Nord/LB – Frischholz stellt 10% Rendite in Aussicht

Äußerst schmallippig reagierte Nord/LB-Chef Jörg Frischholz auf Nachfragen zur Dividendenpolitik der Hannoveraner Landesbank. Das sei „Angelegenheit der Eigentümer“, beschied Frischholz. Obwohl die Nord/LB 2024 mit einem um mehr als 30% gestiegenen Gewinn vor Steuern von 356 Mio. Euro das beste Ergebnis seit 2025 erzielte, wird das Institut auch für das vergangene Jahr keine Dividende zahlen. Unterm Strich verbesserte sich das Ergebnis dank eines positiven Steuereffekts sogar um fast 180% auf 627 Mio. Euro.
Ganz glücklich schien Frischholz, der vor einem Jahr noch aktiv Hoffnungen auf eine baldige Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen schürte, über diese Entscheidung nicht zu sein. Dabei hat die Nord/LB die angestrebte Dividendenfähigkeit bereits erreicht. Der für eine Ausschüttung maßgebliche HGB-Abschluss weist mit einem Jahresüberschuss von 434 Mio. Euro nach Abzug der Verlustvorträge von 334 Mio. Euro immerhin ein Dividenden-Potenzial von bis zu 100 Mio. Euro aus. Für Frischholz wäre es sicher ein schönes Signal gewesen, den endgültigen Abschluss der Sanierungsphase mit der Wiederaufnahme der Dividende garnieren zu können.
Auffallend wenig Wind machte Frischholz auch um seine neue Strategie „On a Mission“. Offensichtlich will der Nord/LB-Lenker seine Kritiker, die ihm einen zu riskanten Wachstumskurs ankreiden, nicht unnötig reizen. Wohl auch deshalb ließ die Nord/LB ihre Bilanzsumme im vergangenen Jahr nur leicht um 2% auf 114 Mrd. Euro wachsen. Dabei hat sich Frischholz durchaus ambitionierte Ziele gesetzt. Demnach soll die Eigenkapitalrendite bis 2028 auf mindestens 10% steigen. Im vergangenen Jahr erzielte die Nord/LB noch eine eher magere Rendite von 5% nach 4% im Vorjahr.
Das dürfte nicht zuletzt auch dem vom Dividenden-Verzicht getriebenen Anstieg der Kernkapitalquote auf stolze 16,4% nach 15% im Vorjahr geschuldet sein. Für die Periode 2025 bis 2028 strebt Frischholz denn auch eine deutlich niedrigere Kernkapitalquote von mindestens 14% an, was als Indiz für die Auszahlung einer Dividende im nächsten Jahr gewertet werden kann und das Erreichen des Renditeziels erleichtern würde. Für das laufende Jahr strebt Frischholz eine weitere Steigerung des Vorsteuergewinns an.
Weiter verbessern will Frischholz auch die Cost-Income-Ratio, die bis 2028 auf 55% sinken soll. Im vergangenen Jahr sorgten um fast 12% höhere Erträge sowie um rund 6% niedrigere Kosten bereits für einen Rückgang der Cost-Income-Ratio auf 62% nach 74% im Vorjahr. Dabei gelang es der Nord/LB trotz sinkender Zinsen, den Zinsüberschuss um mehr als 10% auf 1,19 Mrd. Euro zu steigern. Der Provisionsüberschuss wuchs sogar um gut 15% auf 242 Mio. Euro. Kräftig gestiegen ist allerdings auch die Risikovorsorge auf 144 Mio. nach 99 Mio. Euro. Der höchste Vorsorgebedarf entfiel dabei auf Immobilien- und das Firmenkundengeschäft.