soll von den Genossen die Friends & Family-Phase für „P2Pro-Zahlungen“ an kleine Händler, Ärzte oder Taxifahrer gestartet werden.

2026 will EPI die Wero-Wallet um zusätzliche Serviceleistungen erweitern. Geplant sind das Bezahlen an der Ladenkasse über QR-Codes, Buy Now-Pay Later (Ratenzahlungen), die Integration von Treueprogrammen von Händlern und die Verwaltung wiederkehrender Zahlungen für Abonnements.

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