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Wie Sparkassen ihr Image bei ChatGPT aufpolieren

Die DSV-Gruppe fährt eine Doppelstrategie, um die Sparkassen bei ChatGPT besser aussehen zu lassen. Was die Truppe rund um Stefan Roesler plant – und was sie sich davon verspricht.

Nils Heck,
Oliver Klink, Chef der Taunus Sparkasse, wähnt sich auf einer Zinsachterbahn.
Oliver Klink, Chef der Taunus Sparkasse, wähnt sich auf einer Zinsachterbahn. © AdobeStock

Wer heute etwas im Internet sucht, bekommt in Bruchteilen einer Sekunde tausende Treffer angezeigt. Für „Beste Bank Deutschlands” beispielsweise spuckt Google dutzende Seiten von Digitalbanken, Fintechs und Sparkassen, aber auch Testportalen aus, die der Algorithmus für passend hält. Ganz anders ist es beim Open-AI-Chatbot ChatGPT.

Auf die gleiche Suchanfrage antwortet die KI, es komme auf die speziellen Bedürfnisse des Kunden an – und schlägt dann aber ganz konkret führende Häuser wie Deutsche Bank oder Commerzbank vor, gleich anschließend eine Auswahl von Instituten aus der zweiten Reihe, wie DKB, ING oder Santander. Wichtige andere Namen bleiben unerwähnt. Dieses kleine Beispiel offenbart, wie sehr KI die Art, wie Menschen am Ende entscheiden, verändern wird. Wen die KI nicht auswählt, der findet nicht statt und was die KI über einen sagt, wird durch tausende Trainingsdaten und Webseiten gesteuert.

Hier greift die DSV-Gruppe an, die als Dienstleister der Sparkassen u.a. auch deren Auffindbarkeit auf digitalen Kanälen optimiert. Bewusst und sehr aktiv würden Informationen, die über die Sparkasse kursieren sollen, auf möglichst viele Webseiten verteilt, um das Ergebnis zu verbessern, sagt Stefan Roesler, Mitglied der Geschäftsführung. „Wir machen quasi Search Engine Optimization für KI mit den Sparkassen.” Sein ausgemachtes Ziel: „Wenn der Kunde künftig die Sparkassen sucht, dann soll er dort ein besseres Bild bekommen, als er es aktuell bekommt“, sagt Roesler.

Zusätzlich setzt die DSV-Gruppe auf ein SpakasseGPT (PLATOW v. 6.8.), das Kunden über eine Unterseite bei ChatGPT ansteuern können. Das ist mit massenweise Wissen von Sparkassen gefüllt, wodurch die Suchergebnisse für Sparkassenfragen sowohl präziser als auch fehlerfreier sind. 4.000 Konversationen hat das hauseigene GPT schon geführt und es dürften bald deutlich mehr werden. Denn CustomGPTs könnten in Zukunft eine deutlich wichtigere Rolle spielen, wenn Menschen nach spezifischen Informationen suchen.

Das Image der Sparkassen beeinflusst das SparkasseGPT womöglich schon in naher Zukunft. Denn in der freien Version von ChatGPT erlauben es User von OpenAI, Konversationen zu Trainingszwecken erneut zu nutzen. Das allgemeine ChatGPT könnte also auf diesem Umweg aus den Sparkassen-Gespräche lernen. Ob und wie das geschieht, darauf hat der DSV zwar keinen Einfluss. Schaden dürfte es dem Sparkassen-Ansehen aber nicht.

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