Was noch wichtig ist

M&A-Deals – Gute Kommunikation zahlt sich aus

Dass sich eine gute Kommunikationsstrategie im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen kann, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Berufsverbandes der Investment Professionals (DVFA) zur Kapitalmarktkommunikation. Denn schludern Emittenten bzw. Verkäufer bei der Darstellung der M&A-relevanten Details, führt das bei Investoren und Analysten meist zu Bewertungsabschlägen. Um bis zu 20% können sich Unternehmensübernahmen so verteuern, so das zentrale Ergebnis der Studie.

In einer vier Teile umfassenden Untersuchung haben der Berufsverband der Investment Professionals (DVFA) und die Unternehmensberatung SMS Strategic Management Solutions M&A-Transaktionen unter die Lupe genommen. Nach „Strukturen und Finanzierung“ (2/2019), „Auswirkungen von Fusionen und Übernahmen“ (10/2019) sowie „Transaktionshintergründe“ (1/2021) stand nun die „Kapitalmarktkommunikation“ im Fokus. 

Dabei zeigt sich: Eine saubere Darstellung der M&A-Details hat bei Investoren und Analysten einen enorm hohen Stellenwert, bildet sie doch die Grundlage, um die wirtschaftlichen Folgen der Transaktion abschätzen zu können. 90% der Befragten bescheinigen der Kapitalmarktkommunikation eine hohe (46%) bzw. sehr hohe (44%) Bedeutung. Besonders wichtig sind dabei Informationen über Wachstums- und Ertragsaussichten sowie über die strategische Ausrichtung. Hinzu kommen Informationen über Auswirkungen auf das Geschäftsmodell, die Darstellung der Transaktionsfinanzierung sowie Informationen über zu erwartende Synergien und technologische Aspekte.  

Gleichzeitig sehen die für die Studie Befragten aber auch genau bei diesen Punkten noch deutlich Luft nach oben. So bewertet beispielsweise gut jeder zweite Befragte die Darstellung des Zahlenwerks als verbesserungswürdig. Auch bei „Integrationsfortschritten“ und der „Erreichung von Synergien“ fühlen sich 77% bzw. 74% nur unzureichend informiert. 

Wie „teuer“ solch eine schlechte Kommunikation am Ende werden kann, zeigt die ebenfalls abgefragte Höhe des Bewertungsabschlags. Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten sieht diesen bei über 10%. Gut jeder Zehnte geht sogar von einem Abschlag von über 20% aus. 

Und noch ein Faktor spricht für eine transparente Kommunikationsstrategie im Transaktionsgeschäft. Denn die Reaktionszeit der Investment Professionals, sprich die Zeit, die sie sich nehmen, um eine Einschätzung über einen geplanten Deal abzugeben, ist sehr kurz. Gut die Hälfte der Befragten fällt eine Entscheidung binnen drei Stunden, nur knapp ein Viertel nimmt sich einen Tag oder länger Zeit – umso wichtiger sind gut aufbereitete Informationen. 

Die kompletten Umfrageergebnisse finden Sie hier.

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