Banken

Revolut auf der Überholspur – DKB bereits in Reichweite

Revolut übertrifft 2024 alle Erwartungen mit starkem Wachstum international, aber auch in Deutschland. Welche Wettbewerber besonders zittern müssen.

Maximilian Volz,
Die 24k Gold Card von Revolut
Die 24k Gold Card von Revolut © Revolut Group Holdings Limited

Der für Westeuropa verantwortliche Revolut-Manager Wiktor Stopa hat Wort gehalten. Im März hatte er gegenüber PLATOW bereits angekündigt, dass das 2024er-Ergebnis seines Hauses deutlich besser ausfallen werde als im Vorjahr. Jetzt zeigt sich die ganze Brillanz von Revolut im Detail: Anstieg der Kunden global um 38% auf 52,5 Millionen, Einlagenwachstum um 66% auf 38 Mrd. US-Dollar und Anstieg der Gesamteinnahmen um 72% auf 4,0 Mrd. US-Dollar.

Das Ergebnis mündet in einen um 149% gesteigerten Gewinn von 1,4 Mrd. Dollar, auch getrieben vom starken Zinsergebnis. Diese Zahlen untermauern die Position von Revolut als feste Größe auf dem internationalen Bankenmarkt. Doch Stopa hatte gegenüber PLATOW nicht nur globales Wachstum versprochen, sondern hierzulande einen Angriff auf DKB und ING angekündigt. Auch hier hielt er Wort: Die Zahl der deutschen Privatkunden stieg im Vergleich zu 2023 um 61%, die Zahl der Firmenkunden um 58%. PLATOW erfuhr, dass bis Ende 2026 rd. 5 Mio. Kunden die Zielmarke sind.

Damit ist die ING Deutschland als größte Direktbank mit ihren etwa 10 Mio. Kunden noch ein Fernziel, aber die zweitplatzierte DKB mit aktuell etwa 5,8 Mio. Kunden ist bereits in Reichweite. Das Wachstum in Deutschland soll mittels „Diversifizierung und Lokalisierung des Produktangebots“ erfolgen. Dazu gehören beispielsweise auch Kreditkarten, Dispo-Kredite oder Bargeldeinzahlungen. Diese Features werden sukzessive in Deutschland eingeführt und durch den „Ausbau des Lifestyle- und Beyond-Banking-Angebots“ ergänzt, wie wir hören.

Doch bereits jetzt ist Revolut auf dem „hochumkämpften und konservativen“ deutschen Bankenmarkt (O-Ton Stopa im März) nicht mehr Fintech-Exot, sondern etablierte Bank. Das zeigen die gegenüber dem Vorjahr um 82% erhöhten Einlagen und die mehr als 114 Mio. Kartenzahlungen und erhöhten Bargeldtransaktionen (+88 % ggü. dem Vj.) – die genaue Höhe der Einlagen wollte die Bank nicht nennen. „Die globalen, aber auch die lokalen Zahlen für Deutschland bestätigen, dass wir immer stärker als Alltagskonto wahrgenommen und genutzt werden“, erklärt ein Sprecher.

Doch nicht nur in harten Zahlen von Bilanz und G+V macht Revolut Fortschritte, bei den monatlich aktiven Nutzern ebenso. Diese sind um 39% gestiegen. Diese anhaltende Dynamik erfüllt Stopa wie CEO Nik Storonsky mit Stolz. Das Ziel: „100 Mio. täglich aktive Nutzer in 100 Ländern.“

Revolut macht seit dem deutschen Markteintritt 2017 eine ganze Menge richtig, sodass den deutschen (Direkt-) Banken ein harter Konkurrent entgegentritt. Über den Plan, in die Top-Drei der deutschen Direktbanken aufzusteigen, lacht inzwischen niemand mehr.

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