Wagt Barth mit seiner OLB 2025 den Sprung aufs Parkett?
Am 28.11. präsentiert die OLB ihr Zahlenwerk für das dritte Quartal. Erstmals wird dann auch der Effekt der Degussa Bank-Übernahme in einem vollen Quartal sichtbar. Negative Überraschungen erwarten wir dabei aber nicht. Wie bei anderen Instituten dürfte allerdings auch bei der OLB die Risikovorsorge weiter gestiegen sein. Zudem wird das dritte Quartal noch einmal von den Kosten für die Degussa Bank-Integration und die Übernahme der direkten Aufsicht durch die EZB geprägt sein. Der entsprechende EZB-Bescheid soll bereits vorliegen.
Einen ersten Eindruck, wie sich das fusionierte Institut ohne diese Sonderbelastungen entwickelt, insbesondere mit Blick auf die Cost-Income-Ratio, die im ersten Halbjahr auf 50,3% gestiegen war, dürfte das laufende vierte Quartal liefern. Der schnelle und weitgehend geräuschlose Abschluss der Degussa Bank-Integration verschafft der OLB-Führung um Vorstandschef Stefan Barth wieder Luft, die Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang weiter voranzutreiben.
Bis zur Bilanz-PK, die für den 21.2. in Frankfurt geplant ist, will die OLB auch die konsolidierten Pro-Forma-Bilanzen für die vergangenen drei Jahre fertigstellen. Die werden benötigt, um für Investorenpräsentationen im Vorfeld eines möglichen Börsengangs im nächsten Jahr gerüstet zu sein. Ob die OLB 2025 tatsächlich den Sprung an die Börse wagt, liegt allerdings nicht in den Händen von Barth, sondern der Private Equity-Eigentümer um Apollo, Grovepoint und dem Teacher Retirement System of Texas. Die haben zwar auch ein Interesse an einem baldigen Börsengang, schielen aber vor allem auf einen möglichst hohen Kaufpreis.
Der Einstieg der Unicredit bei der Commerzbank hat zwar gezeigt, dass Investoren wieder Appetit auf Bankaktien haben. Doch angesichts weiter sinkender Zinsen könnte der beste Zeitpunkt für einen Börsengang schon wieder vorbei sein. Auch das trübe konjunkturelle Umfeld, das einen weiteren Anstieg der Risikovorsorge erforderlich machen könnte, und die Unsicherheit rund um die vorgezogene Bundestagswahl sprechen derzeit nicht unbedingt für einen schnellen Gang der OLB an die Börse. Am wahrscheinlichsten ist ein IPO frühestens im Herbst nächsten Jahres.