Europäischer Zahlungsverkehr

DZ Bank macht mit EPI Schluss

Alle Bemühungen der Sparkassen und der Deutschen Bank, die Genossen doch noch zum Mitmachen bei der European Payment Initiative (EPI) zu bewegen, sind gescheitert. In enger Abstimmung mit dem BVR hat die DZ Bank inzwischen ihre Entscheidung gefällt.

Die DZ Bank wird sich also nicht an der Finanzierung der 1,5 Mrd. Euro schweren EPI-Investitionen beteiligen. Nach der Commerzbank verabschiedet sich somit nun auch der gesamte genossenschaftliche Bankensektor, der etwa 20% des deutschen Bankenmarkts ausmacht, aus dem glücklosen europäischen Zahlungsverkehrsprojekt. Damit dürfte EPI nun kaum noch zu retten sein. Die Sparkassen reagierten verschnupft auf den EPI-Ausstieg der DZ Bank und werfen den Genossen, ohne sie beim Namen zu nennen, indirekt vor, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Nach dem Abgang der Genossenschaftsbanken, dem sich auch die HVB angeschlossen hat, sehen nun auch die Sparkassen kaum noch Chancen, das Projekt weiter voranzutreiben.

Begründet wird der Ausstieg mit der geringen Reichweite von EPI sowie den höheren Finanzierungsanteilen, nachdem sich die meisten Gründungsmitglieder bereits vom Acker gemacht haben. Die DZ Bank hatte bereits beim gescheiterten EPI-Gipfel kurz vor Weihnachten deutlich gemacht, dass ohne die spanischen Banken, die mittlerweile ebenfalls ausgestiegen sind, kaum noch von einem europäischen Projekt die Rede sein könne.

Ohne die Genossen, die Commerzbank und die spanischen Kreditinstitute stehen von den ursprünglich mehr als 30 europäischen EPI-Gründern im Wesentlichen nur noch die Sparkassen, die Deutsche Bank sowie die französischen Institute hinter der Idee eines gemeinsamen Zahlungsverkehrssystems.

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