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Helaba bricht Gespräche über Aareal-Übernahme ab

Wie wir aus Finanzkreisen erfahren, hat die Helaba die Verhandlungen über eine Übernahme der Aareal abgebrochen. Was die Gründe für das Scheitern sind und wer jetzt erleichtert ist.

Frank Mahlmeister,
Hauptsitz in Wiesbaden
Hauptsitz in Wiesbaden © Aareal Bank

Mehrere Monate hat Helaba-Chef Thomas Groß im stillen Kämmerlein mit den Aareal-Eigentümern Advent, Centerbridge und dem kanadischen Pensionsfonds CPIB über eine Übernahme des Wiesbadener Immobilienfinanzierers verhandelt. Kaum etwas drang in dieser Zeit nach außen. Doch wie wir nun aus Finanzkreisen hören, sollen die Übernahmegespräche gescheitert sein.

Demnach soll die Helaba die Verhandlungen bereits vor einiger Zeit abgebrochen haben, weil sich beide Seiten nicht auf den Kaufpreis einigen konnten. Die Helaba wollte sich auf unsere Anfrage dazu nicht äußern. Bislang hat die Helaba nicht einmal die im Sommer durchgesickerten Übernahmegespräche mit den Aareal-Eigentümern bestätigt.

Sparkassen befürchteten zu hohe Risiken

Für Erleichterung dürfte die Absage des Aareal-Deals bei den Sparkassen sorgen, die über den Sparkassenverband Hessen-Thüringen mit rund 50% an der Helaba beteiligt sind. Die Sparkassen sollen befürchten, so hören wir, dass sich die Helaba mit der Übernahme der Aareal Bank zu große Risiken ins Haus holt. Denn die Wiesbadener sind stark am noch immer schwierigen US-Immobilienmarkt engagiert, vor allem mit Finanzierungen für Hotels und Büros. Da auch die Helaba im US-Büromarkt aktiv ist, hätte eine Zusammenlegung der Portfolios zu möglichen Klumpenrisiken führen können.

Für Groß ist die gescheiterte Aareal-Akquisition ein Rückschlag in seinem Bemühen, mit den deutlich größeren Landesbank-Rivalen LBBW und BayernLB zumindest im Immobiliengeschäft auf Augenhöhe zu kommen. Im ersten Halbjahr war das Immobilien-Portfolio der Helaba weiter um 7,3% auf 33,1 Mrd. Euro geschrumpft.

Immobiliengeschäft soll wieder wachsen

So war es sicher kein Zufall, dass dieser Tage Immobilienvorstand Christian Schmid im Interview mit „Bloomberg“ ankündigte, dass die Helaba spätestens ab 2026 im Immobiliengeschäft wieder richtig Gas geben will. Dabei hat Schmid vor allem die großen Finanzierungstickets ab 500 Mio. Euro im Blick, damit der Bereich wieder einen „angemessenen Beitrag“ zum Gesamtergebnis abliefern kann. Den wird Groß auch brauchen, um sein mittelfristiges Gewinnziel von 1 Mrd. Euro vor Steuern zu erreichen.

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